Nachhaltige Aktien, Meldungen

Kann Gamesa vom Windkraftboom in Mexiko profitieren?

Mexiko gehört zu den Staaten in Lateinamerika mit den ehrgeizigsten Klimaschutzzielen. Die Regierung will in den kommenden Jahren unter anderem den Ausbau der erneuerbaren Energien forcieren. Ein Schwerpunkt soll dabei auf der Windkraft liegen. Davon könnten auch europäische Windkraftkonzerne profitieren, insbesondere die spanische Gamesa.

Bis Ende 2014 verfügte Mexiko erst über eine Windkraftleistung von insgesamt 2,5 Gigawatt (GW). Doch schon im vergangenen Jahr kam dieser Windmarkt ins Rollen. Allein in 2014 wurde eines der 2,4 GW Windkraftkapazität ans Netz gebracht. Die mexikanische Regierung hat nun im Vorfeld der Weltklimakonferenz, die im Dezember in Paris stattfindet, ihre Ausbauziele für die erneuerbaren Energien konkretisiert. Demnach will sie die Windkraftkapazität des Landes bis 2018 auf zehn GW mehr als vervierfachen. Mexiko bietet unter anderem aufgrund seiner langen Küstenlinien entlang des Atlantik und des Pazifik hervorragende natürliche Bedingungen für die Produktion von Windenergie. Die Regierung des Landes plant dafür unter anderem eine große Ausschreibung von Windkraftprojekten im März 2016.

Starke Marktstellung von Gamesa

Der spanische Windkraftkonzern Gamesa befindet sich angesichts dieser Entwicklung in Mexiko in einer guten Ausgangssituation. Sie kooperiert in Lateinamerika eng mit dem gleichfalls spanischen Energieversorger Iberdrola. Der hat in Zusammenarbeit mit Gamesa schon viele Windparks in Lateinamerika umgesetzt, beide verfügen hier somit über umfassende Erfahrungen und Referenzen. Hinzu kommen gute Verbindungen in der Region mit weiterhin enger kultureller Nähe zu Spanien. All dies gilt auch für die Aktivitäten der beiden Konzerne in Mexiko. Dort haben sie bereits Windkraftprojekte mit insgesamt rund 300 Megawatt (MW) umgesetzt und weitere in der Pipeline. Gamesa ist nach eigener Darstellung beim Absatz von Windrädern bereits Marktführer in Mexiko. Zudem will das Windkraftunternehmen in diesem Markt künftig auch mit der US-amerikanischen SunEdison kooperieren (wir  berichteten). Das erhöht die Chancen der Spanier, bei den anstehenden Ausschreibungen mit zum Zug zu kommen. Deren größter Konkurrent im mexikanischen Markt für Windkraftanlagen ist wohl die dänische Vestas, in 2014 die Nummer 2 hinter Gamesa mit einem Marktanteil in Mexiko von rund 20 Prozent. 

Bis vor kurzem setzte Mexiko bei der Energieversorgung vor allem auf fossile Brennstoffe. Noch in 2012 flossen in diesen Bereich Subventionen im Umfang von umgerechnet 16,4 Milliarden Euro. Danach setzte jedoch eine Trendwende ein. Laut Zahlen der OECD wurde der Verbrauch fossiler Brennstoffe in 2014 nur noch mit 2,2 Milliarden Euro subventioniert und unterstützte die Regierung stattdessen verstärkt die erneuerbaren Energien. Die tragen inzwischen 14 Prozent zur Energieversorgung bei. Laut der nun veröffentlichten Selbstverpflichtung für mehr Klimaschutz will Mexiko bis 2040 hier einen Anteil von über 50 Prozent erreichen. Der Ausbau der umweltfreundlichen Energieproduktion soll wesentlich zum Ziel beitragen, den mexikansichen Ausstoß von Treibhausgasen bis 2030 um 22 Prozent zu verringern.

Gamesa Corp. Tecnologica: ISIN ES0143416115 / WKN A0B5Z8
Aktuell, seriös und kostenlos: Der ECOreporter-Newsletter. Seit 1999.
Nach oben scrollen
ECOreporter Journalistenpreise
Anmelden
x