Aktientipps

Kaufen oder verkaufen? - Fondsmanager nehmen Stellung zum Kurseinbruch von Umwelttechnologieaktien und nennen attraktive Papiere

Wer in der aktuellen Panikstimmung an den Börsen einen kühlen Kopf behält, kann mit den richtigen Aktienkäufen manches Schnäppchen landen. So sehen es zumindest einige auf Umwelttechnologie-Werte spezialisierte Fondsmanager. Laut Bozena Jankowska, Fondsmanagerin des Allianz-dit Global EcoTrends, waren vor einiger Zeit Anteilsscheine in diesem Bereich recht teuer, Nach Kurseinbrüchen um 30 bis 40 Prozent seien aber etliche derzeit attraktiv bewertet. Viel versprechende Titel seien etwa die Entsorgungsspezialisten Stericycle und Covanta Holding oder die Wasseraktie von Nalco Holding.


Jankowska bevorzugt nach eigener Aussage gegenwärtig Aktien von Solarunternehmen, die "eine günstige Kostenstruktur aufweisen, einen sicheren Zugang zum Rohstoff Silizium haben und bei den Technologien breit aufgestellt" sind. In einem Gespräch mit ECOreporter im Sommer nannte sie die US-Unternehmen Sunpower und First Solar sowie Suntech aus China. Per Mausklick gelangen Sie zu dem Artikel über die Empfehlungen der Fondsmanagerin.



Für die Zukunft erwartet Jankowska positive Auswirkungen auf Erneuerbare-Energie-Aktien durch die kürzlich beschlossene Verlängerung der Grünstromförderung in den USA (wir berichteten). Dabei wurden die so genannten ‚tax credits’ für Erneuerbare-Energie-Projekte nicht nur verlängert. Insbesondere für Solarprojekte wurden die Steuervergünstigungen auch deutlich ausgeweitet. So sind sie nicht mehr auf eine Höchstsumme von 2.000 Dollar gedeckelt und überdies mit acht Jahren ungewöhnlich lange gültig. Eine entscheidende Verbesserung sieht Jankowska darin, dass ab 2009 auch die Energieversorger die tax credits geltend machen können. Das ändere die Marktsituation für die alternativen Energien in den USA grundlegend. Die Fondsmanagerin sieht darin sogar einen Paradigmen-Wechsel. Da Energievorsorger nun mit ihrer Finanzkraft den Markt für große Solarparks anschieben könnten, dürften etwa Hersteller von Solartechnik ihre Produkte in den Vereinigten Staaten in ganz anderen Mengen verkaufen.

Auch Ed Guinness vom Atkinson Alternative Energy Fund sieht die Energieversorger als eine neue und treibende Kraft im Grünstrommarkt der Vereinigten Staaten. Daher seien auch die Ängste, infolge der aktuellen Finanzkrise werde es insbesondere in den USA schwieriger, Erneuerbare-Energie-Projekte umzusetzen, weit übertrieben.


Viele Marktbeobachter hatten die massiven Kursverluste von Unternehmen der Branche wie etwa Herstellern von Solarmodulen in dieser Woche darauf zurückgeführt, dass die Finanzkrise die Nachfrage für deren Produkte dämpfen könnte. Genährt wurden solche Befürchtungen unter anderem durch die Ankündigung von BP Solar, die Ausbaupläne für die Modulproduktion in den USA zu stoppen (wir berichteten). Nach Einschätzung von Guinness verfügen die US-Energieversorger über genügen Kapital und Kreditlinien, um im großen Umfang in Grünstromprojekte zu investieren. Das werde die Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen aus dem Bereich der regenerativen Energie beflügeln.

Der Fondsmanager stuft unter anderem die Aktie der US-Geothermiespezialistin Ormat Technologies als aussichtsreich ein. Attraktiv seien ferner die Aktien der Grünstromsparten von großen Energieunternehmen wie etwa die französische EDF Energie Nouvelles und die EDP Renovaveis aus Portugal.


ECOreporter.de veröffentlichte in dieser Woche verschiedene Berichte über Markteinschätzungen von Experten. Wie diese die Aussichten insbesondere von Erneuerbare-Energie-Werten einschätzten, erfahren Sie etwa in Beiträgen vom 8. Oktober und 9. Oktober.


Covanta Holding: ISIN US22282E1029 / WKN A0F60S
EDF Energies Nouvelles (EEN): ISIN FR0010400143
EDP Renovaveis S. L.: ISIN ES0127797019 / WKN A0Q249
Nalco Holding: ISIN US62985Q1013 / WKN A0DK40
Ormat Technologies Inc. WKN A0DK9X / ISIN US6866881021
Stericycle Inc.: ISIN US8589121081 / WKN 902518



Bildhinweis: Bozena Jankowska, Fondsmanagerin des Allianz-dit Global EcoTrends; Solarpark der MPC. / Quelle jeweils: Unternehmen
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