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Klimaschutzfonds der Deutschen Bank will fast 16 Prozent Rendite jährlich erwirtschaften - komplexes Geschäftsmodell auf Basis des Kioto-Protokolls
Beteiligungsangebote im Bereich Klimaschutz sind derzeit noch dünn gesät. Wer dem Geschlossenen Fonds der Deutschen Bank "Erste DF Klimafonds GmbH & Co. KG" beitreten will, muss sich sputen, in zwei Tagen endet die Zeichnungsfrist. Das Angebot klingt verlockend: Die Initiatoren des Fonds prognostizieren eine durchschnittliche steuerfreie Rendite über die sechsjährige Laufzeit von 15,8 Prozent. Der Ertrag soll aus dem Handel mit Klimaschutzzertifikaten erwirtschaftet werden. ECOreporter.de erklärt das Geschäftsmodell.
Grundlage des Geschäfts des Erste DF Klimafonds ist das Kiotoprotokoll von 1997. Durch das Internationale Abkommen wurden verschiedenen Mechanismen geschaffen, mit deren Hilfe die Emission klimaschädlicher Gase wie Kohlendioxid oder Methan weltweit gesenkt werden soll. Teil der Vereinbarungen des Protokolls ist der so genannte "Clean Development Mechanism" (CDM). Dieser sieht vor, dass für Klimaschutzprojekte in Entwicklungs- und Schwellenländern, spezielle Zertifikate vergeben werden, die CERs (Certified Emissions Reductions). Voraussetzung für die Vergabe ist die Anerkennung der Projekte, durch Kontrollorgane der Vereinten Nationen (UN). CERs könnten als "Bonuspunkte" im Rahmen des Emissionshandels bezeichnet werden. In der Europäischen Union können sie zukünftig in den Emissionshandel innerhalb der EU eingebracht werden. Attraktiv sind sie beispielsweise für Unternehmen, die mehr klimaschädliche Gase ausgestoßen haben, als ihnen Emissionsrechte zur Verfügung stehen.
Der "Erste DF Klimafonds" investiert in Zertifikate auf Portfolios von CERs, die die Deutsche Bank eigens für den Fonds auflegen will. "Es besteht keine direkte Beziehung zu einzelnen Projekten", erklärt Michael Fauser, Produktmanager beim Bankhaus Ellwanger&Geiger, dem Vertriebspartner der Deutschen Bank für den Klimafonds. Besonderheit des Fonds. Der Preis dieser "DB Zertifikate" der Deutschen Bank London orientiert sich laut Emissionsprospekt wiederum am Preis der Zertifikate. Die Bank prognostiziert einen Anstieg der Preise auf etwa 25 Euro je Tonne für den Zeitraum von 2008 bis 2012.
Inwiefern sind CERs ein echter Beitrag zum Klimaschutz? Die Initiatoren des Fonds erklären, die Zertifikate würden als Anreize für Unternehmen und internationale Organisationen dienen, sich in Klimaschutzprojekten zu engagieren. Ziel von CDM-Projekten ist es, eine Art WinWin-Situation für alle Beteiligten zu schaffen. Projektinitiatoren in Entwicklungs- und Schwellenländern fehlen meist die Mittel, ihre Vorhaben umzusetzen. Im Rahmen von CDM arbeiten sie mit Investoren zusammen, die nach sorgfältiger Prüfung verbindlich zusagen, dass sie die aus einem möglichen Projekt entstehenden CERs kaufen werden. Üblich sind zudem so genannte "Sichteinlagen", die Kaufsummen werden auf speziellen Konten hinterlegt. Diese Konten sind für die Banken der Initiatoren einsehbar. Mit diesen Sicherheiten im Rücken gelingt es den Projektierern leichter, Finanzierungen der Banken zu erhalten. Das Projekt wird realisiert.
Das direkte Projektgeschäft ist mit einer Reihe von Risiken verbunden, zum Beispiel dem Risiko der Insolvenz des Partners vor Ort oder den Risiken aus der Verzögerung oder dem Ausfall der Lieferung von CERs. Diese Unsicherheitsfaktoren verbleiben laut den Initiatoren des Klimafonds ebenso wie methoden- und länderspezifische Risiken bei den CER-Lieferanten.
Gefährdet werden könnte der Erfolg des Erste DF Klimafonds durch die Infrastruktur des CDM-Prozesses, die teilweise noch nicht richtig funktioniert. So steht zwar das Regelwerk für die Anerkennung von Klimaschutzprojekten und die Vergabe der CERs. Die durchführenden UN-Stellen leiden jedoch unter chronischer Überlastung und können die Vielzahl von Anträgen nur langsam abarbeiten. Es kann deshalb viele Monate dauern, bis klar ist, ob ein Vorhaben tatsächlich die Anerkennung durch die UN erhält. Unklar ist zudem, ob die Prognosen der Initiatoren hinsichtlich der künftigen Preisentwicklung bei CERs aufgehen. Niedrigere Preise könnten die Wirtschaftlichkeit des Fonds gefährden.
Anleger sollten deshalb berücksichtigen, dass es sich um ein Risikoinvestment handelt und nur Mittel in den Fonds investieren, deren Verlust notfalls verkraftet werden kann.
Der Erste DF Klimafonds hat eine Laufzeit von 6 Jahren und sieht zwischen den Jahren 2009 und 2013 jährliche Ausschüttungen vor. "Die Erträge können Anleger nach geltendem Recht noch steuerfrei vereinnahmen, weil der Fonds die Zertifikate länger als ein Jahr hält", sagt Fauser. Die Initiatoren wollen mit dem Fond bis zu 80 Millionen Euro einsammeln. Die Mindestbeteiligungsumme beträgt 10.000 Euro, zuzüglich einem Agio in Höhe von 4 Prozent. Die Zeichnungsfrist endet am 9. März 2007, bis zum 13. März muss die Beteiligung einbezahlt sein.
Bitte sorgfältig beachten:
Geldanlagen sind mit Risiken verbunden, die sich im Extremfall in einem Totalverlust der eingesetzten Mittel niederschlagen können. Die von uns bereit gestellten Informationen sind keine Kaufaufforderungen oder Anlageempfehlungen - denn wir kennen z.B. Ihre persönlichen Vermögensverhältnisse und Ihr Anlegerprofil nicht. Zwischen Lesern und dem Verlag entsteht kein Beratungsvertrag, auch nicht stillschweigend. Die Redaktion recherchiert sorgfältig. Eine Garantie für die Richtigkeit und für richtige Schlussfolgerungen wird dennoch ausgeschlossen - auch uns kann einmal ein Fehler unterlaufen. Finanzdienstleister können sich also nicht allein auf unsere Informationen stützen. Jegliche Haftung wird ausgeschlossen, auch für Folgeschäden, etwa Vermögensschäden. Unsere Texte machen in keinem Falle eine individuelle Beratung und Beschäftigung mit den Angeboten entbehrlich. Bitte beachten Sie, dass sich zwischen unserer Recherche und Ihrer Lektüre Änderungen ergeben können. Weder die Veröffentlichung noch ihr Inhalt, Auszüge des Inhalts noch eine Kopie darf ohne unsere vorherige Erlaubnis auf irgendeine Art verändert oder an Dritte verteilt oder übermittelt werden - andernfalls liegt ein strafrechtlich bewehrter Urheberrechtsverstoß vor.
Ihre ECOreporter: für Sie da unter
redaktion@ecoreporter.de
Bild: Im Rahmen vieler CDM-Projekte werden Erneuerbare-Energie-Anlagen in Regionen wie etwa Lateinamerika gebaut: Windpark in Costa Rica / Quelle: NEG Micon
Grundlage des Geschäfts des Erste DF Klimafonds ist das Kiotoprotokoll von 1997. Durch das Internationale Abkommen wurden verschiedenen Mechanismen geschaffen, mit deren Hilfe die Emission klimaschädlicher Gase wie Kohlendioxid oder Methan weltweit gesenkt werden soll. Teil der Vereinbarungen des Protokolls ist der so genannte "Clean Development Mechanism" (CDM). Dieser sieht vor, dass für Klimaschutzprojekte in Entwicklungs- und Schwellenländern, spezielle Zertifikate vergeben werden, die CERs (Certified Emissions Reductions). Voraussetzung für die Vergabe ist die Anerkennung der Projekte, durch Kontrollorgane der Vereinten Nationen (UN). CERs könnten als "Bonuspunkte" im Rahmen des Emissionshandels bezeichnet werden. In der Europäischen Union können sie zukünftig in den Emissionshandel innerhalb der EU eingebracht werden. Attraktiv sind sie beispielsweise für Unternehmen, die mehr klimaschädliche Gase ausgestoßen haben, als ihnen Emissionsrechte zur Verfügung stehen.
Der "Erste DF Klimafonds" investiert in Zertifikate auf Portfolios von CERs, die die Deutsche Bank eigens für den Fonds auflegen will. "Es besteht keine direkte Beziehung zu einzelnen Projekten", erklärt Michael Fauser, Produktmanager beim Bankhaus Ellwanger&Geiger, dem Vertriebspartner der Deutschen Bank für den Klimafonds. Besonderheit des Fonds. Der Preis dieser "DB Zertifikate" der Deutschen Bank London orientiert sich laut Emissionsprospekt wiederum am Preis der Zertifikate. Die Bank prognostiziert einen Anstieg der Preise auf etwa 25 Euro je Tonne für den Zeitraum von 2008 bis 2012.
Inwiefern sind CERs ein echter Beitrag zum Klimaschutz? Die Initiatoren des Fonds erklären, die Zertifikate würden als Anreize für Unternehmen und internationale Organisationen dienen, sich in Klimaschutzprojekten zu engagieren. Ziel von CDM-Projekten ist es, eine Art WinWin-Situation für alle Beteiligten zu schaffen. Projektinitiatoren in Entwicklungs- und Schwellenländern fehlen meist die Mittel, ihre Vorhaben umzusetzen. Im Rahmen von CDM arbeiten sie mit Investoren zusammen, die nach sorgfältiger Prüfung verbindlich zusagen, dass sie die aus einem möglichen Projekt entstehenden CERs kaufen werden. Üblich sind zudem so genannte "Sichteinlagen", die Kaufsummen werden auf speziellen Konten hinterlegt. Diese Konten sind für die Banken der Initiatoren einsehbar. Mit diesen Sicherheiten im Rücken gelingt es den Projektierern leichter, Finanzierungen der Banken zu erhalten. Das Projekt wird realisiert.
Das direkte Projektgeschäft ist mit einer Reihe von Risiken verbunden, zum Beispiel dem Risiko der Insolvenz des Partners vor Ort oder den Risiken aus der Verzögerung oder dem Ausfall der Lieferung von CERs. Diese Unsicherheitsfaktoren verbleiben laut den Initiatoren des Klimafonds ebenso wie methoden- und länderspezifische Risiken bei den CER-Lieferanten.
Gefährdet werden könnte der Erfolg des Erste DF Klimafonds durch die Infrastruktur des CDM-Prozesses, die teilweise noch nicht richtig funktioniert. So steht zwar das Regelwerk für die Anerkennung von Klimaschutzprojekten und die Vergabe der CERs. Die durchführenden UN-Stellen leiden jedoch unter chronischer Überlastung und können die Vielzahl von Anträgen nur langsam abarbeiten. Es kann deshalb viele Monate dauern, bis klar ist, ob ein Vorhaben tatsächlich die Anerkennung durch die UN erhält. Unklar ist zudem, ob die Prognosen der Initiatoren hinsichtlich der künftigen Preisentwicklung bei CERs aufgehen. Niedrigere Preise könnten die Wirtschaftlichkeit des Fonds gefährden.
Anleger sollten deshalb berücksichtigen, dass es sich um ein Risikoinvestment handelt und nur Mittel in den Fonds investieren, deren Verlust notfalls verkraftet werden kann.
Der Erste DF Klimafonds hat eine Laufzeit von 6 Jahren und sieht zwischen den Jahren 2009 und 2013 jährliche Ausschüttungen vor. "Die Erträge können Anleger nach geltendem Recht noch steuerfrei vereinnahmen, weil der Fonds die Zertifikate länger als ein Jahr hält", sagt Fauser. Die Initiatoren wollen mit dem Fond bis zu 80 Millionen Euro einsammeln. Die Mindestbeteiligungsumme beträgt 10.000 Euro, zuzüglich einem Agio in Höhe von 4 Prozent. Die Zeichnungsfrist endet am 9. März 2007, bis zum 13. März muss die Beteiligung einbezahlt sein.
Bitte sorgfältig beachten:
Geldanlagen sind mit Risiken verbunden, die sich im Extremfall in einem Totalverlust der eingesetzten Mittel niederschlagen können. Die von uns bereit gestellten Informationen sind keine Kaufaufforderungen oder Anlageempfehlungen - denn wir kennen z.B. Ihre persönlichen Vermögensverhältnisse und Ihr Anlegerprofil nicht. Zwischen Lesern und dem Verlag entsteht kein Beratungsvertrag, auch nicht stillschweigend. Die Redaktion recherchiert sorgfältig. Eine Garantie für die Richtigkeit und für richtige Schlussfolgerungen wird dennoch ausgeschlossen - auch uns kann einmal ein Fehler unterlaufen. Finanzdienstleister können sich also nicht allein auf unsere Informationen stützen. Jegliche Haftung wird ausgeschlossen, auch für Folgeschäden, etwa Vermögensschäden. Unsere Texte machen in keinem Falle eine individuelle Beratung und Beschäftigung mit den Angeboten entbehrlich. Bitte beachten Sie, dass sich zwischen unserer Recherche und Ihrer Lektüre Änderungen ergeben können. Weder die Veröffentlichung noch ihr Inhalt, Auszüge des Inhalts noch eine Kopie darf ohne unsere vorherige Erlaubnis auf irgendeine Art verändert oder an Dritte verteilt oder übermittelt werden - andernfalls liegt ein strafrechtlich bewehrter Urheberrechtsverstoß vor.
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Bild: Im Rahmen vieler CDM-Projekte werden Erneuerbare-Energie-Anlagen in Regionen wie etwa Lateinamerika gebaut: Windpark in Costa Rica / Quelle: NEG Micon