Aktientipps

Kann die Windaktie von Vestas den Kurskeller verlassen?

Seit die dänische Vestas Wind Systems Mitte letzter Woche ihre Bilanz für das vergangenen Jahr veröffentlicht hat, ging es für die Aktie deutlich aufwärts. Sie hat seither im Xetra zweistellig zugelegt auf 5,2 Euro und notiert damit noch rund 32 Prozent über dem Vorjahreskurs. Hat damit eine Trendwende für den Anteilsschein des weltweit größten Herstellers von Windkraftanlagen eingesetzt?

Holger Fechner, Analyst der Nord LB, bezweifelt dies. Nach seiner Einschätzung wir auch 2013 für die Dänen „ein herausforderndes Geschäftsjahr“. Weiterhin sei der Markt für Windräder durch massive Überkapazitäten und daraus folgendem Preisdruck geprägt. Der Experte verweist auf die schwache Auftragsentwicklung von Vestas. Der Ordereingang sei im vierten Quartal 2012 „regelrecht eingebrochen“. Das wachsende Servicegeschäft  könne dies nicht ausgleichen.

Fechner führt ferner an, dass die Ergebnisentwicklung in 2012 enttäuschend ausgefallen sei und Vestas auch im laufenden Geschäftsjahr kaum nennenswerte Gewinne erwirtschaften werde. Der Windturbinenbauer hatte in 2012 beim operativen Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) nur eine Marge von 0,2 Prozent erreicht und damit die Prognose von 0 bis 4 Prozent fast verfehlt. Für 2013 visiert die Konzernführung nur eine EBIT-Marge von mindestens einem Prozent an.

Der Experte der Nord LB geht davon aus, dass das Ergebnis je Aktie von Vestas auch in 2013 negativ ausfallen wird. In 2012 war je Anteilsschein ein Minus von 4,76 Euro angefallen. Fechner traut den Dänen in 2013 nur zu, den Fehlbetrag je Aktie auf 3 Eurocent zu verringern. Erst in 2014 werde wieder ein leicht positives Ergebnis je Aktie von 13 Cent erreicht.

Der Analyst rät dazu, die Beteiligung zu verkaufen und nennt als Kursziel 3,6 Euro. Fechner kündigte an, die Beobachtung der Vestas-Aktie einzustellen.

Vestas Wind Systems: ISIN DK0010268606 /WKN 913769
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