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Lehren aus Pleiten und Pannen bei nachhaltigen Direktbeteiligungen
Nein, 2014 wird vielen nachhaltigen Anlegern nicht in schöner Erinnerung bleiben. Sondern als Gruselperiode. Von Prokon bis SolarWorld gab es Komplett-Konkurse oder Beinahe-Pleiten, Kapitalschnitte und empfindliche Verluste. Etwas daraus lernen kann nur, wer sich die Einzelfälle auf der – nicht abschließenden – Liste des grünen Grauens genau anschaut.
Was schief gehen kann, das geht auch schief – Murphy´s Law. Die Richtigkeit dieses Satzes zeigt sich an verschiedensten nachhaltigen Geldanlagen, die als Genussrechte, Anleihen oder geschlossene Fonds in den letzten Jahren auf den Markt kamen. Waren schlichte Pannen und eine wenig auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Politik verantwortlich für die Pleiten, kam auch Pech dazu? Die hier gezeigten Fälle legen nahe, dass es meist um Gier oder Missmanagement ging. Oder um den naiven Glauben, alles werde gut gehen. Dabei zeigt die Realität, was als Murphy´s Law Nummer zwei bekannt ist: Selbst was nicht schief gehen kann, geht schief. Nur Murphy´s Law Nummer drei ist nicht belegt. Aber lesen Sie selbst nach im 1. Teil unseres Überblicks über Pleiten aus dem Bereich der nachhaltigen Geldanlage. Hier</link> gelangen Sie zum 2. Teil, der sich Flops aus der Solarbranche widmet.
Prokon
Recht zu haben ist nicht immer schön. Bereits 2010 hatte die ECOreporter.de-Redaktion Prokon in die Wachhund-Rubrik eingeordnet. Etwas später erschien ein ECOanlagecheck, der zeigte, dass Teilunternehmen von Prokon laut der eigenen Bilanzen überschuldet waren (hier gelangen Sie zu unserer <link gut-erklaert="" gut-erklaert-prokon.html="">Berichtererstattung über Prokon). Ein deutlicheres Warnsignal ist kaum möglich, dachte die Redaktion. Ein Irrtum: Prokon sammelte ab da noch 900 weitere Millionen Euro ein, insgesamt 1,4 Milliarden Euro. Viele Wettbewerber fürchteten jahrelang, wenn Prokon fiele, dann würde der Imageschaden auch die Seriösen treffen. Und so kam es. Prokons Pleite war ein Flurschaden für die gesamte Erneuerbare-Energie-Branche, die es mit der Politik in den letzten Jahren sowieso nicht leicht hat. Am meisten litten natürlich Arbeitnehmer und Anleger unter der Prokon-Pleite. Vor allem diejenigen Sparer, die teilweise ihre komplette Altersvorsorge auf Prokon-Genussrechten aufgebaut hatten.
Die Branche hatte ECOreporter bereits vor dem ersten Prokon-ECOanlagecheck gewarnt: „Wenn ihr die angreift, dann überrollen die euch nicht mit dem Panzer, die kommen mit Starfightern!“ Was sich als falsch erwies – während der Recherchen zu den ECOanlagechecks reagierte Prokon durchaus sachlich, Drohungen gab es nicht. Übrigens: ECOreporter.de hat – im Gegensatz zu öffentlich-rechtlichen Fernsehsendern und vielen anderen – nie Geld von Prokon bekommen oder genommen.
Gelernt: Wer feste Zinsen verspricht und sogar einige Jahre zahlt, der gibt noch lange nicht das gesamte Kapital zurück. Und Reklameschaltungen in den großen Medien sind keine Gütesiegel.
Windwärts: Zu gut für diese Welt?
Die Windwärts GmbH aus Hannover meldete sich im Februar 2014 insolvent. Von der Pleite sind 1.600 Anleger betroffen, die in Genussrechte des Unternehmens investiert haben. Windwärts hat von 2006 bis 2013 mittels vier Genussrechten insgesamt 18 Millionen Euro eingesammelt, um Erneuerbare-Energie-Kraftwerke zu finanzieren. Das Unternehmen geriet nach eigenen Angaben in Schieflage, weil sich Projekte verzögerten. Die Branche staunte: Windwärts, dieses sympathische, durch und durch als nachhaltig geltende Unternehmen, läuft komplett aus der Spur?
Das Problem für Genussrechtsinhaber: Ihre Ansprüche sind in der Regel gegenüber anderen Gläubigern wie Banken, Sozialkassen oder Lieferanten nachrangig. Erst wenn ein endgültiges Insolvenzverfahren eingeleitet wird, können sie ihre Ansprüche in der Insolvenztabelle eintragen lassen, um evtl. Geld aus der Insolvenzmasse zurückzuerhalten. Windwärts hat auch zahlreiche geschlossene Fonds mit Windparks und Solaranlagen auf den Markt gebracht. Diese sind als rechtlich unabhängige Gesellschaften aber nicht direkt von der Insolvenz betroffen.
Je mehr Zeit verging, desto dunkler wurde das Bild von Windwärts. Der NDR griff Vorwürfe auf, das Unternehmen habe schon weit vor der Insolvenz seine Gewinne nicht richtig dargestellt. Es ist unbewiesen, wie stichhaltig die Darstellung ist. Einige Wettbewerber, die Erneuerbare-Energie-Projekte von Windwärts übernehmen wollten, zogen sich zurück – sie klagten, den Projekten habe es an Professionalität gemangelt. Aber wollten sie vielleicht nur den Preis drücken?
Immerhin verdichten sich die Anzeichen für eine Rettung von Windwärts. Insolvenzverwalter Volker Rönermann äußerte sich jetzt zuversichtlich, dass die Übernahme durch einen Investor im Laufe der kommenden Wochen gelingt.
Gelernt: Wer mit einem Genussrecht das Gesamtunternehmen Windwärts finanzierte, schaute in die Röhre. Wer sich beispielsweise über einen geschlossenen Fonds an einem Windwärts-Windpark beteiligte, kam besser davon.
Windreich
Oldtimer, Segelflugzeuge, prominente Politiker – Windreich präsentierte sich den Anlegern als edle Windschmiede aus Schwaben.
Im Ort Wolfschlugen bei Stuttgart beheimatet, erzielte das Unternehmen erste Erfolge mit einzelnen Windmühlen, dann Parks, dann Offshore-Windprojekte. Ein immer größeres Rad, das sich immer schneller drehte. 2013 dann die Insolvenz.
Foto: Windreich setzt auf Offshore-Projekte.
Betroffen sind unter anderem Anleger, die in die beiden Anleihen des Unternehmens investiert hatten. Ihnen schuldet Windreich laut des Insolvenzverwalters Holger Blümle 125 Millionen Euro. Insgesamt steht der Windkraftprojektierer bei seinen Gläubigern sogar mit 366 Millionen Euro in der Kreide. ECOreporter.de hat die beiden jeweils mit 6,5 Prozent fest verzinsten Anleihen von Windreich in ECOanlagechecks untersucht (sie finden diese hier (Link entfernt) und hier) und dabei vor den Risiken dieser Beteiligungen gewarnt. Zudem führt ECOreporter.de Windreich in der Wachhundrubrik. Die erste Anleihe im Umfang von 74 Millionen Euro wäre im März 2015 fällig gewesen, die zweite mit 75 Millionen Euro dann im Juli 2017. Wegen des Verdachts auf Bilanzmanipulation ermittelt die zuständige Staatsanwaltschaft unter anderem gegen fünf Windreich-Vorstände.
Gelernt: Politiker im Vorstand, rasend schnelles Wachstum, große Töne: Was halbseiden wirkt, ist es oft auch.
FFK Environment
Die auf Recyclingtechnologie spezialisierte FFK Environment GmbH aus Peitz stellte im Oktober 2013 den Insolvenzantrag. Das Unternehmen wollte vor allem „Biokohle“ aus Abfall produzieren. FFK Environment hatte im Mai 2011 eine mit 7,25 Prozent verzinste Anleihe (ISIN DE000A1KQ4Z1) herausgegeben und dabei von Anlegern immerhin 16 Millionen Euro eingesammelt. Schlechte Geschäfte und technische Probleme stürzten das Unternehmen jedoch in eine Pleite. Nun wird es zerschlagen. Ein Investor hat bereits zwei von drei Sparten der der Recyclingspezialistin aus Peitz in Brandenburg übernommen. Die Anleihe-Anleger müssen ein Großteil des Investierten Kapitals abschreiben, wie Sie hier (Link entfernt) nachlesen können.
Gelernt: Erneuerbare Energie ist ein weiter Begriff. Einerseits gibt es erprobte Technologien, etwa Solar- oder Windkraftwerke. Die Einnahmen basieren meist auf gesetzlich garantierten Einspeisevergütungen. Und andererseits findet man komplett neue Technologien ohne Erfahrungswerte. So etwas eignet sich nicht für Sparer, sondern allenfalls für gut situierte Risikokapitalgesellschaften.
Holzkraftwerksfonds NMI New Energy Holz
Ein geschlossener Fonds lockte die Anleger bei dem Holzkraftwerk NMI New Energy Holz an. Die Hamburger NMI (New Milestone Investments) Capital GmbH hatte den geschlossenen Fonds 2009 aufgelegt und vier Millionen Euro von Anlegern eingesammelt. Die Mittel flossen in ein Holzkraftwerk, das nach Angaben der NMI nicht mehr rentabel zu betreiben ist. Im Juli 2014 hieß es, die Gesellschaft sei insolvent, die Suche nach Käufern für die Anlage bis dahin vergeblich. Die Anleger müssten mit einem Totalverlust rechnen.
Gelernt: Es gibt Erneuerbare Energie mit erprobter Technik, die keine Brennstoffe benötigt. Solaranlagen oder Windkraftwerke etwa. Die Risiken sind überschaubar. Immer wenn ein Kraftwerk Rohstoffe benötigt, wird es weit riskanter. Kleinanleger sind hier meist falsch.
Wölbern Invest
Die Mieten steigen, Immobilienpreise erklimmen in manchen Städten Höhen, die schon fast unheimlich wirken – da muss doch eine Immobiliengesellschaft ein glanzvolles Investment sein? Denkste! Wölbern Invest aus Hamburg, ein Anbieter geschlossener Fonds, ist seit Oktober 2013 insolvent. Nach Unternehmensangaben hatten sich 40.000 Kleinanleger an der gesamten Publikumsfonds-Sparte von Wölbern beteiligt. Eine ganze Reihe davon hatte in nachhaltige Immobilien investiert, so genannte GreenBuildings – vornehmlich Bürogebäude in den Niederlanden. Die geschlossenen Fonds von Wölbern wurden zwar fortgeführt, von der ebenfalls in Hamburg ansässigen Paribus. Aber mit dem Holland 52 ist inzwischen auch ein nachhaltiger Wölbern-Immobilienfonds insolvent (hier gelangen Sie zu aktuellen Informationen darüber). Er investierte in ein so genanntes GreenBuilding in Amsterdam. ECOreporter. de führte Wölbern Invest bereits vor dem Insolvenzantrag in der Wachhundrubrik.
Gelernt: Selbst geschlossene Fonds, die sich auf genau definierte Immobilien beziehen, sind riskant. Denn Häuser müssen auch vermietbar sein. Bei Leerstand geht es in Richtung Zwangsversteigerung. Dann kassiert erst die Hypothekenbank. Und der Anleger nur, wenn noch etwas übrig bleibt – was selten ist.
Was schief gehen kann, das geht auch schief – Murphy´s Law. Die Richtigkeit dieses Satzes zeigt sich an verschiedensten nachhaltigen Geldanlagen, die als Genussrechte, Anleihen oder geschlossene Fonds in den letzten Jahren auf den Markt kamen. Waren schlichte Pannen und eine wenig auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Politik verantwortlich für die Pleiten, kam auch Pech dazu? Die hier gezeigten Fälle legen nahe, dass es meist um Gier oder Missmanagement ging. Oder um den naiven Glauben, alles werde gut gehen. Dabei zeigt die Realität, was als Murphy´s Law Nummer zwei bekannt ist: Selbst was nicht schief gehen kann, geht schief. Nur Murphy´s Law Nummer drei ist nicht belegt. Aber lesen Sie selbst nach im 1. Teil unseres Überblicks über Pleiten aus dem Bereich der nachhaltigen Geldanlage. Hier</link> gelangen Sie zum 2. Teil, der sich Flops aus der Solarbranche widmet.
Prokon
Recht zu haben ist nicht immer schön. Bereits 2010 hatte die ECOreporter.de-Redaktion Prokon in die Wachhund-Rubrik eingeordnet. Etwas später erschien ein ECOanlagecheck, der zeigte, dass Teilunternehmen von Prokon laut der eigenen Bilanzen überschuldet waren (hier gelangen Sie zu unserer <link gut-erklaert="" gut-erklaert-prokon.html="">Berichtererstattung über Prokon). Ein deutlicheres Warnsignal ist kaum möglich, dachte die Redaktion. Ein Irrtum: Prokon sammelte ab da noch 900 weitere Millionen Euro ein, insgesamt 1,4 Milliarden Euro. Viele Wettbewerber fürchteten jahrelang, wenn Prokon fiele, dann würde der Imageschaden auch die Seriösen treffen. Und so kam es. Prokons Pleite war ein Flurschaden für die gesamte Erneuerbare-Energie-Branche, die es mit der Politik in den letzten Jahren sowieso nicht leicht hat. Am meisten litten natürlich Arbeitnehmer und Anleger unter der Prokon-Pleite. Vor allem diejenigen Sparer, die teilweise ihre komplette Altersvorsorge auf Prokon-Genussrechten aufgebaut hatten.
Die Branche hatte ECOreporter bereits vor dem ersten Prokon-ECOanlagecheck gewarnt: „Wenn ihr die angreift, dann überrollen die euch nicht mit dem Panzer, die kommen mit Starfightern!“ Was sich als falsch erwies – während der Recherchen zu den ECOanlagechecks reagierte Prokon durchaus sachlich, Drohungen gab es nicht. Übrigens: ECOreporter.de hat – im Gegensatz zu öffentlich-rechtlichen Fernsehsendern und vielen anderen – nie Geld von Prokon bekommen oder genommen.
Gelernt: Wer feste Zinsen verspricht und sogar einige Jahre zahlt, der gibt noch lange nicht das gesamte Kapital zurück. Und Reklameschaltungen in den großen Medien sind keine Gütesiegel.
Windwärts: Zu gut für diese Welt?
Die Windwärts GmbH aus Hannover meldete sich im Februar 2014 insolvent. Von der Pleite sind 1.600 Anleger betroffen, die in Genussrechte des Unternehmens investiert haben. Windwärts hat von 2006 bis 2013 mittels vier Genussrechten insgesamt 18 Millionen Euro eingesammelt, um Erneuerbare-Energie-Kraftwerke zu finanzieren. Das Unternehmen geriet nach eigenen Angaben in Schieflage, weil sich Projekte verzögerten. Die Branche staunte: Windwärts, dieses sympathische, durch und durch als nachhaltig geltende Unternehmen, läuft komplett aus der Spur?
Das Problem für Genussrechtsinhaber: Ihre Ansprüche sind in der Regel gegenüber anderen Gläubigern wie Banken, Sozialkassen oder Lieferanten nachrangig. Erst wenn ein endgültiges Insolvenzverfahren eingeleitet wird, können sie ihre Ansprüche in der Insolvenztabelle eintragen lassen, um evtl. Geld aus der Insolvenzmasse zurückzuerhalten. Windwärts hat auch zahlreiche geschlossene Fonds mit Windparks und Solaranlagen auf den Markt gebracht. Diese sind als rechtlich unabhängige Gesellschaften aber nicht direkt von der Insolvenz betroffen.
Je mehr Zeit verging, desto dunkler wurde das Bild von Windwärts. Der NDR griff Vorwürfe auf, das Unternehmen habe schon weit vor der Insolvenz seine Gewinne nicht richtig dargestellt. Es ist unbewiesen, wie stichhaltig die Darstellung ist. Einige Wettbewerber, die Erneuerbare-Energie-Projekte von Windwärts übernehmen wollten, zogen sich zurück – sie klagten, den Projekten habe es an Professionalität gemangelt. Aber wollten sie vielleicht nur den Preis drücken?
Immerhin verdichten sich die Anzeichen für eine Rettung von Windwärts. Insolvenzverwalter Volker Rönermann äußerte sich jetzt zuversichtlich, dass die Übernahme durch einen Investor im Laufe der kommenden Wochen gelingt.
Gelernt: Wer mit einem Genussrecht das Gesamtunternehmen Windwärts finanzierte, schaute in die Röhre. Wer sich beispielsweise über einen geschlossenen Fonds an einem Windwärts-Windpark beteiligte, kam besser davon.
Windreich
Oldtimer, Segelflugzeuge, prominente Politiker – Windreich präsentierte sich den Anlegern als edle Windschmiede aus Schwaben.

Foto: Windreich setzt auf Offshore-Projekte.
Betroffen sind unter anderem Anleger, die in die beiden Anleihen des Unternehmens investiert hatten. Ihnen schuldet Windreich laut des Insolvenzverwalters Holger Blümle 125 Millionen Euro. Insgesamt steht der Windkraftprojektierer bei seinen Gläubigern sogar mit 366 Millionen Euro in der Kreide. ECOreporter.de hat die beiden jeweils mit 6,5 Prozent fest verzinsten Anleihen von Windreich in ECOanlagechecks untersucht (sie finden diese hier (Link entfernt) und hier) und dabei vor den Risiken dieser Beteiligungen gewarnt. Zudem führt ECOreporter.de Windreich in der Wachhundrubrik. Die erste Anleihe im Umfang von 74 Millionen Euro wäre im März 2015 fällig gewesen, die zweite mit 75 Millionen Euro dann im Juli 2017. Wegen des Verdachts auf Bilanzmanipulation ermittelt die zuständige Staatsanwaltschaft unter anderem gegen fünf Windreich-Vorstände.
Gelernt: Politiker im Vorstand, rasend schnelles Wachstum, große Töne: Was halbseiden wirkt, ist es oft auch.
FFK Environment
Die auf Recyclingtechnologie spezialisierte FFK Environment GmbH aus Peitz stellte im Oktober 2013 den Insolvenzantrag. Das Unternehmen wollte vor allem „Biokohle“ aus Abfall produzieren. FFK Environment hatte im Mai 2011 eine mit 7,25 Prozent verzinste Anleihe (ISIN DE000A1KQ4Z1) herausgegeben und dabei von Anlegern immerhin 16 Millionen Euro eingesammelt. Schlechte Geschäfte und technische Probleme stürzten das Unternehmen jedoch in eine Pleite. Nun wird es zerschlagen. Ein Investor hat bereits zwei von drei Sparten der der Recyclingspezialistin aus Peitz in Brandenburg übernommen. Die Anleihe-Anleger müssen ein Großteil des Investierten Kapitals abschreiben, wie Sie hier (Link entfernt) nachlesen können.
Gelernt: Erneuerbare Energie ist ein weiter Begriff. Einerseits gibt es erprobte Technologien, etwa Solar- oder Windkraftwerke. Die Einnahmen basieren meist auf gesetzlich garantierten Einspeisevergütungen. Und andererseits findet man komplett neue Technologien ohne Erfahrungswerte. So etwas eignet sich nicht für Sparer, sondern allenfalls für gut situierte Risikokapitalgesellschaften.
Holzkraftwerksfonds NMI New Energy Holz
Ein geschlossener Fonds lockte die Anleger bei dem Holzkraftwerk NMI New Energy Holz an. Die Hamburger NMI (New Milestone Investments) Capital GmbH hatte den geschlossenen Fonds 2009 aufgelegt und vier Millionen Euro von Anlegern eingesammelt. Die Mittel flossen in ein Holzkraftwerk, das nach Angaben der NMI nicht mehr rentabel zu betreiben ist. Im Juli 2014 hieß es, die Gesellschaft sei insolvent, die Suche nach Käufern für die Anlage bis dahin vergeblich. Die Anleger müssten mit einem Totalverlust rechnen.
Gelernt: Es gibt Erneuerbare Energie mit erprobter Technik, die keine Brennstoffe benötigt. Solaranlagen oder Windkraftwerke etwa. Die Risiken sind überschaubar. Immer wenn ein Kraftwerk Rohstoffe benötigt, wird es weit riskanter. Kleinanleger sind hier meist falsch.
Wölbern Invest
Die Mieten steigen, Immobilienpreise erklimmen in manchen Städten Höhen, die schon fast unheimlich wirken – da muss doch eine Immobiliengesellschaft ein glanzvolles Investment sein? Denkste! Wölbern Invest aus Hamburg, ein Anbieter geschlossener Fonds, ist seit Oktober 2013 insolvent. Nach Unternehmensangaben hatten sich 40.000 Kleinanleger an der gesamten Publikumsfonds-Sparte von Wölbern beteiligt. Eine ganze Reihe davon hatte in nachhaltige Immobilien investiert, so genannte GreenBuildings – vornehmlich Bürogebäude in den Niederlanden. Die geschlossenen Fonds von Wölbern wurden zwar fortgeführt, von der ebenfalls in Hamburg ansässigen Paribus. Aber mit dem Holland 52 ist inzwischen auch ein nachhaltiger Wölbern-Immobilienfonds insolvent (hier gelangen Sie zu aktuellen Informationen darüber). Er investierte in ein so genanntes GreenBuilding in Amsterdam. ECOreporter. de führte Wölbern Invest bereits vor dem Insolvenzantrag in der Wachhundrubrik.
Gelernt: Selbst geschlossene Fonds, die sich auf genau definierte Immobilien beziehen, sind riskant. Denn Häuser müssen auch vermietbar sein. Bei Leerstand geht es in Richtung Zwangsversteigerung. Dann kassiert erst die Hypothekenbank. Und der Anleger nur, wenn noch etwas übrig bleibt – was selten ist.