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Jahresverlust von Gamesa noch höher als angekündigt

Der spanische Windkraftkonzern Gamesa Corp. Teconologica hat seine offizielle Bilanz für das Geschäftsjahr 2012 veröffentlicht. Demnach hat das Unternehmens aus Zamudio im Baskenland 659 Millionen Euro Nettoverlust erwirtschaftet. Nach Unternehmensangaben trugen dazu rund 600 Millionen Euro aus einmaligen Belastungen durch Kosten der laufenden Restrukturierung bei. Bei der Bekanntgabe vorläufiger Zahlen vor rund zwei Wochen war Gamesa noch von 640 Millionen Euro Nettoverlust ausgegangen (wir berichteten).

Nach einem Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) von 131 Millionen Euro im Vorjahr verbuchte Gamesa für 2012 einen EBIT-Verlust von satten 631 Millionen Euro. Ohne die Belastung durch die Umstrukturierung habe sich das EBIT auf positive fünf Millionen Euro belaufen, erklärte der Vorstandsvorsitzende Ignacio Martin bei der Präsentation der Geschäftszahlen. Die EBIT-Marge habe 0,2 Prozent betragen bei einer Prognose von null Prozent. Den Jahresumsatz bezifferte er mit 2,844 Milliarden Euro nach 3,033 Milliarden Euro in 2011. Das entspricht einem Rückgang um sechs Prozent.

Gamesa leidet wie andere Windturbinenbauer unter der geschwächten Nachfrage für Windräder und einem deutlichen Preisverfall für diese Produkte infolge von Überkapazitäten im Markt. Der Erlsö der Spanier aus dem Verkauf von Windrädern ist 2012 um über 13 Prozent auf knapp 2,5 Milliarden Euro eingebrochen. Das Unternehmen will sich stärker auf den Betrieb von Windparks konzentrieren und hat in diesem Segment die Erlöse in 2012 um 87 Prozent gesteigert.  Es trug aber weiterhin deutlich weniger als eine Milliarde Euro zum Gruppenumsatz bei.

Der spanische Windkraftkonzern will sein Restrukturierungsprogramm bis 2015 fortsetzen und dabei nicht nur die Kosten senken. Er verlagert seine Geschäfte auch verstärkt in die Schwellenländer und dabei vor allem nach Lateinamerika. Schon in 2012 hat Gamesa ein Drittel der Erlöse in Lateinamerika erzielt, mehr als in jeder anderen Region. Dagegen zieht sich das Unternehmen weiter aus Europa und aus China zurück, wo die Geschäfte zuletzt immer schlechter liefen.

Die Spanier streben für 2013 eine EBIT-Marge von drei bis fünf Prozent an und wollen Windräder mit einer Gesamtkapazität von 1,8 bis 2,0 Gigawatt (GW) absetzen. Der Auftragsbestand belief sich Ende 2012 auf rund 1,7 GW, er lag damit leicht über dem Wert von Ende 2011. Etwa die Hälfte dieser Aufträge stammt aus Lateinamerika. In 2012 hat Gamesa Windräder mit insgesamt 2,1 GW abgesetzt.

Gamesa Corp Tecnologica S.A.: ISIN ES0143416115 / WKN A0B5Z8
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