Kommt das dicke Ende erst noch? - Analyst senkt Daumen für Solon-Aktie?

Mit 11,53 Euro notiert die Aktie der Berliner Solon SE derzeit so niedrig wie seit fünf Jahren nicht mehr. In Frankfurt hat sie sich auf Jahressicht um 75 Prozent verbilligt. Michael Tappeiner, Analyst der zur UniCredit gehörenden HVB, rechnet mit einem weiteren Kursverfall. Er nennt 7,50 Euro als Kursziel und bekräftigt seine Verkaufsempfehlung für die Aktie.

Der Analyst verweist auf die schwachen Geschäftszahlen, die das Berliner Solarunternehmen gestern für das 1. Quartal vorgelegt hat (wir berichteten). Die seien noch schlechter ausgefallen als erwartet. Tappeiner warnt vor den Liquiditätsproblemen von Solon, deren ungenutzte Kreditlinien in Höhe von 45 Millionen Euro seien nur „ein kleiner Puffer“. Der Verschuldungsgrad des Unternehmens sei auf 122 Prozent angestiegen und innerhalb der nächsten zwölf Monate müsse Solon 255 Millionen an Schulden refinanzieren.

Die weitere Geschäftsentwicklung schätzt Tappeiner skeptisch ein. Für das 2. Quartal erwartet er ein negatives Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) von 2,8 Millionen Euro. Dies werde vermutlich durch die anstehenden Abschreibungen für die Beteiligung an der französischen Silpro noch stärker belastet (per Mausklick gelangen Sie zu unserem Bericht über die Insolvenz der Siliziumproduzentin).

Der HVB-Experte senkt seine Gewinnprognose für das Gesamtjahr deutlich. War es bislang von einem Gewinn je Aktie von 22 Eurocents ausgegangen, erwartet er nun einen Verlust je Aktie von 79 Eurocents.

Solon SE für Solartechnik: ISIN DE0007471195 / WKN 747119