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Lebensmittelhersteller mit Nachholbedarf in Sachen Nachhaltigkeit
Für Nahrungsmittelhersteller gibt es drei zentrale Nachhaltigkeitsthemen: Gesundheit und Ernährung; vermehrt Rohstoffe aus nachhaltiger Landwirtschaft zu beziehen und sich für faire Arbeitsbedingungen zu engagieren. Das ist ein Ergebnis einer aktuellen Studie der Bank Sarasin mit dem Titel „Nahrungsmittel und Nachhaltigkeit: Geht die Saat auf?"Im Sarasin-Nachhaltigkeitsrating der weltweit größten Unternehmen übernehmen Danone, Unilever und Heinz die Führerschaft – gefolgt von Nestlé. Trotz guter Ergebnisse stehe den meisten Unternehmen auf dem Nachhaltigkeitspfad noch ein langer Weg bevor, so die Studienautoren.
Eine der zentralen Herausforderung ist es demnach, Rohstoffe vermehrt aus nachhaltigen Quellen zu beziehen. Dabei gehe es nicht nur um die langfristige Versorgung und die ökologische Verantwortung. Als Konsumunternehmen mit zahlreichen weltweit führenden Markenprodukten stellen medial beachtete Themen wie Kinderarbeit oder Abholzung des Regenwaldes weiterhin wichtige Risiken für das Markenimage dar, so Sarasin.
Die Großen der Nahrungsmittelbranche beziehen vereint bedeutende Mengen der Welternte: 15 bis 20 Prozent des Kaffees, mehr als 10 Prozent bei Tee, Tomaten oder Erbsen sowie rund 5 Prozent des Palmöls. In der Nachhaltigkeitsmatrix der Bank Sarasin sind diejenigen Unternehmen gut bewertet, die bereits größere Mengen ihrer Rohstoffe aus nachhaltigen Quellen beziehen und zudem über eine klare Strategie verfügen, die Umwelt- und Sozialstandards bei den Rohstoffproduzenten zu verbessern, so die Studienautoren.
Führend ist hier das kanadische Unternehmen SunOpta, das auf eine biologische Anbauweise setzt. Doch auch die Großkonzerne Heinz und Unilever schneiden gut ab. Die meisten großen Hersteller setzen zwar nicht auf biologischen Anbau, orientieren sich aber an anderen – teils eigenen – Nachhaltigkeitsstandards. Auch die großen US-Unternehmen haben mittlerweile begonnen, Strategien zur Förderung nachhaltig angebauter Rohstoffe zu entwickeln. Einige suchen die Zusammenarbeit mit den großen Umweltorganisationen.
Großer Schwachpunkt der Lebensmittelproduzenten seien die Arbeitsbedingungen. Beispielsweise seien Kinderarbeit und generell schlechte Arbeitsbedingungen auf Kakaoplantagen weit verbreitet. Bisher wenig thematisiert seien die Arbeitsbedingungen in den über den Globus verteilten eigenen Produktionsstätten der Lebensmittelproduzenten. Es gebe Fabriken, in welchen weit mehr als die Hälfte der Belegschaft ohne Festanstellung arbeite. Prekäre Arbeitsbedingungen in der Wertschöpfungskette von Markenprodukten bergen aus der Sicht der Studienmacher Reputationsrisiken. Dies sei durch Erfahrungen aus anderen Branchen belegt. Einzig Danone hat laut der Sarasin-Studie mit der internationalen Gewerkschaft der Branche ein Rahmenabkommen zu weltweit gültigen Arbeitsstandards getroffen. Bei Nestlé und Unilever seien die Arbeitsrechte in den zahlreichen Produktionsstätten in Entwicklungsländer ein zentraler Bereich für Verbesserungen.
Das Nachhaltigkeitsrating der Bank Sarasin räumt der Beurteilung des Produktportfolios eines Unternehmens unter gesundheitlichen Aspekten einen hohen Stellenwert ein. Berücksichtigt wird etwa die Förderung von Übergewicht durch fett- und zuckerreiche Produkte. In der Einschätzung der Bank Sarasin weist das Produktportfolio von Danone relativ geringe Gesundheitsrisiken auf. Auch Kellogg und Nestlé verfügen über ein relativ ausgewogenes Chancen-Risiko-Profil, während Heinz und Unilever eher im Mittelfeld einzuordnen seien.
Rund um das Thema Gesundheit und Ernährung geben Babymilch und Wasser immer wieder Anlass zu kontroversen Diskussionen, erklären die Experten der schweizerischen Bank. Über Jahrzehnte sei Babymilch stark beworben worden. Als Folge davon sei der Anteil der stillenden Mütter vor allem in Asien drastisch gesunken – dies entgegen den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation. Bei Wasser seien die Fragen des ökologischen Fußabdrucks gegenüber Leitungswasser sowie die Privatisierung eines öffentlichen Gutes die Konfliktlinien. Einige Unternehmen gerieten deshalb immer wieder in den Brennpunkt der Medien. Die Bank Sarasin bewertet diese und andere konfliktträchtige Aspekte wie gentechnisch veränderte Inhaltsstoffe oder die aggressive Bewerbung von Kindern als Branchen-Risiko.
Obwohl Nestlé diverse kritische Bereiche und Geschäftsaktivitäten im Bezug auf die Privatisierung von Wasser aufweise, die zu entsprechend negativen Reaktionen und Beurteilungen führten, schneide das Unternehmen im Branchenvergleich doch noch genügend ab. „Nestlé bleibt – wenn auch knapp – im Nachhaltigkeitsuniversum der Bank Sarasin. Die für das Unternehmen grundsätzlich positive Bewertung verdankt es zwei Stärken: Zum einen verfolgt Nestlé eine breit abgestützte Gesundheitsstrategie. Zum andern engagiert sich das Unternehmen sehr aktiv in der landwirtschaftlichen Lieferkette, bezieht einen eher hohen Anteil direkt von den Produzenten und bietet relative umfangreiche technische Unterstützung. Mit diesen Stärken gelingt es Nestlé, kritische Aspekte teilweise zu kompensieren“, so Gabriella Ries Hafner vom Sustainable Investment Research der Bank Sarasin.
Eine der zentralen Herausforderung ist es demnach, Rohstoffe vermehrt aus nachhaltigen Quellen zu beziehen. Dabei gehe es nicht nur um die langfristige Versorgung und die ökologische Verantwortung. Als Konsumunternehmen mit zahlreichen weltweit führenden Markenprodukten stellen medial beachtete Themen wie Kinderarbeit oder Abholzung des Regenwaldes weiterhin wichtige Risiken für das Markenimage dar, so Sarasin.
Die Großen der Nahrungsmittelbranche beziehen vereint bedeutende Mengen der Welternte: 15 bis 20 Prozent des Kaffees, mehr als 10 Prozent bei Tee, Tomaten oder Erbsen sowie rund 5 Prozent des Palmöls. In der Nachhaltigkeitsmatrix der Bank Sarasin sind diejenigen Unternehmen gut bewertet, die bereits größere Mengen ihrer Rohstoffe aus nachhaltigen Quellen beziehen und zudem über eine klare Strategie verfügen, die Umwelt- und Sozialstandards bei den Rohstoffproduzenten zu verbessern, so die Studienautoren.
Führend ist hier das kanadische Unternehmen SunOpta, das auf eine biologische Anbauweise setzt. Doch auch die Großkonzerne Heinz und Unilever schneiden gut ab. Die meisten großen Hersteller setzen zwar nicht auf biologischen Anbau, orientieren sich aber an anderen – teils eigenen – Nachhaltigkeitsstandards. Auch die großen US-Unternehmen haben mittlerweile begonnen, Strategien zur Förderung nachhaltig angebauter Rohstoffe zu entwickeln. Einige suchen die Zusammenarbeit mit den großen Umweltorganisationen.
Großer Schwachpunkt der Lebensmittelproduzenten seien die Arbeitsbedingungen. Beispielsweise seien Kinderarbeit und generell schlechte Arbeitsbedingungen auf Kakaoplantagen weit verbreitet. Bisher wenig thematisiert seien die Arbeitsbedingungen in den über den Globus verteilten eigenen Produktionsstätten der Lebensmittelproduzenten. Es gebe Fabriken, in welchen weit mehr als die Hälfte der Belegschaft ohne Festanstellung arbeite. Prekäre Arbeitsbedingungen in der Wertschöpfungskette von Markenprodukten bergen aus der Sicht der Studienmacher Reputationsrisiken. Dies sei durch Erfahrungen aus anderen Branchen belegt. Einzig Danone hat laut der Sarasin-Studie mit der internationalen Gewerkschaft der Branche ein Rahmenabkommen zu weltweit gültigen Arbeitsstandards getroffen. Bei Nestlé und Unilever seien die Arbeitsrechte in den zahlreichen Produktionsstätten in Entwicklungsländer ein zentraler Bereich für Verbesserungen.
Das Nachhaltigkeitsrating der Bank Sarasin räumt der Beurteilung des Produktportfolios eines Unternehmens unter gesundheitlichen Aspekten einen hohen Stellenwert ein. Berücksichtigt wird etwa die Förderung von Übergewicht durch fett- und zuckerreiche Produkte. In der Einschätzung der Bank Sarasin weist das Produktportfolio von Danone relativ geringe Gesundheitsrisiken auf. Auch Kellogg und Nestlé verfügen über ein relativ ausgewogenes Chancen-Risiko-Profil, während Heinz und Unilever eher im Mittelfeld einzuordnen seien.
Rund um das Thema Gesundheit und Ernährung geben Babymilch und Wasser immer wieder Anlass zu kontroversen Diskussionen, erklären die Experten der schweizerischen Bank. Über Jahrzehnte sei Babymilch stark beworben worden. Als Folge davon sei der Anteil der stillenden Mütter vor allem in Asien drastisch gesunken – dies entgegen den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation. Bei Wasser seien die Fragen des ökologischen Fußabdrucks gegenüber Leitungswasser sowie die Privatisierung eines öffentlichen Gutes die Konfliktlinien. Einige Unternehmen gerieten deshalb immer wieder in den Brennpunkt der Medien. Die Bank Sarasin bewertet diese und andere konfliktträchtige Aspekte wie gentechnisch veränderte Inhaltsstoffe oder die aggressive Bewerbung von Kindern als Branchen-Risiko.
Obwohl Nestlé diverse kritische Bereiche und Geschäftsaktivitäten im Bezug auf die Privatisierung von Wasser aufweise, die zu entsprechend negativen Reaktionen und Beurteilungen führten, schneide das Unternehmen im Branchenvergleich doch noch genügend ab. „Nestlé bleibt – wenn auch knapp – im Nachhaltigkeitsuniversum der Bank Sarasin. Die für das Unternehmen grundsätzlich positive Bewertung verdankt es zwei Stärken: Zum einen verfolgt Nestlé eine breit abgestützte Gesundheitsstrategie. Zum andern engagiert sich das Unternehmen sehr aktiv in der landwirtschaftlichen Lieferkette, bezieht einen eher hohen Anteil direkt von den Produzenten und bietet relative umfangreiche technische Unterstützung. Mit diesen Stärken gelingt es Nestlé, kritische Aspekte teilweise zu kompensieren“, so Gabriella Ries Hafner vom Sustainable Investment Research der Bank Sarasin.