Fonds / ETF

KD-Bank und GLS Bank lancieren Nachhaltigkeitsfonds mit Augenmerk auf entwicklungspolitische Kriterien




Das evangelische Hilfswerk „Brot für die Welt“ hat gemeinsam mit dem Südwind-Institut einen umfassenden Kriterienkatalog entwickelt, der Finanzanlagen neben einer ökologischen und sozialen insbesondere aus entwicklungspolitischer Sicht bewertet. "Die Lenkungsfunktion kirchlicher Gelder kann sich nun auch in entwicklungspolitischer Sicht entfalten", erläutert Dr. Ekkehard Thiesler, Vorstandsvorsitzender der KD-Bank, die strategische Bedeutung des neuen Fonds. Die erforderlichen Informationen für die Beurteilung der Unternehmen und Staaten werden nach seinen Angaben von IMUG-Research erhoben, Anbieter von nachhaltigem Research mit Sitz in Hannover.

"Es gilt, auf den Finanzmärkten Verantwortung für die sozialen, ökologischen und ökonomischen Auswirkungen von Investitionen in Industriestaaten ebenso wie in Entwicklungsländern zu übernehmen“, betont Thomas Jorberg, Vorstandssprecher GLS Bank. „Der FairWorldFonds vereint erstmals alle Kriterien und geht beispielgebend voran", so Jorberg weiter.

Er und Thiesler gaben sich bei der Vorstellung des FairWorldFonds zuversichtlich: „Die Idee des Fairen Handels auf die Kapitalmärkte zu übertragen, trifft den Nerv der Zeit. Die Kunden beider Finanzinstitute haben mit ihrer Nachfrage die Absatzerwartungen während der Zeichnungsphase des FairWorldFonds bereits übertroffen.“

Der FairWorldFonds investiert den beiden Unternehmen zufolge etwa 70 Prozent des Fondsvolumens in Staats- und Unternehmensanleihen sowie Pfandbriefe, etwa 20 Prozent in Aktien und bis zu 10 Prozent in Mikrofinanzfonds. Dabei könne das Fondsmanagement je nach Marktsituation eine der Anlageklassen übergewichten. Um das Devisenkursrisiko zu reduzieren, werde das Fremdwährungsrisiko bis zu rund 70 Prozent abgesichert. Das Fondsmanagement übernehme die genossenschaftliche Fondsgesellschaft Union Investment. Sie zähle mit rund 160 Milliarden Euro verwaltetem Kundenvermögen zu den größten Fondsanbietern in Deutschland, wovon sie 2,5 Milliarden Euro nachhaltig manage.


"Mit den Kriterien dieses Fonds stellen Investoren Fragen an Unternehmen", sagte Antje Schneeweiß von Südwind. "So wird beispielsweise gefragt, wie Unternehmen mit Tochtergesellschaften und Zulieferern in Entwicklungs- und Schwellenländern die spezielle Situation der Frauen in diesen Ländern berücksichtigen. Oder in welchem Maße die in Entwicklungs- und Schwellenländern erwirtschafteten Gewinne auch dort reinvestiert werden." Bei der Auswahl der Herausgeber festverzinslicher Wertpapiere wie zum Beispiel Staaten geben die Kriterien Orientierung, ob eine hohe Bereitschaft besteht, sich internationalen Abkommen zur Friedenssicherung, zur Reduzierung von Umwelt- und Klimaschäden und vor allem zur Entwicklungsförderung anzuschließen", so Schneeweiß weiter.



"Der Fonds eignet sich grundsätzlich für alle privaten und institutionellen Anleger, die ökologische, soziale und entwicklungspolitische Kriterien bei ihrer Geldanlage berücksichtigt wissen wollen", sagte Thiesler im Gespräch mit ECOreporter.de. "Beim Fairen Investieren mit dem FairWordFonds wollen wir die Unternehmen und Staaten unterstützen, die in besonderer Weise Verantwortung übernehmen, Ressourcen schonen und Menschenrechte achten, gute Arbeits- und Lebensbedingen schaffen und sich für eine positive Entwicklung in den Ländern einsetzen, von denen sie profitieren."


Die KD-Bank aus Dortmund ist eine genossenschaftliche Selbsthilfeeinrichtung für Kirche und Diakonie. Die Geschäftstätigkeit der GLS Bank aus Bochum ist ausschließlich an sozialen, ökologischen und ökonomischen Kriterien ausgerichtet.
Bildhinweis: Antje Schneeweiß / Quelle: Südwind
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