Fonds / ETF

Krisenmanagement: Dr. Höller Vermögensverwaltung versucht nachhaltige Mischfonds vor Verlusten zu schützen – ECOreporter.de-Interview mit Unternehmenssprecher Roman Limacher

Globale Finanzkrise: Die Aktienmärkte befinden sich im freien Fall. Unter Verweis auf den US-Immobilienmarkt hatten vorsichtige Experten schon vor Monaten vor einem möglichen Zusammenbruch gewarnt. Haben die Manager nachhaltiger Mischfonds dies berücksichtigt? ECOreporter.de sprach darüber mit Roman Limacher von der Dr. Höller Vermögensverwaltung & Anlageberatung AG.

Die Züricher Vermögensverwalter sind Fondsmanager der Mischfonds Dr. Höller Prime Values Income und Dr. Hoeller Prime Values Growth. In der Auswertung unserer Datenbank ECOfondsreporter.de für den September 2008 (Stichtag: 30.9.) belegt der Prime Values Income im laufenden Jahr mit einem Minus von 5,04 Prozent den dritten Platz; der beste Fonds verbucht einen Verlust von 2,78 Prozent. Der Prime Values Growth verzeichnete einen Wertverlust in Höhe von 12,85 Prozent, damit liegt er im unteren Mittelfeld der Auswertung.

ECOreporter.de: Herr Limacher, wie hat sich die Gewichtung zwischen Rentenpapieren und Aktien im Portfolio der beiden Fonds im Zeitraum vom 30.12.2007 bis 1.10.2008 verändert?
Roman Limacher: Seit dem Ausbruch der Kreditkrise im Herbst 2007 haben wir die Aktienquote in unseren ethischen Mischfonds sukzessive reduziert. Bei den beiden Mischfonds Prime Values Income und Growth wurde der Aktienanteil seit Jahresbeginn um jeweils zirka 60 Prozent reduziert. Bei beiden Fonds konnte die Aktienquote noch im Sommer 2008 auf unter 30 Prozent gesenkt werden, was sich klar positiv auf die Performance ausgewirkt hat. Die Rentenquote wurde zu Beginn des Jahres mit kurz laufenden Titeln mit hohem Bonitätsrating erhöht.

ECOreporter.de: Welche Strategie planen Sie für die Fonds in den nächsten vier Wochen und in 2009?
Limacher: Wir stehen zurzeit mit einer hohen Cash-Quote bereit, um wieder in Firmen mit solidem Geschäftsmodell zu investieren, sobald sich bei den Kursen ein Boden gebildet hat. Mittelfristig erwarten wir noch keine Trendwende. Aktuell und auf für das kommende Jahr sehen wir den Bereich „Health Care“ als interessante Investmentmöglichkeit an. Aufgrund der aktuellen Zinskurve und der rezessiven Marktaussichten rechnen wir am langen Ende nicht mit steigenden Zinsen und investieren deshalb wieder in Renten mit eher längerer Laufzeit.

ECOreporter.de: Welche Benchmark wurde für die Fonds definiert und wie haben sie sich im Vergleich dazu entwickelt?
Limacher: Da die Fonds aktiv gemanagt werden, ist keine offizielle Benchmark genannt. In Peer-Group-Vergleichen stehen die Fonds seit einiger Zeit wieder auf einer Spitzenposition.


ECOreporter.de: Wie reagieren die Anleger der Fonds auf die Finanzmarktkrise?
Limacher: Unsere Investoren können aus Sicht des Fondsinvestments beruhigt sein, da wir weder Ausfälle durch insolvente Emittenten noch Probleme durch andere illiquide oder spekulative Titel zu verzeichnen haben. Aufgrund des ethischen Investmentprozesses setzen wir auf Unternehmen mit einem soliden Geschäftsmodell und Transparenz und keine hochspekulativen Werte und Finanzinstrumente, was sich eindeutig bewährt hat. Zudem hat unser Fondsmanagement durch eine vorausschauende und auf Sicherheit bedachte Anlagestrategie mit guter Titelauswahl diesem widrigen Umfeld trotzen können.


Das Fazit von ECOreporter.de:
Die Bilanz der beiden nachhaltigen Prime Values-Mischfonds fällt höchst unterschiedlich aus. Zwar wurde für beide Fonds laut Limacher der Aktienanteil deutlich herunter gefahren, positiv ausgewirkt hat sich dies jedoch nur beim Prime Values Income.

Dr. Höller Prime Values Income    AT0000973029
Dr. Hoeller Prime Values Growth  AT0000803689
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