Lenzing verarbeitet vor allem Holz. Die Zellstoffe, die das Unternehmen produziert, werden in der Textilindustrie nachgefragt. / Foto: Unternehmen

  Nachhaltige Aktien

Lenzing: Umsatz und Gewinn sinken, Aktie stürzt ab

Keine erfreulichen Zahlen meldet der österreichische Zellstoffspezialist Lenzing.  Das Unternehmen mit Sitz im gleichnamigen Ort Lenzing in Oberösterreich musste im ersten Halbjahr 2018 einen deutlichen Umsatz- und Gewinnrückgang verbuchen. Das zeigen die Zahlen, die das Unternehmen heute bekannt gegeben hat.

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Die Umsatzerlöse sanken demnach im Vergleich zum ersten Halbjahr 2017 um 6,4 Prozent und erreichten nur eine Höhe von 1,075 Milliarden Euro. Der Umsatzrückgang beruht nach Angaben des Unternehmens vor allem auf ungünstigen Wechselkursen.

Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen gibt fast 30 Prozent nach

Auch beim Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) legte der Zellstoffkonzern aus Österreich schlechtere Zahlen als im Vorjahreszeitraum vor. Das EBITDA gab um 28,1 Prozent auf 194,8 Millionen Euro nach. Nach Angaben des Unternehmens waren für den Ergebnisrückgang höhere Energie- und Rohstoffpreise verantwortlich.

Die EBITDA-Marge der Lenzing Gruppe sank um 5,5 Prozent vom Vorjahreszeitraum auf 18,1 Prozent, und das Betriebsergebnis (EBIT) ging um 37 Prozent auf 128,7 Millionen Euro zurück. Dies führte auch zu einer niedrigeren EBIT-Marge von 12 Prozent, welche im ersten Halbjahr 2017 noch 17,8 Prozent betragen hatte.

Gewinn bricht um fast 40 Prozent ein

Das Ergebnis für das erste Halbjahr 2018 bezifferte Lenzing mit 91,3 Millionen Euro. Das entspricht 39,3 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Das Ergebnis pro Aktie beläuft sich auf 3,44 Euro, im ersten Halbjahr 2017 waren es noch 5,55 Euro.

Trotz der schlechten Zahlen zeigt sich Stefan Doboczky, Vorstandsvorsitzender der Lenzing Gruppe, zuversichtlich: "2018 erwies sich bisher als herausforderndes Geschäftsjahr, in dem der Gegenwind von der Marktseite deutlich spürbar war. Vor diesem Hintergrund sind wir mit den Zahlen zufrieden."

Auch in die Zukunft blickt Lenzing-Vorstand Doboczky positiv. So wolle er die Unternehmensstrategie weiterfahren und den Bau eines Zellstoffwerks in Brasilien vorantreiben, das mit dem brasilianischen Unternehmen Duratex realisiert wird. Er ist überzeugt, dass dadurch "die langfristige Ertragskraft der Lenzing Gruppe weiter erhöht wird".

Das kommende Halbjahr sieht das Unternehmen kritisch: Die hohen Rohstoffpreise und instabilen Wechselkurse könnten weiter dafür sorgen, dass die Lenzing Gruppe das Niveau des Jahres 2017 nicht erreicht.

Derzeit steht die Lenzing-Aktie bei 99,80 Euro (8.8., 9:59 Uhr). Nach Bekanntgabe der Zahlen hat die Aktie einen Kurseinbruch von 6,64 Prozent zu verzeichnen. Auf Jahressicht gab die Aktie bis heute um insgesamt 34,2 Prozent nach.

Lenzing AG: ISIN AT0000644505 / WKN 852927

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