Jinko Solar will sein Energiespeichergeschäft in Europa ausbauen – die Börse reagiert erfreut. / Foto: Unternehmen

  Nachhaltige Aktien, Erneuerbare Energie

Jinko Solar präsentiert neue Energiespeichersysteme – Aktie gewinnt 13 %

Der chinesische Solarmodul- und Solarzellen-Hersteller JinkoSolar hat seine zweite Generation von Hochspannungs-Energiespeichersystemen für den europäischen Markt vorgestellt. Die Systeme mit dem Markennamen G2 sind für private und kleine gewerbliche Anwendungen vorgesehen. Die Aktie von Jinko Solar reagiert mit einem deutlichen Kurssprung – wie bewertet ECOreporter das Papier?

Das auf Europas größter Solarmesse Intersolar im München präsentierte Speichersystem verfügt Jinko Solar zufolge über eine vom Unternehmen selbst entwickelte Hochvoltbatterie (HV-Batterie) mit einer Einzelkapazität von 3,84 Kilowattstunden (kWh). Sie soll eine besonders lange Lebensdauer besitzen, feuerfest sein und zudem effizienter arbeiten als das Vorgängermodell.

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Analysten sehen große Chancen, dass JinkoSolar mit dem neuen Produkt seine Einnahmen im europäischen Batteriespeichergeschäft deutlich steigern kann. Das Potenzial für Speicherbatterien wird in Europa angesichts der gestiegenen Energiepreise als besonders hoch eingeschätzt.

Als Reaktion auf die Präsentation gewann die Jinko Solar-Aktie im gestrigen Tradegate-Handel rund 13 Prozent an Wert. Aktuell ist sie zum Vortag weitere 1,1 Prozent im Plus und kostet 42,85 Euro (Stand: 16.6.2023, 10:40 Uhr). Auf Monatssicht hat die Aktie 4,1 Prozent zugelegt, im Jahresvergleich ist sie 16 Prozent im Minus.

Nachhaltigkeit bleibt zweifelhaft

Das größte Problem bei Jinko Solar ist aus Sicht von ECOreporter die Nachhaltigkeit. Dem chinesischen Unternehmen wird vorgeworfen, in seiner Produktion Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter einzusetzen. Jinko Solar weist dies zurück. Eine detaillierte Betrachtung des Falls finden Sie hier: Zwangsarbeit in China für Solarzellen? Die Hintergründe. In den USA trat im Juni 2022 ein Gesetz in Kraft, das den Import von Produkten aus der chinesischen Provinz Xinjiang verbietet.

Darüber hinaus sind Investments in der Diktatur China generell problematisch. Lesen Sie hierzu die ECOreporter-Analyse Können chinesische Aktien nachhaltige Geldanlagen sein? Auch die Haltung Chinas zum Ukraine-Krieg gerät zunehmend in die Kritik. Jinko Solar spricht im eigenen Geschäftsbericht auch nicht vom Krieg in der Ukraine oder einem Angriff Russlands, sondern von einem "Russland-Ukraine-Konflikt".

Jinko Solar hatte im April angekündigt, mit einer Vervierfachung seines Gewinns zu rechnen. In den letzten Jahren hatten hingegen chronisch niedrige Margen das Geschäft des Konzerns belastet. ECOreporter rät anspruchsvollen Anlegerinnen und Anlegern vor allem aus Gründen der Nachhaltigkeit von einem Einstieg in die Jinko Solar-Aktie ab.

Welche Solaraktien derzeit attraktiv sind, erfahren Sie in unserem Dossier Das sind die besten Solaraktien – wo sich jetzt der Einstieg lohnt.

Jinko Solar ADR: ISIN US47759T1007 / WKN A0Q87R

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