Linde erprobt den Einsatz von Wasserstoff in der eigenen Logistik. / Foto: Unternehmen

  Nachhaltige Aktien, Aktien-Favoriten

Linde produziert grünen Wasserstoff für eigene Logistik

Der Industriegasekonzern Linde stellt in seinem Werk in Aschaffenburg ab sofort grünen Wasserstoff her, um damit 21 Brennstoffzellen-Gabelstapler seiner Werksflotte zu versorgen. Dabei geht es dem ECOreporter-Aktien-Favoriten um mehr als nur eine grüne Umrüstung der eigenen Logistik.

Die Wasserstoff-Produktionsanlage entstand in einer Bauzeit von elf Monaten auf einer 280 Quadratmeter großen Bestandsfläche an einer verkehrsgünstigen Stelle innerhalb von Lindes Fertigungs- und Montagewerk in Aschaffenburg, wie das Unternehmen mitteilte. In die Planung und Errichtung der Wasserstoffinfrastruktur seien 2,8 Millionen Euro geflossen, rund 50 Subunternehmen waren am Bau beteiligt.

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Ziel des durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr geförderten Projekts ist es aber nicht nur, einige grüne Gabelstapler zu betreiben: Linde will Erfahrungen sammeln und Expertenwissen aufbauen, um Kunden beim Einsatz von Wasserstoff in Materialflussprozessen umfassend beraten und begleiten zu können.

Das Unternehmen betonte, man sehe "Wasserstoff als eine Option im Energiemix der Zukunft“. Das gelte insbesondere im Bereich sogenannter Intralogistik, also betriebsinterner Logistik. Neben der potenziellen Klimaneutralität sei vor allem das schnelle Betanken der Flurförderzeuge mit Wasserstoff bei intensiven Mehrschichteinsätzen ein großer Vorteil. Der Tankvorgang dauere nur etwa drei Minuten.

"Leuchtturmprojekt" für Wasserstofftechnologie

Darüber hinaus könne der Energieträger bei einer zukünftig stärkeren Nutzung regenerativer Energiequellen als Energiespeicher fungieren, um beispielsweise mittels Photovoltaik oder Windkraft erzeugten Strom zwischenzuspeichern.

Die Projektplanung und der Anlagenbau haben zusammen etwa drei Jahre in Anspruch genommen. Die Anlage sei eines jener Leuchtturmprojekte, die für den weiteren Hochlauf der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie von großer Bedeutung seien, erklärte Kurt-Christoph von Knobelsdorff, Chef der Nationalen Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NOW), über die die Bundesförderung lief.

"Sie zeigen, was in der Intralogistik bereits möglich ist, und sie machen klar, dass die Transformation in Richtung Klimaneutralität auch im Non-Road-Bereich Fahrt aufgenommen hat", so der NOW-Leiter.

Die Linde-Aktie notiert im Tradegate-Handel aktuell praktisch unverändert zum Vortag bei einem Preis von 331,95 Euro (Stand: 26.5.2023, 9:21 Uhr). Auf Monatssicht ist die Aktie 0,8 Prozent im Plus, im Jahresvergleich hat sie 10,6 Prozent an Wert gewonnen.

Linde steht wirtschaftlich exzellent da, für 2022 erhöhte der Konzern die Dividende das 30. Jahr in Folge. Das Wasserstoffgeschäft bei Linde wächst zwar stark, der Konzern ist aber weit davon entfernt, von diesem abhängig zu sein. Sollte der noch im Aufbau befindliche Wasserstoffmarkt in dem Maße wachsen, wie optimistische Prognosen dies vermuten, wird Linde mit großer Sicherheit zu den künftigen Profiteuren gehören – ohne dass Anlegerinnen und Anleger hier mit hohen Investitionsrisiken konfrontiert sind wie bei den meist noch jungen reinen Wasserstoffunternehmen. Linde ist daher aus Sicht von ECOreporter aktuell die seriöseste Möglichkeit, in Wasserstoff zu investieren.

Für die Redaktion bleibt die Linde-Aktie generell ein attraktives Investment. Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 31 für 2023 ist sie allerdings nicht günstig bewertet, das erwartete KGV für 2024 ist mit 30 nicht viel niedriger. Defensive Anlegerinnen und Anleger sollten auf Kursrücksetzer auf etwa 290 Euro warten. So viel kostete die Aktie zuletzt im Januar. Wer etwas mehr ins Risiko gehen möchte und einen langen Anlagehorizont hat, kann auch zum aktuellen Preis mit einer kleinen Position einsteigen. Die erwartete Dividendenrendite für 2023 liegt bei 1,4 Prozent.

Anfang März hat Linde die Frankfurter Börse verlassen und ist nun nur noch in New York gelistet. Der Konzern erhofft sich durch den Wegfall deutscher Börsenbestimmungen eine noch bessere Kursentwicklung. An deutschen Börsen kann die Aktie aber unter der neuen ISIN IE000S9YS762 weiter problemlos gehandelt werden. Neuerungen gibt es in Einzelfällen bei der Besteuerung der Dividenden (mehr dazu können Sie hier lesen).

Linde ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Reihe Nachhaltige Dividendenkönige. Zum Unternehmensporträt gelangen Sie hier.

Lesen Sie auch das ECOreporter-Dossier Nachhaltige Dividendenkönige: Bei diesen Aktien kann sich der Einstieg jetzt lohnen.

Linde Plc: ISIN IE000S9YS762 / WKN A3D7VW

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