Li-Cycle will Ende 2023 eine neue Fabrik in New York in Betrieb nehmen. / Foto: Unternehmen

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Li-Cycle erhält Millionendarlehen in den USA

Der kanadische Batterierecycler Li-Cycle erhält ein Darlehen der US-Regierung in Höhe von 375 Millionen US-Dollar. Die Zahlung durch das Energieministeriums (DOE) soll Li-Cycle dabei unterstützen, eine geplante Fabrik im Bundesstaat New York fertigzustellen, die Ende 2023 die Produktion aufnehmen soll.

Li-Cycle will in New York jährlich etwa 8.500 Tonnen Lithiumkarbonat, 48.000 Tonnen Nickelsulfat und 7.500 Tonnen Kobaltsulfat durch das Recycling von Altbatterien gewinnen. Die Rohstoffe sollen im Anschluss an Batteriehersteller, insbesondere für die Produktion von Elektroauto-Batterien, verkauft werden.

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"Diese DOE-Investition in Li-Cycle wird unsere Abhängigkeit von China verringern und Amerikas Batterielieferkette stärken", sagte der demokratische US-Senator Charles Schumer gestern in einer Erklärung. "Wenn die Anlage erst einmal auf Hochtouren läuft, wird sie voraussichtlich die größte Quelle für Lithiumkarbonat in den Vereinigten Staaten sein. Das bedeutet das Herz von Hunderttausenden von Elektrofahrzeugen."

Das Darlehen fußt auf dem Inflation Reduction Act, einem im vergangenen Jahr verabschiedeten Gesetz, das die Ausgabe von mehreren hundert Milliarden Dollar vorsieht, um den Übergang zu einer umweltfreundlicheren Wirtschaft voranzutreiben.

Darlehen steht noch unter Vorbehalt

Allerdings steht das Darlehen laut Li-Cycle noch unter Vorbehalt, da es an Bedingungen und "langfristige Vereinbarungen" geknüpft sei. Welche dies sind, erläuterte das Unternehmen in seiner gestrigen Pressemitteilung nicht. Mit der endgültigen Zusage werde aber im zweiten Quartal 2023 gerechnet.

Dies ist die zweite große Finanzierungsankündigung von Li-Cycle innerhalb eines Jahres. Im Juni 2022 investierte der Schweizer Bergbauriese Glencore 200 Millionen Dollar in das Unternehmen. Li-Cycle betreibt aktuell vier Fabriken, eine in Kanada, drei in den USA.

An der Heimatbörse in New York gewann die Li-Cycle-Aktie gestern nach Bekanntgabe der Vereinbarung knapp 4 Prozent an Wert. Europäische Anlegerinnen und Anleger können die Aktie etwa bei großen Plattformen wie Comdirect über den Direkthandel der französischen Bank Société Générale (LT Société Générale) kaufen. Dabei fallen zusätzliche Gebühren an. Im Handel über die LT Société Générale kostet die Aktie aktuell zum Vortag unverändert 5,44 Euro (Stand: 28.2.2023, 8:49 Uhr). Auf Monatssicht hat die Aktie 4,5 Prozent zugelegt, im Jahresvergleich ist sie 15,5 Prozent im Minus.

Li-Cycle bleibt ein spannendes, allerdings auch hochspekulatives Investment. Noch lässt sich kaum abschätzen, wie groß das Geschäft mit dem Recycling von Elektroauto-Batterien wirklich wird. Zudem zeigte sich zuletzt deutlich, dass Li-Cycle von schwankenden Preisen am Rohstoffmarkt abhängig ist. Hier sollte aktuell nur einsteigen, wer auf das eingesetzte Geld nicht angewiesen ist.

Lesen Sie auch das ECOreporter-Dossier Batterien für Elektroautos: Welche Aktien sind jetzt attraktiv?

Li-Cycle Holdings Corp.: ISIN CA50202P1053 / WKN A3CWUT

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