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Mängel bei der Umsetzung? - Protokollpflicht für Anlagegespräche bringt für Kunden bislang kaum Verbesserungen

Zum Jahresbeginn sind neue Regelungen für die Anlageberatung in Kraft getreten, die die Position des Kunden stark verbessern sollen. Inbesondere wurde eine umfassende Dokumentationspflicht der Kundengespräche eingeführt. ECOreporter.de hat im Dezember über die wichtigsten Änderungen informiert, per Opens external link in new windowMausklick gelangen Sie zu dem Beitrag.

Allerdings glaubt jeder zweite Deutsche nicht, dass sich durch die Protokollpflicht für Anlagegespräche die Beratungsqualität verbessert. Das haben Marktbeobachtungen von Steria Mummert Consulting ergeben. "Viele Banken sind noch zu sehr damit beschäftigt, die gesetzlichen Vorgaben an die Beratung effizient umzusetzen, um Ansprüchen bei Fehlberatungen entgegenzuwirken", erklärt Guido Köhler, Bankexperte bei Steria Mummert Consulting. "Sie vergessen dabei jedoch, dass unter einer zu starken Konzentration auf die reine Pflichterfüllung nicht nur das Vertrauen der Kunden und die Beratungsqualität leiden. Es werden auch Vertriebspotenziale verschenkt", so der Experte.

Ihm zufolge machen viele Banken "einen entscheidenden Fehler. Sie vermitteln ihrem Berater das Gefühl, dass es bei den Protokollen lediglich um lästige Bürokratie geht. So wird das Ziel, eine spürbar bessere Beratung zu liefern und dabei gleichzeitig die Vertriebsziele des Instituts im Blick zu behalten, verfehlt", meint Köhler.
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