Lindt & Sprüngli: Neue Schokoladen Mogelpackung des Monats - leidet die Aktie?

Die Verbraucherzentrale Hamburg kürt die neuen Schokoladentafeln von Lindt & Sprüngli zur Mogelpackung des Monats. Die Aktie zeigt sich unbeeindruckt von der Kritik der Verbraucherschützer.

Die Verbraucherzentrale Hamburg sucht regelmäßig nach der "Mogelpackung des Monats". Diesmal hat es den Schweizer Schokolade-Hersteller Lindt & Sprüngli erwischt.

Preiserhöhung um 19 Prozent

Lindt hat neue Schokoladentafeln mit erhöhtem Kakao-Gehalt von 45, 55 und 65 Prozent im Sortiment. Sie sehen auf den ersten Blick aus wie herkömmliche 100-Gramm-Tafeln des Herstellers. Aber: Sie enthalten nur 80 Gramm der beliebten Süßigkeit.

Die Verbraucherzentrale Hamburg kritisiert dies als geschickt getarnte Preiserhöhung um 19 Prozent. Lindt wendet laut den Verbraucherschützern die gleiche Masche an wie der Hersteller Mondelez mit seinen Milka Darkmilk-Tafeln. Auch hier wurden neue Milchschokoladensorten mit höherem Kakaoanteil in geschrumpften Tafeln von 85 Gramm auf den Markt gebracht. Mondelez versteckte dabei laut der Verbraucherzentrale sogar die Füllmengenangabe auf der Rückseite im Kleingedruckten.

Aktie weiter im Aufwärtstrend

Lindt teilte der Verbraucherzentrale mit, dass sich der Konzern preislich an den dunklen "Excellence"-Varianten orientiere. Zudem kämen durch die "leicht reduzierte Tafeldicke" der "Schmelz und die Aromenentwicklung besonders gut zur Geltung".

Der Lindt & Sprüngli-Aktie haben die verbraucherunfreundlichen Praktiken bisher nicht geschadet. Sie steht aktuell an der Börse SWX bei 7.245,00 Schweizer Franken (CHF) (7.10., 9:15 Uhr), nur leicht unter ihrem Jahreshoch von 7.510,00 CHF. Auf Sicht von einem Jahr ist die Aktie fast 10 Prozent im Plus. Trotz zuletzt guter Zahlen (ECOreporter berichtete hier) stufen die meisten Analysten die Aktie nur als Halteposition ein.

Lindt AG (PS): ISIN CH0010570767 / WKN 870503