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Kursrakete aus dem Reich der Mitte – Ist die Aktie von Sino-Forest als Holzinvestment zu empfehlen?
Die Performance dieser Holz-Aktie kann sich sehen lassen. Über 226 Prozent ist der Kurs des Anteilsscheins von Sino-Forest in den letzten zwölf Monaten gestiegen. Im XETRA notiert das Papier aktuell bei 12,00 Euro. Bis 2006 hatte das Papier über Jahre zwischen zwei und vier Euro gependelt, seit letztem Jahr dann aber stark zugelegt. Der Anteilsschein der 1994 gegründeten Sino-Forest geriet dabei gewiss auch in den Sog der allgemein hohen Nachfrage für Aktien von chinesischen oder zumindest zum großen Teil chinesischen Aktienunternehmen. Der Konzern hat seinen Hauptsitz zwar in Mississauga im kanadischen Bundesstaat Ontario, die Geschäftsführung sitzt jedoch in Hong Kong und führt ihre operativen Geschäfte im Wesentlichen im früheren ‚Reich der Mitte’ durch. In erster Linie punktet die Gesellschaft aber bei den Börsianern damit, sich frühzeitig in einem stark wachsenden Markt aussichtsreich aufgestellt zu haben.
Kurz nach seiner Gründung ist Sino-Forest 1995 in den chinesischen Holz-Markt eingestiegen. Damals war die stark boomenden wirtschaftlichen Entwicklung in dem mit 1,3 Milliarden Einwohner bevölkerungsreichsten Land der Welt kaum vorherzusehen. Dieser Aufschwung geht zum einen mit einer immer stärker werdenden Nachfrage nach Holz für die Fertigung von Möbeln und Papierprodukten einher, für die in den stark wachsenden Städten immer mehr Kaufkraft vorhanden ist. Zum anderen wird Holz in China und auch international in hohem, stark zunehmendem Maß als Brennstoff benötigt. Dies ist nicht zuletzt auf die steigenden Öl- und Gaspreise zurückzuführen, schon jetzt ist der Holzmarkt nach Öl und Gas der drittgrößte Rohstoffmarkt weltweit. Beide Entwicklungen treiben die Preise für Holz und Papier, was Sino-Forest und deren Aktie zu Gute kommt. Denn laut eigener Darstellung ist das Unternehmen mittlerweile zum größten ausländische Holzproduzenten Chinas aufgestiegen und gehört dort zu den führenden Anbieter von Holzfasern. Es hat im Süden und Nordosten von China im großen Umfang Wälder erworben oder langfristig gepachtet und profitiert davon, dass in dem Riesenland im Verhältnis zur riesigen Bevölkerung nur wenig Nutzwaldfläche zur Verfügung steht. Der Bedarf steigt also rapide, während das Angebot begrenzt ist.
Das Geschäftsmodell von Sino-Forest basiert im Wesentlichen darauf, gewachsene Holzbestände zu erwerben, kurzfristig zu ernten und anschließend auf dem für 50 Jahre gepachteten Land eigene schnell wachsende Baumarten anzupflanzen. Bei den verwendeten Baumarten handelt es sich überwiegend um Pinien, Espen und Eukalyptus. Zum Ende des Geschäftsjahres 2006 verwaltete Sino-Forest eigenen Angaben zufolge in insgesamt zehn chinesischen Provinzen insgesamt 352.000 Hektar Wald, zudem wurden Kapazitäten im Umfang von rund 111.000 Hektar verkauft. Mit 55 Prozent Anteil am Umsatz ist der Handel mit Baumstämmen der Schwerpunkt der Unternehmensaktivitäten. Durch den Handel von Hackschnitzeln und Holzspänen erwirtschaftet Sino-Forest aktuell rund 28 Prozent des Umsatzes. Auch in der Holzverarbeitung für die Möbelindustrie ist die Gesellschaft aktiv, bislang jedoch nur in einem eher geringen Umfang. Um weiteres Wachstum zu finanzieren, hat das Unternehmen im Juni eine Kapitalerhöhung durchgeführt und dabei umgerechnet rund 140 Millionen Euro eingenommen. Konkrete Prognosen für das laufende Geschäftsjahr wurden von Sino-Forest bislang noch nicht vorgelegt. Es stellte aber weiteres Wachstum in Aussicht.
Über zwölf Jahre in Folge hat Sino-Forest beim Umsatz und Gewinn stetig zugelegt. Im ersten Geschäftsjahr wurde ein Umsatz in Höhe von 20 Millionen US-Dollar erwirtschaftet und ein Nettogewinn in Höhe von 3 Millionen US-Dollar. Bis 2006 steigerte Sino-Forest den Umsatz jedes Jahr im Schnitt um über 30 Prozent und erreichte im letzten Geschäftsjahr einen Wert von 650 Millionen US-Dollar. Der Nettogewinn wuchs 2006 um 36 Prozent auf über 111 Millionen US-Dollar. Das sind Zahlen, die die Herzen der Börsianer höher schlagen lassen. So ist die Entscheidung für ein Investment in die Aktie aus wirtschaftlicher Sicht etwa für Faik Yargucu „ziemlich einfach“. Wie der Geschäftsführer der Frankfurter Investment Management GmbH Manager gegenüber ECOreporter.de erläuterte, ist das Unternehmen im Vergleich zu anderen Akteuren der Holz-Branche stark aufgestellt und mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von rund 14 „sicherlich nicht überteuert“. Trotz des enormen Kurszuwachses des Anteilsscheins von Sino-Forest in den letzten zwölf Monaten, in dem gewiss auch viel „China-Fantasie“ enthalten sei, sei dieser immer noch deutlich billiger als die Papiere vieler Konkurrenten. Er nennt als einen weiteren wesentlichen Pluspunkt des Unternehmens dessen „unheimlich hohe Rendite auf das eingesetzte Kapital. Während der return on equity (Eigenkapitalrendite) in der Branche durchschnittlich um 6,0 liege, erreiche Sino-Forest aktuell einen Wert von knapp 21.
Seit Jahren betreut Yargucu den Panda Renditefonds DWS, einen nachhaltigen Rentenfonds, bei dem ein Teil des Ausgabeaufschlages an den WWF gespendet wird. Nach seiner Einschätzung spricht auch aus Nachhaltigkeitssicht vieles für die Aktie von Sino-Forest. Schließlich sei schon jetzt ein Teil der Wälder des Unternehmens FSC-zertifiziert. Das Zertifikat des Forest Stewardship Council (FSC) ist der gegenwärtig wohl bekannteste Nachweis für nachhaltige Forstwirtschaft. Weltweit wurde dieses Siegel inzwischen für Wälder im Gesamtumfang von 90 Millionen Hektar vergeben. Das FSC ist 1993 nach dem Umweltgipfel in Rio de Janeiro ins Leben gerufen geworden. Die Nichtregierungsorganisation hat nachhaltige Bewirtschaftungsstandards für Waldprodukte entwickelt. Bei FSC-geprüfte Plantagen müssen die Aufforstungen ökologisch Standards erfüllen und angemessene Löhne garantiert sein. Von den Plantagenbetreiber wird verlangt, bestimmte Schutzgebiete auszuweisen, in denen das Fällen von Bäume verboten ist. Laut Umweltverbänden wie dem WWF (World Wide Fund for Nature) garantiert das Zertifizierungssystem des FSC bislang am wirkungsvollsten eine naturverträgliche und sozial verantwortliche Nutzung von Holz und Holzprodukten. FSC-zertifizierte Holzplantagen zeichnen sich laut einer US-Studie neben einer höheren Transparenz, einer umfassenderen Einhaltung von Rechtsvorschriften und besseren Bedingungen innerhalb der Zulieferketten durch höhere Wirtschaftlichkeit und Effizienz aus. Die Untersuchung kann hier im Internet herunter geladen werden.
Bislang verfügt Sino-Forest nur für einen Teil der Plantagen über eine Zertifizierung durch das FSC, der aber ausgebaut werden soll. 2004 wurde das erste FSC-Zertifikat erlangt, für einen Nutzwald in der Provinz Guangdong. Faik Yargucu gibt zu bedenken, dass man aus der Entfernung nicht wirklich ausschließen könne, dass das Unternehmen das Siegel möglicherweise nur als „Feigenblatt“ für ein insgesamt nicht nachhaltiges Wirtschaften benutzt. Allerdings trage die Gesellschaft durch ihre Holzlieferungen an chinesische Kunden dazu bei, dass in dem Land weniger auf Importe von Raubbau-Holz aus Malaysia und Indien zurückgegriffen werde. Dass sie mit FSC-zertifizierten Plantagen einen Beitrag dazu leiste, derart umweltschädlich produziertes Holz zu ersetzen, sei an sich schon ein Plus. Sino-Forest selbst bekennt sich in seiner Außendarstellung ausdrücklich zu seiner Nachhaltigkeitsstrategie und betont deren wirtschaftliche Bedeutung für das Unternehmen. Damit steigere man zum einen die Profitabilität der Plantagen, zum anderen eröffne man sich als Produzent FSC-zertifizierten Holzes neue, wachsende Märkte und sichere sich die Zukunftsfähigkeit seines Geschäfts. Denn auch die Regierung in Peking unterstützt Nachhaltigkeitsmaßnahmen, die die Waldbestände des Landes sichern. Erst im Juni konnte das Board of Directors des internationalen Forest Stewardship Council (FSC) vermelden, dass eine FSC National Initiative in China (FSC China) akkreditiert wurde. Daran beteiligen sich unter anderem die chinesische Forstverwaltung und der WWF. Laut der internationalen FSC-Zentrale gibt es aktuell nirgends ein schnelleres Wachstum für FSC-Zertifizierungen als in China. Bereits 300 Unternehmen und Waldflächen im Gesamtumfang von 700.000 Hektar hätten dort das Siegel erhalten.
Doch auch wenn sowohl hinsichtlich der Wirtschaftskraft als auch der ökologischen Nachhaltigkeit vieles für den Anteilsschein der Sino-Forest spricht: die Aktie trägt durch den Fokus auf China ein starkes Länderrisiko. So ist dort vor Ort die Korruption sehr verbreitet, auch sind die Eigentumsrechte nicht so sicher wie etwa in westlichen Industriestaaten. China ist kein Rechtsstaat. Wie hoch die Sozialstandards für die Plantagenarbeiter von Sino-Forest sind lässt sich aus der Distanz nur schwer einschätzen. Generell liegt in China beim Arbeitsschutz, den Rechten von Arbeitnehmern und bei den Menschenrechten insgesamt vieles im Argen. Auch könnte sich ein Einbruch der möglicherweise heiß laufenden Wirtschaft Chinas negativ auf den Kurs von Aktien wie Sino-Forest auswirken. Zumindest langfristig ändert dies jedoch nichts an dem Umstand, dass in China weiter einen hohen Bedarf an nachhaltig erwirtschaftetem Holz geben wird und Anbieter wie das kanadisch-chinesische Unternehmen davon profitieren können. Zumindest als Beimischung ist der Anteilsschein daher zu empfehlen.
Sino Forest: ISIN CA82934H1010 / WKN 899033
Disclaimer:
Öffentliche Stellungnahme zu Wertpapieren und damit verbundene Interessenkonflikte (§34b WPHG):
Das Management der Firma Panda Investment Management äußert sich manchmal öffentlich zu bestimmten Wertpapieren. In vielen Fällen, in denen wir uns positiv äußern, sind wir als Firma, als Privatpersonen, für unsere Kunden oder als Berater oder Manager der von uns betreuten Fonds direkt oder indirekt in diesen Wertpapieren investiert. Ein auf unsere Äußerungen folgender positiver Kursverlauf kann also den Wert des Vermögens unserer Mitarbeiter oder unserer Kunden steigern.
Im Regelfall ist das Management der Firma Panda Investment Management in den eigenen Fonds investiert. Nur in geringem Umfang werden Aktien auch privat direkt gehalten. Das Management der Firma Panda Investment Management hält diese Anteile an Aktiengesellschaften oder Fonds in der Regel langfristig, das heißt für mindestens 1 Jahr, häufig wesentlich länger.
Sie können auf unserer Website in den Rechenschaftsberichten und Halbjahresberichten lückenlos feststellen, welche Wertpapiere unsere Fonds zu bestimmten Stichtagen hielten. Aktuelle Daten sind im Regelfall für alle Fonds für die größten Fondspositionen auf unserer Website zu finden. Im Einzelfall können Sie uns auch telefonisch dazu befragen.
Unserer Ansicht nach sollte jeder private Wertpapierkauf von einem Studium der öffentlich verfügbaren Informationen, das sind insbesondere Verkaufsprospekte und Geschäftsberichte, begleitet werden. Ein Kauf einzig aufgrund eines "Tipps" im Fernsehen oder in einem Druckmedium ist unserer Ansicht nach fahrlässig. Wir raten davon ab.
Die Aktie Sino Forest befindet sich in Fonds der Gesellschaft ACATIS, mit der Herr Yargucu als Geschäftsführender Gesellschafter verbunden ist.
Bildhinweis:
Die nachhaltige Forstwirtschaft wächst weltweit, auch in China. / Quelle: Forest Stewardship Council (FSC);
Nicht nur die Tierwelt profitiert von nachhaltiger Forstwirtschaft / Quelle: Pro Wildlife
Kurz nach seiner Gründung ist Sino-Forest 1995 in den chinesischen Holz-Markt eingestiegen. Damals war die stark boomenden wirtschaftlichen Entwicklung in dem mit 1,3 Milliarden Einwohner bevölkerungsreichsten Land der Welt kaum vorherzusehen. Dieser Aufschwung geht zum einen mit einer immer stärker werdenden Nachfrage nach Holz für die Fertigung von Möbeln und Papierprodukten einher, für die in den stark wachsenden Städten immer mehr Kaufkraft vorhanden ist. Zum anderen wird Holz in China und auch international in hohem, stark zunehmendem Maß als Brennstoff benötigt. Dies ist nicht zuletzt auf die steigenden Öl- und Gaspreise zurückzuführen, schon jetzt ist der Holzmarkt nach Öl und Gas der drittgrößte Rohstoffmarkt weltweit. Beide Entwicklungen treiben die Preise für Holz und Papier, was Sino-Forest und deren Aktie zu Gute kommt. Denn laut eigener Darstellung ist das Unternehmen mittlerweile zum größten ausländische Holzproduzenten Chinas aufgestiegen und gehört dort zu den führenden Anbieter von Holzfasern. Es hat im Süden und Nordosten von China im großen Umfang Wälder erworben oder langfristig gepachtet und profitiert davon, dass in dem Riesenland im Verhältnis zur riesigen Bevölkerung nur wenig Nutzwaldfläche zur Verfügung steht. Der Bedarf steigt also rapide, während das Angebot begrenzt ist.
Das Geschäftsmodell von Sino-Forest basiert im Wesentlichen darauf, gewachsene Holzbestände zu erwerben, kurzfristig zu ernten und anschließend auf dem für 50 Jahre gepachteten Land eigene schnell wachsende Baumarten anzupflanzen. Bei den verwendeten Baumarten handelt es sich überwiegend um Pinien, Espen und Eukalyptus. Zum Ende des Geschäftsjahres 2006 verwaltete Sino-Forest eigenen Angaben zufolge in insgesamt zehn chinesischen Provinzen insgesamt 352.000 Hektar Wald, zudem wurden Kapazitäten im Umfang von rund 111.000 Hektar verkauft. Mit 55 Prozent Anteil am Umsatz ist der Handel mit Baumstämmen der Schwerpunkt der Unternehmensaktivitäten. Durch den Handel von Hackschnitzeln und Holzspänen erwirtschaftet Sino-Forest aktuell rund 28 Prozent des Umsatzes. Auch in der Holzverarbeitung für die Möbelindustrie ist die Gesellschaft aktiv, bislang jedoch nur in einem eher geringen Umfang. Um weiteres Wachstum zu finanzieren, hat das Unternehmen im Juni eine Kapitalerhöhung durchgeführt und dabei umgerechnet rund 140 Millionen Euro eingenommen. Konkrete Prognosen für das laufende Geschäftsjahr wurden von Sino-Forest bislang noch nicht vorgelegt. Es stellte aber weiteres Wachstum in Aussicht.
Über zwölf Jahre in Folge hat Sino-Forest beim Umsatz und Gewinn stetig zugelegt. Im ersten Geschäftsjahr wurde ein Umsatz in Höhe von 20 Millionen US-Dollar erwirtschaftet und ein Nettogewinn in Höhe von 3 Millionen US-Dollar. Bis 2006 steigerte Sino-Forest den Umsatz jedes Jahr im Schnitt um über 30 Prozent und erreichte im letzten Geschäftsjahr einen Wert von 650 Millionen US-Dollar. Der Nettogewinn wuchs 2006 um 36 Prozent auf über 111 Millionen US-Dollar. Das sind Zahlen, die die Herzen der Börsianer höher schlagen lassen. So ist die Entscheidung für ein Investment in die Aktie aus wirtschaftlicher Sicht etwa für Faik Yargucu „ziemlich einfach“. Wie der Geschäftsführer der Frankfurter Investment Management GmbH Manager gegenüber ECOreporter.de erläuterte, ist das Unternehmen im Vergleich zu anderen Akteuren der Holz-Branche stark aufgestellt und mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von rund 14 „sicherlich nicht überteuert“. Trotz des enormen Kurszuwachses des Anteilsscheins von Sino-Forest in den letzten zwölf Monaten, in dem gewiss auch viel „China-Fantasie“ enthalten sei, sei dieser immer noch deutlich billiger als die Papiere vieler Konkurrenten. Er nennt als einen weiteren wesentlichen Pluspunkt des Unternehmens dessen „unheimlich hohe Rendite auf das eingesetzte Kapital. Während der return on equity (Eigenkapitalrendite) in der Branche durchschnittlich um 6,0 liege, erreiche Sino-Forest aktuell einen Wert von knapp 21.
Seit Jahren betreut Yargucu den Panda Renditefonds DWS, einen nachhaltigen Rentenfonds, bei dem ein Teil des Ausgabeaufschlages an den WWF gespendet wird. Nach seiner Einschätzung spricht auch aus Nachhaltigkeitssicht vieles für die Aktie von Sino-Forest. Schließlich sei schon jetzt ein Teil der Wälder des Unternehmens FSC-zertifiziert. Das Zertifikat des Forest Stewardship Council (FSC) ist der gegenwärtig wohl bekannteste Nachweis für nachhaltige Forstwirtschaft. Weltweit wurde dieses Siegel inzwischen für Wälder im Gesamtumfang von 90 Millionen Hektar vergeben. Das FSC ist 1993 nach dem Umweltgipfel in Rio de Janeiro ins Leben gerufen geworden. Die Nichtregierungsorganisation hat nachhaltige Bewirtschaftungsstandards für Waldprodukte entwickelt. Bei FSC-geprüfte Plantagen müssen die Aufforstungen ökologisch Standards erfüllen und angemessene Löhne garantiert sein. Von den Plantagenbetreiber wird verlangt, bestimmte Schutzgebiete auszuweisen, in denen das Fällen von Bäume verboten ist. Laut Umweltverbänden wie dem WWF (World Wide Fund for Nature) garantiert das Zertifizierungssystem des FSC bislang am wirkungsvollsten eine naturverträgliche und sozial verantwortliche Nutzung von Holz und Holzprodukten. FSC-zertifizierte Holzplantagen zeichnen sich laut einer US-Studie neben einer höheren Transparenz, einer umfassenderen Einhaltung von Rechtsvorschriften und besseren Bedingungen innerhalb der Zulieferketten durch höhere Wirtschaftlichkeit und Effizienz aus. Die Untersuchung kann hier im Internet herunter geladen werden.
Bislang verfügt Sino-Forest nur für einen Teil der Plantagen über eine Zertifizierung durch das FSC, der aber ausgebaut werden soll. 2004 wurde das erste FSC-Zertifikat erlangt, für einen Nutzwald in der Provinz Guangdong. Faik Yargucu gibt zu bedenken, dass man aus der Entfernung nicht wirklich ausschließen könne, dass das Unternehmen das Siegel möglicherweise nur als „Feigenblatt“ für ein insgesamt nicht nachhaltiges Wirtschaften benutzt. Allerdings trage die Gesellschaft durch ihre Holzlieferungen an chinesische Kunden dazu bei, dass in dem Land weniger auf Importe von Raubbau-Holz aus Malaysia und Indien zurückgegriffen werde. Dass sie mit FSC-zertifizierten Plantagen einen Beitrag dazu leiste, derart umweltschädlich produziertes Holz zu ersetzen, sei an sich schon ein Plus. Sino-Forest selbst bekennt sich in seiner Außendarstellung ausdrücklich zu seiner Nachhaltigkeitsstrategie und betont deren wirtschaftliche Bedeutung für das Unternehmen. Damit steigere man zum einen die Profitabilität der Plantagen, zum anderen eröffne man sich als Produzent FSC-zertifizierten Holzes neue, wachsende Märkte und sichere sich die Zukunftsfähigkeit seines Geschäfts. Denn auch die Regierung in Peking unterstützt Nachhaltigkeitsmaßnahmen, die die Waldbestände des Landes sichern. Erst im Juni konnte das Board of Directors des internationalen Forest Stewardship Council (FSC) vermelden, dass eine FSC National Initiative in China (FSC China) akkreditiert wurde. Daran beteiligen sich unter anderem die chinesische Forstverwaltung und der WWF. Laut der internationalen FSC-Zentrale gibt es aktuell nirgends ein schnelleres Wachstum für FSC-Zertifizierungen als in China. Bereits 300 Unternehmen und Waldflächen im Gesamtumfang von 700.000 Hektar hätten dort das Siegel erhalten.
Doch auch wenn sowohl hinsichtlich der Wirtschaftskraft als auch der ökologischen Nachhaltigkeit vieles für den Anteilsschein der Sino-Forest spricht: die Aktie trägt durch den Fokus auf China ein starkes Länderrisiko. So ist dort vor Ort die Korruption sehr verbreitet, auch sind die Eigentumsrechte nicht so sicher wie etwa in westlichen Industriestaaten. China ist kein Rechtsstaat. Wie hoch die Sozialstandards für die Plantagenarbeiter von Sino-Forest sind lässt sich aus der Distanz nur schwer einschätzen. Generell liegt in China beim Arbeitsschutz, den Rechten von Arbeitnehmern und bei den Menschenrechten insgesamt vieles im Argen. Auch könnte sich ein Einbruch der möglicherweise heiß laufenden Wirtschaft Chinas negativ auf den Kurs von Aktien wie Sino-Forest auswirken. Zumindest langfristig ändert dies jedoch nichts an dem Umstand, dass in China weiter einen hohen Bedarf an nachhaltig erwirtschaftetem Holz geben wird und Anbieter wie das kanadisch-chinesische Unternehmen davon profitieren können. Zumindest als Beimischung ist der Anteilsschein daher zu empfehlen.
Sino Forest: ISIN CA82934H1010 / WKN 899033
Disclaimer:
Öffentliche Stellungnahme zu Wertpapieren und damit verbundene Interessenkonflikte (§34b WPHG):
Das Management der Firma Panda Investment Management äußert sich manchmal öffentlich zu bestimmten Wertpapieren. In vielen Fällen, in denen wir uns positiv äußern, sind wir als Firma, als Privatpersonen, für unsere Kunden oder als Berater oder Manager der von uns betreuten Fonds direkt oder indirekt in diesen Wertpapieren investiert. Ein auf unsere Äußerungen folgender positiver Kursverlauf kann also den Wert des Vermögens unserer Mitarbeiter oder unserer Kunden steigern.
Im Regelfall ist das Management der Firma Panda Investment Management in den eigenen Fonds investiert. Nur in geringem Umfang werden Aktien auch privat direkt gehalten. Das Management der Firma Panda Investment Management hält diese Anteile an Aktiengesellschaften oder Fonds in der Regel langfristig, das heißt für mindestens 1 Jahr, häufig wesentlich länger.
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Die Aktie Sino Forest befindet sich in Fonds der Gesellschaft ACATIS, mit der Herr Yargucu als Geschäftsführender Gesellschafter verbunden ist.
Bildhinweis:
Die nachhaltige Forstwirtschaft wächst weltweit, auch in China. / Quelle: Forest Stewardship Council (FSC);
Nicht nur die Tierwelt profitiert von nachhaltiger Forstwirtschaft / Quelle: Pro Wildlife