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Kaufempfehlung für Windaktie ABO Invest AG

Die ABO Invest AG hat in 2014 eine schwächere Windernte eingefahren als von ihr angenommen. Wie das Unternehmen aus Wiesbaden mitteilt, blieb sein Windkraftportfolio im vergangenen Jahr knapp acht Prozent hinter dem zu erwartenden Durchschnittswert zurück. "Auch im schlechten Windjahr 2014 hat sich die Risikostreuung des Portfolios bewährt", erklärte dazu Dr. Jochen Ahn, Vorstand der ABO Invest AG. "Ein rein deutsches Portfolio hätte die Ertragserwartungen sehr viel deutlicher verfehlt."

Trotz der schlechten Windverhältnisse im Jahr 2014 hätten alle Projektgesellschaften die operativen Zahlungen und Kapitaldienstverpflichtungen planmäßig geleistet, betonte der Vorstand. Insgesamt habe der ABO Invest-Konzern 2014 knapp neun Millionen Euro der laufenden Projektfinanzierungen getilgt. Laut Ahn reduzieren allerdings die um rund zwei Millionen Euro niedrigeren Erlöse aus der Stromproduktion die Möglichkeiten der Projektgesellschaften, „in den kommenden Monaten freie Liquidität an die Muttergesellschaft ABO Invest AG für zusätzliche Investitionen zum Portfolioausbau weiterzureichen“.

Windkraftportfolio wächst weiter

Das Unternehmen bemüht sich nach eigenen Angaben um technische und kaufmännische Verbesserungen, um die Einnahmesituation zu verbessern. Darüber hinaus baue ABO Invest das Windkraftportfolio aus, um das Risiko künftig noch breiter zu streuen. So habe man jetzt den 2014 angekündigten Kauf des finnischen Windparks Haapajärvi abgeschlossen. Das Projekt Haapajärvi bestehe aus zwei Anlagen des dänischen Herstellers Vestas und erreiche eine geplante Kapazität von 6,6 Megawatt (MW). Es soll im August in Betrieb gehen. Der Kaufpreis für dieses erste Projekt von ABO Invest in Finnland beträgt rund 11,8 Millionen Euro. Schon im Februar sollen alle sieben Anlagen des französischen Windparks St. Nicolas-des-Biefs in der Auvergne Strom ins Netz einspeisen, den die Deutschen derzeit in Betrieb nehmen. Er besteht aus sieben Vestas-Anlagen mit zusammen 14 MW Leistung. Bereits seit Dezember 2014 läuft die französische Windfarm, die ABO Invest am Standort Couffé im Departement Loire-Atlantique errichtet hat. Deren fünf Vestas-Anlagen erreichen zehn MW. Mit diesen neuen Projekten hat ABO Invest nach eigener Darstellung inzwischen 112,2 MW Leistung in den Ländern Frankreich, Irland und Deutschland am Netz. Die ABO Invest AG ist eine Gründung der ABO Wind AG, einem Windkraftprojektierer, der ebenfalls in Wiesbaden ansässig ist (mehr zu ABO Wind lesen Sie in diesem  Unternehmensportrait (Link entfernt)). 

Aktionäre mit Aussicht auf attraktive Renditen?

Stephan Wulf, Analyst von Warburg Research, begrüßt diese Wachstumsstrategie von ABO Invest. Die Aktionäre würden „verstärkt von der kontinuierlich steigenden Unternehmensgröße und somit verbesserten Liquidität der Aktie“ profitieren. Er weist darauf hin, dass ABO Invest im Geschäftsjahr 2014 insgesamt drei Kapitalerhöhungen durchgeführt und damit liquide Mittel im Umfang von rund 15,5 Millionen Euro eingenommen hat. So könne das Unternehmen weiteres Wachstum finanzieren. Schon jetzt ermögliche das internationale Portfolio des Wiesbadener „attraktive Renditen und eine effiziente Risikostreuung“. Gerade das schwache Windjahr in Deutschland, wo ABO Invest nur noch 20 Prozent seiner Winderzeugungskapazitäten betreibe, gegenüber 34 Prozent in Irland und 46 Prozent in Frankreich belege den Nutzen dieser Strategie.

Der Analyst bestätigt seine Kaufempfehlung für die Aktie. Er erhöht sein Kursziel um drei Prozent auf 1,70 Euro. Der Anteilsschein ist seit knapp vier Jahren an der Börse notiert. Seither ging es für die Bürgerwindaktie der ABO Invest AG stetig aufwärts. Heute notiert sie bei 1,38 Euro und damit sieben Prozent über dem Vorjahreskurs.  Hier  gelangen Sie zu einem ECOanlagecheck vom Oktober 2012, in dem wir die Aktie positiv besprachen. Damals wurde sie mit 1,18 Euro gehandelt. Ein weiterer  Mausklick  führt Sie zu unserer ersten Analyse der Aktie von ABO Invest aus dem Frühjahr 2011. Damals war das Wertpapier für 1,05 Euro zu haben.

Wulf geht davon aus, dass ABO Invest in den nächsten Jahres die Prognosen wieder erfüllen wird. Die zu erwartende maue Bilanz für 2014 sei durch das „ außerordentlich schwache Windjahr“ verursacht und nicht dem Unternehmen anzulasten. Der Experte von Warburg Research senkt seine Jahresprognose für 2014 leicht auf 18,4 Millionen Euro Umsatz und 14,2 Millionen Euro beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA). Hier hatte ABO Invest für 2014 20,5 Millionen Euro Umsatz und 15 Millionen Euro EBITDA in Aussicht gestellt, nach 15,8 Millionen Euro Umsatz und 12,5 Millionen Euro EBITDA im Vorjahr. Aber Wulf rechnet für 2015 wieder mit einem deutlichen Wachstumssprung: auf 27,6 Millionen Euro Umsatz und 20,7 Millionen Euro EBITDA. Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) wird sich nach seinen Berechnungen von 2014 auf 2015 nahezu verdoppeln, von 3,7 Millionen auf 7,1 Millionen Euro.

ABO Invest AG: ISIN DE000A1EWXA4 / WKN A1EWXA
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