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Keurig Green Mountain, Nordex und Wacker Chemie – drei nachhaltige Aktien im Urteil von Analysten
Die Geschäftsmodelle von Keurig Green Mountain, Nordex und Wacker Chemie sind sehr unterscheidlich. Ihre Aktien haben aber eines gemeinsam: sie haben in letzter Zeit deutlich an Wert verloren, nachdem es zuvor für diese Anteilsscheine lange aufwärts ging. Dabei erwirtschaften alle drei Unternehmen weiter Gewinne. Analysten haben das aktuelle Kurspotential dieser Unternehmen ausgelotet. Was sind Gründe für die Kursverluste? Sollte man jetzt einsteigen, halten oder verkaufen?
Lange Zeit ging es für die Aktie von Keurig Green Mountain durchweg bergauf. Doch seit November 2014 hat sich der Anteilsschein des Unternehmens aus Waterbury im US-Bundesstaat Vermont um mehr als 40 Prozent verbilligt. Sie notiert heute um 9 Uhr Im Xetra bei 74,5 Euro und an der US-Börse Nasdaq bei rund 84 Dollar. Können die Aktionäre auf eine Trendwende hoffen?
Das bislang auf Biokaffee und Kaffeemaschinen spezialisierte Unternehmen hatte im November 2014 letztmals starke Zahlen veröffentlicht. Danach gab es immer wieder Negativnachrichten, die das Vertrauen der Börsianer in den langjährigen Überflieger an der Börse verminderten. Der Finanzchef ging nach vielen Jahren von Bord, wegen technischer Probleme musste Keurig Green Mountain über sieben Millionen Kaffeemaschinen in Nordamerika zurückrufen, und der Einstieg in das Geschäft mit Kaltgetränken verschob sich ein ums andere Mal. Eigens dafür war Keurig Green Mountain eine Kooperation mit Coca-Cola eingegangen und seine traditionelle Firmierung als Green Mountain Coffee Roasters aufgegeben. Im Februar 2015 wurde dann für das erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres ein Umsatz unterhalb der Prognose bekannt gegeben.
Keurig Green Mountain hat Jahresprognose gekürzt
Bei der Bekanntgabe der Zwischenbilanz für das im zweiten Quartal hat Keurig Green Mountain im Mai 2015 die Prognose für das Gesamtjahr kassiert. Die Konzernspitze rechnet nun nur noch mit einem geringen Umsatzplus von wenigen Prozent. Der Nettogewinn soll gegenüber dem letzten Geschätsjahr sogar um einige Prozent sinken. Im vorangegangenen Geschäftsjahr hatte das Unternehmen noch den Umsatz um acht Prozent auf 4,7 Milliarden Dollar gesteigert und den Nettogewinn um 21 Prozent auf 627 Millionen Dollar.
UBS-Analyst Stephen Powers hat sich von seiner Kaufempfehlung für die Aktie von Keurig Green Mountain verabschiedet. Sein Kursziel kappte er von ehemals 114 Dollar auf 86 Dollar, also umgerechnet 76,5 Euro. Er erwartet also vorerst kaum eine nennenswerte Kurserholung, aber immerhin ein Ende der Talfahrt. Daher rät er auch, die Beteiligung zu halten. Weiterhin sieht er für Keurig Green Mountain großes Wachstumspotential. Das Unternehmen müsse allerdings zunächst etliche Schwierigkeiten meistern. Dazu zählt der Analyst vor allem den Aufbau des Geschäfts mit Kühlgetränken, nachdem Keurig Green Mountain bislang am Markt nur mit Heißgetränken und den Maschinen für deren Aufbrühen aktiv war. Dies werde vor der Sommersaison aber nicht mehr gelingen, so Powers. Zugleich schrumpfe aufgrund verstärkert Konkurrenz der Marktanteil des Unternehmens im von Keurig Green Mountain lange beherrschten Geschäft mit Aufbrüh-Biokaffee. Der Analyst Powers rechnet aber damit, dass letztendlich die neue Unternehmensstrategie funktionieren und neues Wachstum anstoßen wird. Es sei jedoch nicht absehbar, wann es dazu komme.
Analyst sieht derzeit nur wenig Kurspotential für die Windaktie von Nordex
Ebenfalls von “Kaufen” auf Halten” hat Sven Diermeier, Analyst der WGZ Bank, seine Einschätzung für die Aktie des Windradherstellers Nordex herabgesetzt. Dessen Anteilsschein hatte seit dem Herbst 2014 stark an Wert gewonnen, beflügelt durch deutlich verbesserte Geschäftszahlen des Unternehmens aus Hamburg.
Doch nachdem im Mai Vorstandschef Jürgen Zeschky überraschen das Handtuch warf, geriet die Nordex-Aktie unter Druck. Mit 21 Euro notiert sie aber immer noch rund 29 Prozent unter dem Vorjahreskurs.
Foto: Windkraftanlage von Nordex. / Quelle: Unternehmen
Diermeier weist darauf hin, dass laut dem neuen Firmenchef Bodo Krogsgaard private Gründe zum Rückrtritt von Zeschky geführt haben. Die Geschäfte von Nordex würden sich weiter gut entwicklen. Der Ordereingang im laufenden Quartal habe bereits nach zwei Monaten fast das Rekordniveau des ersten Quartals von knapp 157 Megawatt (MW) erreicht (wir berichteten über die jüngsten Vertriebserfolge von Nordex). Der Analyst verringert sein Kursziel auf 24 Euro, sieht also Chancen für kleinere Kurszuwächse. Das es deutlicher aufwärts geht, wird nach seiner Ansicht auch durch die Unsicherheiten infolge der sich zuspitzenden Griechenland-Krise verhindert.
Aktie von Wacker Chemie vor dem nächsten Kurssprung?
Dagegen hat sich Christoph Schöndube, ebenfalls Analyst der WGZ Bank, deutlich zuversichtlicher als bisher zu den Aussichten für die Aktie von Wacker Chemie geäußert.
Der Solarzulieferer aus München hat vor wenigen Tagen die Konzerntochter Siltronic AG an die Börse gebracht und dabei einen Bruttoemissionserlös von rund 330 Millionen Euro erzielt. „Wir begrüßen den Börsengang, da sich Wacker damit mittelfristig leicht aus einem Geschäft zurückziehen kann, das sehr kapitalintensiv ist und starken Preisschwankungen unterliegt“, sagt Schöndube dazu. Die Muttergesellschaft werde zwar an der Sparte weiter eine Mehrheit von rund 57 Prozent halten, könne diese aber mittelfristig abstoßen. Der Analyst geht davon aus, dass Wacker die Nettoerlöse aus der Kapitalerhöhung vor allem für den Abbau der Verschuldung nutzen wird. Er empfiehlt den Kauf der Aktie und nennt als Kursziel 125 Euro, nachdem er in den Monaten zuvor lediglich zum Halten der Beteiligung geraten hatte.
Foto: Wacker ist einer der weltweit größten Hersteller von Solizium, dem wichtigsten Rohstoff für die Produktion von Solarzellen. / Quelle: Unternehmen
Die Aktie von Wacker Chemie hatte vom Herbst bis zum Frühjahr kräftig zugelegt, sich in den letzten Wochen aber wieder deutlich verbilligt. Mit 98 Euro notiert sie im Xetra heute früh rund zwölf Prozent über dem Vorjahreswert.
Keurig Green Mountain Inc.: ISIN US49271M1009 / WKN A1XFME
Nordex SE: ISIN DE000A0D6554 / WKN A0D655
Wacker Chemie AG: ISIN DE000WCH8881 / WKN WCH888
Lange Zeit ging es für die Aktie von Keurig Green Mountain durchweg bergauf. Doch seit November 2014 hat sich der Anteilsschein des Unternehmens aus Waterbury im US-Bundesstaat Vermont um mehr als 40 Prozent verbilligt. Sie notiert heute um 9 Uhr Im Xetra bei 74,5 Euro und an der US-Börse Nasdaq bei rund 84 Dollar. Können die Aktionäre auf eine Trendwende hoffen?
Das bislang auf Biokaffee und Kaffeemaschinen spezialisierte Unternehmen hatte im November 2014 letztmals starke Zahlen veröffentlicht. Danach gab es immer wieder Negativnachrichten, die das Vertrauen der Börsianer in den langjährigen Überflieger an der Börse verminderten. Der Finanzchef ging nach vielen Jahren von Bord, wegen technischer Probleme musste Keurig Green Mountain über sieben Millionen Kaffeemaschinen in Nordamerika zurückrufen, und der Einstieg in das Geschäft mit Kaltgetränken verschob sich ein ums andere Mal. Eigens dafür war Keurig Green Mountain eine Kooperation mit Coca-Cola eingegangen und seine traditionelle Firmierung als Green Mountain Coffee Roasters aufgegeben. Im Februar 2015 wurde dann für das erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres ein Umsatz unterhalb der Prognose bekannt gegeben.
Keurig Green Mountain hat Jahresprognose gekürzt
Bei der Bekanntgabe der Zwischenbilanz für das im zweiten Quartal hat Keurig Green Mountain im Mai 2015 die Prognose für das Gesamtjahr kassiert. Die Konzernspitze rechnet nun nur noch mit einem geringen Umsatzplus von wenigen Prozent. Der Nettogewinn soll gegenüber dem letzten Geschätsjahr sogar um einige Prozent sinken. Im vorangegangenen Geschäftsjahr hatte das Unternehmen noch den Umsatz um acht Prozent auf 4,7 Milliarden Dollar gesteigert und den Nettogewinn um 21 Prozent auf 627 Millionen Dollar.
UBS-Analyst Stephen Powers hat sich von seiner Kaufempfehlung für die Aktie von Keurig Green Mountain verabschiedet. Sein Kursziel kappte er von ehemals 114 Dollar auf 86 Dollar, also umgerechnet 76,5 Euro. Er erwartet also vorerst kaum eine nennenswerte Kurserholung, aber immerhin ein Ende der Talfahrt. Daher rät er auch, die Beteiligung zu halten. Weiterhin sieht er für Keurig Green Mountain großes Wachstumspotential. Das Unternehmen müsse allerdings zunächst etliche Schwierigkeiten meistern. Dazu zählt der Analyst vor allem den Aufbau des Geschäfts mit Kühlgetränken, nachdem Keurig Green Mountain bislang am Markt nur mit Heißgetränken und den Maschinen für deren Aufbrühen aktiv war. Dies werde vor der Sommersaison aber nicht mehr gelingen, so Powers. Zugleich schrumpfe aufgrund verstärkert Konkurrenz der Marktanteil des Unternehmens im von Keurig Green Mountain lange beherrschten Geschäft mit Aufbrüh-Biokaffee. Der Analyst Powers rechnet aber damit, dass letztendlich die neue Unternehmensstrategie funktionieren und neues Wachstum anstoßen wird. Es sei jedoch nicht absehbar, wann es dazu komme.
Analyst sieht derzeit nur wenig Kurspotential für die Windaktie von Nordex
Ebenfalls von “Kaufen” auf Halten” hat Sven Diermeier, Analyst der WGZ Bank, seine Einschätzung für die Aktie des Windradherstellers Nordex herabgesetzt. Dessen Anteilsschein hatte seit dem Herbst 2014 stark an Wert gewonnen, beflügelt durch deutlich verbesserte Geschäftszahlen des Unternehmens aus Hamburg.

Foto: Windkraftanlage von Nordex. / Quelle: Unternehmen
Diermeier weist darauf hin, dass laut dem neuen Firmenchef Bodo Krogsgaard private Gründe zum Rückrtritt von Zeschky geführt haben. Die Geschäfte von Nordex würden sich weiter gut entwicklen. Der Ordereingang im laufenden Quartal habe bereits nach zwei Monaten fast das Rekordniveau des ersten Quartals von knapp 157 Megawatt (MW) erreicht (wir berichteten über die jüngsten Vertriebserfolge von Nordex). Der Analyst verringert sein Kursziel auf 24 Euro, sieht also Chancen für kleinere Kurszuwächse. Das es deutlicher aufwärts geht, wird nach seiner Ansicht auch durch die Unsicherheiten infolge der sich zuspitzenden Griechenland-Krise verhindert.
Aktie von Wacker Chemie vor dem nächsten Kurssprung?
Dagegen hat sich Christoph Schöndube, ebenfalls Analyst der WGZ Bank, deutlich zuversichtlicher als bisher zu den Aussichten für die Aktie von Wacker Chemie geäußert.

Foto: Wacker ist einer der weltweit größten Hersteller von Solizium, dem wichtigsten Rohstoff für die Produktion von Solarzellen. / Quelle: Unternehmen
Die Aktie von Wacker Chemie hatte vom Herbst bis zum Frühjahr kräftig zugelegt, sich in den letzten Wochen aber wieder deutlich verbilligt. Mit 98 Euro notiert sie im Xetra heute früh rund zwölf Prozent über dem Vorjahreswert.
Keurig Green Mountain Inc.: ISIN US49271M1009 / WKN A1XFME
Nordex SE: ISIN DE000A0D6554 / WKN A0D655
Wacker Chemie AG: ISIN DE000WCH8881 / WKN WCH888