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Nachhaltige Aktien, Erneuerbare Energie, Meldungen
Koalition einigt sich auf Atomausstieg bis 2022 - starke Kurszuwächse für viele Grünstromaktien
Bis 2022 soll das letzte Atomkraftwerk in Deutschland vom Stromnetz genommen werden. So sieht es der Kompromiss vor, auf den sich die schwarz-gelbe Regierungskoalition in der letzten Nacht durchgerungen hat. Die nach der Katastrophe in Fukushima abgeschalteten acht älteren Atommeiler sollen nicht wieder hochgefahren werden, erklärte Bundesumweltminister Norbert Röttgen heute am Morgen. Als „stille Reserve“ will die Bundesregierung nach seinen Angaben einen dieser Atommeiler bis 2013 bereit halten, um mögliche Versorgungsengpasse auffangen zu können. Sechs weitere Atomkraftwerke sollen bis spätestens 2021 abgeschaltet werden. Die drei neuesten Kraftwerke sollen dann bis 2022 vom Netz gehen. „Es wird keine Revisionsklausel geben“, so Röttgen. Die umstrittene Brennelementesteuer werde nicht abgeschafft, so der Bundesumweltminister weiter. Die Steuer gilt bis 2016. In dieser Zeit soll sie dem Fiskus jährlich 2,3 Milliarden Euro einbringen.
BEE befürwortet Beibehaltung der Brennelementesteuer
Der Bundesverband Erneuerbare Energien (BEE) befürwortet diese Beibehaltung der Abgabe. Die Brennelementesteuer für weiterlaufende Kernkraftwerke führe zu mehr Kostengerechtigkeit zwischen den unterschiedlichen Energieträgern und stelle sicher, dass die Atommüllverursacher einen Beitrag zur Sanierung des Endlagers Asse leisten, stellte BEE-Präsident Dietmar Schütz dazu fest. Zudem bestünden erhebliche Zweifel daran, dass die Atomkonzerne bei einer Abkehr von der Brennelementesteuer tatsächlich stärker in Erneuerbare Energien investieren würden. Wichtiger seien für einen zügigen Ausbau der Erneuerbaren Energien jedoch für "vernünftige und verlässliche Gesetze", so Schütz. "Wenn wir die haben, ist die vorwiegend mittelständisch geprägte Branche bereit, bis zum Jahr 2020 rund 150 Milliarden Euro zu investieren. Damit treiben wir die Energiewende im Stromsektor schnell voran“, erklärte der BEE-Präsident.
Greenpeace kritisiert Kompromiss scharf - Ausstieg bis 2015 gefordert
Kritikern geht der Kompromiss der Koalition nicht weit genug. Greenpeace reagierte „bestürzt“ auf das neue Konzept der Regierung. Damit breche Bundeskanzlerin ihr Versprechen, so schnell wie möglich aus der Atomkraft aussteigen zu wollen, hieß es in einer Mitteilung der Umweltorganisation. Eine eigene Studie von Greenpeace belege, dass ein wirtschaftlich verträglicher Atomausstieg bereits bis 2015 möglich sei. „Merkel hat nichts aus Fukushima gelernt und setzt Millionen Menschenleben noch elf Jahre einer unnötigen Gefahr aus“, kommentierte Greenpeace-Energieexperte Tobias Münchmeyer. Das vorliegende Konzept schaffe keine Anreize, schneller als bis 2022 aus der Atomenergie auszusteigen, sondern eröffne der Atomkraftlobby Möglichkeiten, die Energiewende weiter zu verzögern.
Grünstromaktien im Aufwind
An der Börse legten heute bis zum Mittag etliche Grünstromaktien stark zu. Das galt insbesondere für die Aktien von angeschlagenen Unternehmen, deren Kurse zuletzt sehr niedrig lagen. So verteuerten sich die Aktien der insolventen Solarunternehmen Sunline und systaic AG um über 20 Prozent. Hier haben offenbar vor allem Spekulanten zugegriffen. Auch die Aktie der weiter kriselnden Conergy gewann über 20 Prozent an Wert. Mit Solon und Q-Cells gab es für weitere Solarunternehmen zweistellige Kurszuwächse, die ebenfalls mit großen Schwierigkeiten kämpfen. Doch auch der Anteilsschein der aussichtsreich aufgestellten und solide finanzierten SolarWorld verteuerte sich heute mit über acht Prozent deutlich.
Bei den Windaktien lag der Windturbinenbauer Nordex mit fast zwölf Prozent Plus an der Spitze. Der Anteilsschein des französischen Windkraftprojektierers Theolia, der sich nur mühsam von einer existenzbedrohenden Krise erholt, verteuerte sich bis zum Mittag um fast zehn Prozent. Der Aktienkurs der deutschen PNE Wind, die sich auch im aussichtsreichen Geschäft mit Offshore-Windkraft tummelt, stieg um rund sechs Prozent.
Julien Desmaretz ist Analyst bei Bryan, Garnier & Co. aus London. Er bewertet den Kompromiss der Regierungsparteien als gute Nachricht. Nach seinen Berechnungen wird sich allein durch die angestrebte Neuregelung der Atomkraft in Deutschland die weltweite Nachfrage für Solar- und Windkraftprodukte um fünf bis sieben Prozent pro Jahr erhöhen.
BEE befürwortet Beibehaltung der Brennelementesteuer
Der Bundesverband Erneuerbare Energien (BEE) befürwortet diese Beibehaltung der Abgabe. Die Brennelementesteuer für weiterlaufende Kernkraftwerke führe zu mehr Kostengerechtigkeit zwischen den unterschiedlichen Energieträgern und stelle sicher, dass die Atommüllverursacher einen Beitrag zur Sanierung des Endlagers Asse leisten, stellte BEE-Präsident Dietmar Schütz dazu fest. Zudem bestünden erhebliche Zweifel daran, dass die Atomkonzerne bei einer Abkehr von der Brennelementesteuer tatsächlich stärker in Erneuerbare Energien investieren würden. Wichtiger seien für einen zügigen Ausbau der Erneuerbaren Energien jedoch für "vernünftige und verlässliche Gesetze", so Schütz. "Wenn wir die haben, ist die vorwiegend mittelständisch geprägte Branche bereit, bis zum Jahr 2020 rund 150 Milliarden Euro zu investieren. Damit treiben wir die Energiewende im Stromsektor schnell voran“, erklärte der BEE-Präsident.
Greenpeace kritisiert Kompromiss scharf - Ausstieg bis 2015 gefordert
Kritikern geht der Kompromiss der Koalition nicht weit genug. Greenpeace reagierte „bestürzt“ auf das neue Konzept der Regierung. Damit breche Bundeskanzlerin ihr Versprechen, so schnell wie möglich aus der Atomkraft aussteigen zu wollen, hieß es in einer Mitteilung der Umweltorganisation. Eine eigene Studie von Greenpeace belege, dass ein wirtschaftlich verträglicher Atomausstieg bereits bis 2015 möglich sei. „Merkel hat nichts aus Fukushima gelernt und setzt Millionen Menschenleben noch elf Jahre einer unnötigen Gefahr aus“, kommentierte Greenpeace-Energieexperte Tobias Münchmeyer. Das vorliegende Konzept schaffe keine Anreize, schneller als bis 2022 aus der Atomenergie auszusteigen, sondern eröffne der Atomkraftlobby Möglichkeiten, die Energiewende weiter zu verzögern.
Grünstromaktien im Aufwind
An der Börse legten heute bis zum Mittag etliche Grünstromaktien stark zu. Das galt insbesondere für die Aktien von angeschlagenen Unternehmen, deren Kurse zuletzt sehr niedrig lagen. So verteuerten sich die Aktien der insolventen Solarunternehmen Sunline und systaic AG um über 20 Prozent. Hier haben offenbar vor allem Spekulanten zugegriffen. Auch die Aktie der weiter kriselnden Conergy gewann über 20 Prozent an Wert. Mit Solon und Q-Cells gab es für weitere Solarunternehmen zweistellige Kurszuwächse, die ebenfalls mit großen Schwierigkeiten kämpfen. Doch auch der Anteilsschein der aussichtsreich aufgestellten und solide finanzierten SolarWorld verteuerte sich heute mit über acht Prozent deutlich.
Bei den Windaktien lag der Windturbinenbauer Nordex mit fast zwölf Prozent Plus an der Spitze. Der Anteilsschein des französischen Windkraftprojektierers Theolia, der sich nur mühsam von einer existenzbedrohenden Krise erholt, verteuerte sich bis zum Mittag um fast zehn Prozent. Der Aktienkurs der deutschen PNE Wind, die sich auch im aussichtsreichen Geschäft mit Offshore-Windkraft tummelt, stieg um rund sechs Prozent.
Julien Desmaretz ist Analyst bei Bryan, Garnier & Co. aus London. Er bewertet den Kompromiss der Regierungsparteien als gute Nachricht. Nach seinen Berechnungen wird sich allein durch die angestrebte Neuregelung der Atomkraft in Deutschland die weltweite Nachfrage für Solar- und Windkraftprodukte um fünf bis sieben Prozent pro Jahr erhöhen.