Linde treibt Wasserstoffprojekte in Deutschland und in den USA voran. / Foto: Unternehmen

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Linde: Wasserstoff für Kalifornien und Deutschland

Der internationale Gasekonzern Linde will seine Produktionskapazitäten für grünen Wasserstoff in den USA ausbauen. Der ECOreporter-Aktien-Favorit möchte damit der wachsenden Nachfrage des Mobilitätsmarktes gerecht werden. In Deutschland liefert der Konzern zwei Wasserstoffgeneratoren (Elektrolyseure) an den Essener Energiekonzern RWE.

Linde wird zudem den ersten von mehreren geplanten 5-Megawatt-Protonenaustauschmembran-Elektrolyseuren (PEM-Elektrolyseur) in Ontario im US-Bundesstaat Kalifornien bauen und betreiben. Es ist eines von mehreren Projekten für grünen Wasserstoff, die das Unternehmen in den USA plant.

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Nach der Erstinvestition soll der neue Elektrolyseur in Ontario zusammen mit der bestehenden Anlage genug grünen Wasserstoff produzieren, um theoretisch bis zu 75.000 Tonnen Kohlendioxid-Äquivalente pro Jahr zu vermeiden. Die Inbetriebnahme ist für das zweite Halbjahr 2024 vorgesehen.

"Als größter Hersteller von Flüssigwasserstoff in den USA sind wir stolz darauf, mit unserer Technologie und unserem Know-how dazu beizutragen, dass Kalifornien seine ehrgeizigen Klimaziele erreicht", erklärte Linde in einer Pressemitteilung.

Zwei Elektrolyseure für RWE

In Deutschland soll Linde für das Wasserstoffprojekt Get H2 zwei PEM-Elektrolyseure mit je 100 Megawatt Leistung an den Essener Energiekonzern RWE liefern. Die Förderung nach dem EU-Programm IPCEI sei zwar noch nicht bewilligt. Die Aufträge müssten aber nun erteilt werden, um die geplanten Fertigstellungstermine einzuhalten, teilte RWE mit.

Eine finale Investitionsentscheidung sei damit aber nicht verbunden. Der erste Elektrolyseur soll 2024 auf dem Gelände des RWE-Gaskraftwerkes im niedersächsischen Lingen in Betrieb gehen, der zweite ein Jahr später.

Mit Strom aus Erneuerbaren Energien sollen die Elektrolyseure anschließend grünen Wasserstoff für industrielle Abnehmer erzeugen. Das Kernprojekt von Get H2 sieht dafür ab 2024 eine Wasserstoff-Pipelineverbindung zwischen Lingen und Gelsenkirchen vor. Angeschlossen würden als Abnehmer zunächst der Chemiepark Marl des Essener Chemiekonzerns Evonik Industries und Raffinerien des US-Ölkonzerns BP.

Das Leitungsnetz soll anschließend zu einem noch nicht konkretisierten Zeitpunkt auf weitere Industrieregionen ausgedehnt werden. Frank Heunemann, der Koordinator der Initiative Get H2, äußerte zu Jahresbeginn die Erwartung, dass die IPCEI-Freigaben der EU-Kommission und die nationalen Förderbescheide für das Nukleus-Projekt bis Ostern vorliegen.

Die Linde-Aktie ist im Xetra-Handel aktuell 0,2 Prozent im Plus zum Vortag und kostet 303,15 Euro (Stand: 1.2.2023, 11:46 Uhr). Auf Monatssicht hat die Aktie 0,7 Prozent zugelegt, im Jahresvergleich ist sie 7,5 Prozent im Plus.

Abschied aus dem Dax

Linde hatte Mitte Januar auf einer außerordentlichen Hauptversammlung den Rückzug von der Frankfurter Börse und den damit verbundenen Abschied aus dem deutschen Leitindex Dax beschlossen. ECOreporter berichtete hier. Linde hatte den Schritt mit dem Mehraufwand bei der Bilanzierung und einem negativen Einfluss auf die Bewertung der Aktie begründet.

Die Geschäfte liefen für Linde im vergangenen Jahr gut. Nachdem Umsatz und Gewinn im dritten Quartal 2022 gestiegen waren, hatte das Management erneut die Prognose für das Geschäftsjahr erhöht.

Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 27 für 2022 und 25 für 2023 ist die Linde-Aktie kein Schnäppchen, aber noch moderat bewertet. ECOreporter hat die Aktie als aussichtsreichen Investment-Kandidaten für 2023 empfohlen.

Linde ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Reihe Nachhaltige Dividendenkönige. Zum ausführlichen Unternehmensporträt gelangen Sie hier. Mehr zu börsennotierten Wasserstoffunternehmen erfahren Sie in unserem Überblick Von Plug Power bis Linde: Das sind die besten Wasserstoff-Aktien.

Lesen Sie auch das ECOreporter-Dossier Nachhaltige Dividendenkönige: Bei diesen Aktien kann sich der Einstieg jetzt lohnen.

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