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Nachhaltige Aktien, Erneuerbare Energie, Meldungen
Jahresrückblick Windaktien: Negativer Börsentrend trotz guter Marktausssichten
Trotz der weltweiten Finanzkrise setzte sich auch 2008 das Wachstum des weltweiten Windmarktes fort. In Deutschland, dem weiter weltweit größten Windmarkt, wurden im ersten Halbjahr laut dem Bundesverband Windenergie (BWE) 415 Windräder mit fast 800 MW Gesamtleistung installiert. Der Bestand wuchs damit auf 19.869 Windenergieanlagen und eine Gesamtleistung von 23 GW. Der internationale Windkraftverband Global Wind Energy Council (GWEC) geht davon aus, dass in Zukunft andere Länder den Markt dominieren. Zwar werde Europa noch bis 2012 den größten Anteil am weltweiten Windmarkt haben Bei dem jährlichen Zuwachs der Windkraftkapazitäten sei jedoch zu erwarten, dass Asien die Weltspitze erobere, so der Verband. Der von China dominierte Kontinent werde bis dahin seinen Jahreszuwachs von 5,4 Gigawatt (GW) in 2007 auf 12,5 GW steigern. Noch vor Europa, für das der GWEC für 2012 einen jährlichen Zuwachs von 10,3 GW veranschlagt, sieht er dann Nordamerika rangieren, mit 10,5 GW.
In China fördert die Regierung den Ausbau Erneuerbarer Energien, um den trotz gedämpften wirtschaftlichen Aufschwungs weiter sprunghaft steigenden Energiebedarf zu decken. Zudem zeitigt der hohe Anteil der Kohle an der Energieversorgung enorme Umweltprobleme. Das Land hat 2008 die USA als weltweit größten Emittenten von Treibhausgasen abgelöst. Vor allem von der Windkraft erhofft sich Peking einen schnell steigenden, umweltschonenden Beitrag zur Energieversorgung. In den USA wurden die Steuervergünstigungen für Erneuerbare-Energie-Projekte im Herbst verlängert. Die so genannten „tax credits“ sind dort die Grundpfeiler der Finanzierung etwa von Windparks. Zwar ist die Verlängerung der Steuervergünstigungen für Windkraftprojekte bis Ende 2009 befristet. Doch Barack Obama, ab Januar neuer US-Präsident, will den Ausbau der alternativen Energien massiv forcieren. Angesichts des großen Potentials an Windkraft ist mit einer verbesserten Förderung des Sektors zu rechnen. Zudem hat mittlerweile mehr als die Hälfte der US-Bundesstaaten eigene Windkraftfördersysteme eingeführt. Die Karten im weltweiten Windkraftmarkt werden folglich neu gemischt.
Energieversorger positionieren sich
Ein weiterer Trend im Windmarkt: Immer mehr Energieversorger investierten in die Windenergie. Dies gilt für das Ausland, wo etwa der schwedischen Energiekonzern Vattenfall Milliardeninvestitionen in den Sektor angekündigt hat, aber auch für deutsche Akteure. So hat die RWE-Tochter RWE Innogy die Enova Energieanlagen GmbH übernommen und mit ihr die Rechte am Offshore-Windprojekt „North Sea Windpower 3“. Das 1000-Megawatt- Projekt 40 Kilometer nördlich von Juist wurde in „Innogy Nordsee 1“ umbenannt. Die Gesamtinvestition beträgt den Angaben zufolge rund 2,8 Milliarden Euro. RWE Innogy kaufte zudem die spanische Urvasco Energia, die Windparks mit einer Gesamtleistung von 150 MW betreibt. Für 7,5 Millionen Euro sicherte sich die RWE-Tochter eine Minderheitsbeteiligung an dem britischen Windturbinenhersteller Quiet Revolution Ltd., London. Das Unternehmen hat sich auf die Entwicklung und den Bau von kleinen Windenergieanlagen spezialisiert. Vorstandsvorsitzender der rührigen RWE-Tocher ist Fritz Vahrenholt, früher Vorstand des Windanlagenbauers REpower.
Die Düsseldorfer E.ON AG plant, 890 Millionen Dollar in einen Windpark acht Kilometer vor der Küste von East Yorkshire in Großbritannien zu investieren. Südlich der dänischen Insel Lolland will E.ON einen Offshore-Windpark mit einer Kapazität von mehr als 200 MW errichten, und in Roscoe, Texas, hat der Energiekonzern Windräder mit 335 MW Gesamtleistung ans Netz gebracht. Bis Mitte 2009 sollen dort insgesamt 627 Windräder mehr als 781 MW liefern.
Volle Auftragsbücher – drastische Kurseinbrüche
Die Aktien von Windkraftunternehmen gerieten 2008 trotz dieser positiven Marktentwicklungen unter Druck. Denn durch die Bankenkrise sind wichtige Finanziers ausgefallen, andere Akteure mussten ihre Ausbaupläne kappen, da sich die Finanzierung von Windparks erschwert und verteuert hat. Das dämpfte den Optimismus der Börsianer. Die Aktie der dänischen Vestas Wind Systems A/S, dem weltweiten Marktführer unter den Windturbinenbauern, hat sich 2008 um rund 40 Prozent verbilligt. Dabei verzeichnet das Unternehmen weiter eine starke Nachfrage für seine Anlagen. Es kündigte für 2008 insgesamt 5,7 Milliarden Euro Umsatz an, für 2009 stellte es 7,2 Milliarden Euro in Aussicht. Der Auftragsbestand lag am Ende des dritten Quartals bei 6,5 Milliarden Euro. Die Vestas-Aktie schwankte im Jahresverlauf beträchtlich. Sie lag zu Jahresbeginn bei 74,35 Euro, fiel Ende Oktober bis auf 26,48 Euro und stieg dann zum Jahresende wieder auf 41,73 Euro.
Der spanische Windanlagenhersteller Gamesa SA profitiert von der Kooperation mit Iberdrola Renovables, der börsennotierten Grünstrom-Tochter des Energiekonzerns Iberdrola. Gamesa soll für sie Windparks mit 4.500 MW Leistung errichten. Die beiden Unternehmen planen zudem, zwei Joint-Ventures für die Entwicklung und den Betrieb von Windparks aufzubauen. Das Volumen der Verträge gaben die Partner mit 6,3 Milliarden US-Dollar an.
Gamesa will seine jährliche Produktionskapazität von 3,6 GW bis 2010 auf sechs GW steigern. Bis 2010 solle der weltweite Marktanteil am Windturbinengeschäft auf 20 Prozent wachsen (2007: 15 Prozent; Nummer drei).
In den ersten neun Monaten kletterten die Umsätze von Gamesa um 40 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro. Der Nettogewinn kletterte um 67 Prozent auf 367 Millionen Euro. Im Gesamtjahr soll die Produktion auf 3.600 MW steigen (2007: 3.000 MW). Der Auftragsbestand lag bei 11.500 MW (30. September).
Der Aktienkurs von Gamesa hat sich 2008 dennoch mehr als halbiert. Er sank von 30,91 Euro (2. Januar) auf 10,36 Euro (28. Oktober). Zum Jahresende kostete die Aktie 12,64 Euro (29. Dezember).
Besonders turbulent verlief das Jahr 2008 beim Hamburger Windturbinenhersteller REpower Systems AG. Getrieben von Übernahmephantasien sprang der Aktienkurs von 137,80 Euro zu Jahresbeginn auf bis zu 242,50 Euro (19. Mai). Hintergrund waren die Bemühungen der indischen Suzlon, ihre Mehrheitsbeteiligung weiter aufzustocken. Im Zuge der Finanzkrise brach die Notierung von REpower auf bis zu 56 Euro ein (28. Oktober), zum Jahresende erholte sich die Aktie auf zuletzt 106 Euro (29. Dezember).
REpower verhandelte im Jahresverlauf über verschiedene Grossaufträge: Die RWE-Tochter RWE Innogy wird beispielsweise möglicherweise Anlagen mit bis zu 1.900 MW Leistung von REpower beziehen. Der indische Windanlagenhersteller Suzlon Energy Ltd kontrollierte Ende des Jahres 73,71 Prozent von REpower. Bis April 2009 will Suzlon das Unternehmen vollständig übernehmen.
In den ersten neun Monaten hat REpower die Gesamtleistung von 268,7 Millionen auf 531,1 Millionen Euro nahezu verdoppelt. Das Betriebsergebnis (EBIT) sprang von 7,6 auf 22,7 Millionen Euro. Ende September lag das Auftragsvolumen bei mehr als 1,5 Milliarden Euro.
Tendenziell abwärts ging es letztes Jahr für die Aktie der Norderstedter Nordex AG.
Von 31,90 Euro zu Jahresbeginn brach der Kurs unter starken Schwankungen bis auf 8,50 Euro ein (27. Oktober). Zum Jahresende präsentierte sich die Aktie mit 9,86 Euro leicht erholt (29. Dezember).
Die Großaktionäre des Windturbinenbauers, CMP und Goldman Sachs, haben ihre 20 Prozent Beteiligung an Susanne Klatten verkauft. Die Quandt-Erbin gilt als reichste Frau Deutschlands. Der Umsatz des Unternehmens wuchs in den ersten neun Monaten um 58 Prozent auf 781,1 Millionen Euro. Der Auslandanteil lag bei rund 95 Prozent. Das EBIT stieg um 60 Prozent auf 37,3 Millionen Euro. Im Gesamtjahr rechnet Nordex mit 1,1 Milliarden Euro Umsatz und 60 bis 66 Millionen Euro EBIT.
Die westlichen Hersteller von Windkraftanlagen müssen sich mit zunehmender Konkurrenz aus Fernost auseinandersetzen. Die Volksrepublik China könnte nach Einschätzung von Experten bereits 2009 zum weltgrößten Hersteller von Windturbinen werden. Die chinesischen Unternehmen Xinjiang Jinfeng und Sinovel – zwei von 40 Turbinenherstellern in dem Land – wollen 2009 mit dem Export ihrer Produkte beginnen.
Windkraftriese in Existenzkrise, deutsche Projektierer im Aufwind
Uneinheitlich verlief das Jahr 2008 für börsennotierte Windkraftprojektierer. Die australische Babcock & Brown, einer der größten Entwickler von Windkraftprojekten weltweit, kämpft ums wirtschaftliche Überleben. Nur ein bis Januar 2009 gewährter Überbrückungskredit eines Bankenkonsortiums verhinderte, dass das stark verschuldete Unternehmen Gläubigerschutz beantragen musste. Babcock will sich nun wieder auf das Kerngeschäft Infrastruktur konzentrieren. Die Belegschaftszahl soll mehr als halbiert werden. Babcock hat zudem Windparks mit einer Gesamtleistung von über 1.000 MW in Spanien und Portugal verkauft. Die Babcock-Aktie hat rund 99 Prozent an Wert verloren.
Der Windenergieprojektierer Plambeck Neue Energien AG befindet sich dagegen auf der Erfolgsspur. Er plant, im Geschäftsjahr 2008 zwischen 0,41 Euro und 0,51 Euro Gewinn je Aktie zu erreichen. In den ersten neun Monaten belief sich das Periodenergebnis auf 18,8 Millionen oder 0,46 Euro je Aktie. Die Umsatzerlöse sprangen um 95,8 Prozent auf 51,9 Millionen Euro. Das EBIT verbesserte sich von minus 2,6 auf plus 24,1 Millionen Euro. Dennoch verbilligte sich die Plambeck-Aktie auf Jahressicht um rund 35 Prozent.
Die Bremer Energiekontor AG verzeichnete nach eigenen Angaben in den ersten neun Monaten 2008 „eine positive operative Geschäftsentwicklung“. Er hat die letzte noch fehlenden Genehmigung für den Offshore Windpark Nordergründe erhalten. In dem Projekt sollen bis 2010 18 Offshore-Windkraftanlagen des Typs REpower 5M errichtet werden. Die Kursverluste für die Aktie des Unternehmens fielen im vergangenen Jahr mit rund 20 Prozent deutlich schwächer aus als bei den meisten übrigen Umwelttechnologiewerten.
Fazit für die Windkraftaktien:
Trotz einer Erholung nach Erreichen der Tiefstwerte sind die Kurse weit von ihren Jahreshöhepunkten entfernt. Die Aussichten sind positiv, allerdings wirft die Finanzkrise Probleme bei der Finanzierung von Windparks auf. Die Zeiten, in denen Käufer mehrere Jahre auf neue Windmühle warten mussten, sind zunächst einmal vorbei.
Bildhinweise: Windkraftprojekt von Windwelt; Aufbau einer Windkraftanlage von Vestas; Produktion bei Nordex. / Quelle jeweils: Unternehmen
In China fördert die Regierung den Ausbau Erneuerbarer Energien, um den trotz gedämpften wirtschaftlichen Aufschwungs weiter sprunghaft steigenden Energiebedarf zu decken. Zudem zeitigt der hohe Anteil der Kohle an der Energieversorgung enorme Umweltprobleme. Das Land hat 2008 die USA als weltweit größten Emittenten von Treibhausgasen abgelöst. Vor allem von der Windkraft erhofft sich Peking einen schnell steigenden, umweltschonenden Beitrag zur Energieversorgung. In den USA wurden die Steuervergünstigungen für Erneuerbare-Energie-Projekte im Herbst verlängert. Die so genannten „tax credits“ sind dort die Grundpfeiler der Finanzierung etwa von Windparks. Zwar ist die Verlängerung der Steuervergünstigungen für Windkraftprojekte bis Ende 2009 befristet. Doch Barack Obama, ab Januar neuer US-Präsident, will den Ausbau der alternativen Energien massiv forcieren. Angesichts des großen Potentials an Windkraft ist mit einer verbesserten Förderung des Sektors zu rechnen. Zudem hat mittlerweile mehr als die Hälfte der US-Bundesstaaten eigene Windkraftfördersysteme eingeführt. Die Karten im weltweiten Windkraftmarkt werden folglich neu gemischt.
Energieversorger positionieren sich
Ein weiterer Trend im Windmarkt: Immer mehr Energieversorger investierten in die Windenergie. Dies gilt für das Ausland, wo etwa der schwedischen Energiekonzern Vattenfall Milliardeninvestitionen in den Sektor angekündigt hat, aber auch für deutsche Akteure. So hat die RWE-Tochter RWE Innogy die Enova Energieanlagen GmbH übernommen und mit ihr die Rechte am Offshore-Windprojekt „North Sea Windpower 3“. Das 1000-Megawatt- Projekt 40 Kilometer nördlich von Juist wurde in „Innogy Nordsee 1“ umbenannt. Die Gesamtinvestition beträgt den Angaben zufolge rund 2,8 Milliarden Euro. RWE Innogy kaufte zudem die spanische Urvasco Energia, die Windparks mit einer Gesamtleistung von 150 MW betreibt. Für 7,5 Millionen Euro sicherte sich die RWE-Tochter eine Minderheitsbeteiligung an dem britischen Windturbinenhersteller Quiet Revolution Ltd., London. Das Unternehmen hat sich auf die Entwicklung und den Bau von kleinen Windenergieanlagen spezialisiert. Vorstandsvorsitzender der rührigen RWE-Tocher ist Fritz Vahrenholt, früher Vorstand des Windanlagenbauers REpower.
Die Düsseldorfer E.ON AG plant, 890 Millionen Dollar in einen Windpark acht Kilometer vor der Küste von East Yorkshire in Großbritannien zu investieren. Südlich der dänischen Insel Lolland will E.ON einen Offshore-Windpark mit einer Kapazität von mehr als 200 MW errichten, und in Roscoe, Texas, hat der Energiekonzern Windräder mit 335 MW Gesamtleistung ans Netz gebracht. Bis Mitte 2009 sollen dort insgesamt 627 Windräder mehr als 781 MW liefern.
Volle Auftragsbücher – drastische Kurseinbrüche

Der spanische Windanlagenhersteller Gamesa SA profitiert von der Kooperation mit Iberdrola Renovables, der börsennotierten Grünstrom-Tochter des Energiekonzerns Iberdrola. Gamesa soll für sie Windparks mit 4.500 MW Leistung errichten. Die beiden Unternehmen planen zudem, zwei Joint-Ventures für die Entwicklung und den Betrieb von Windparks aufzubauen. Das Volumen der Verträge gaben die Partner mit 6,3 Milliarden US-Dollar an.
Gamesa will seine jährliche Produktionskapazität von 3,6 GW bis 2010 auf sechs GW steigern. Bis 2010 solle der weltweite Marktanteil am Windturbinengeschäft auf 20 Prozent wachsen (2007: 15 Prozent; Nummer drei).
In den ersten neun Monaten kletterten die Umsätze von Gamesa um 40 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro. Der Nettogewinn kletterte um 67 Prozent auf 367 Millionen Euro. Im Gesamtjahr soll die Produktion auf 3.600 MW steigen (2007: 3.000 MW). Der Auftragsbestand lag bei 11.500 MW (30. September).
Der Aktienkurs von Gamesa hat sich 2008 dennoch mehr als halbiert. Er sank von 30,91 Euro (2. Januar) auf 10,36 Euro (28. Oktober). Zum Jahresende kostete die Aktie 12,64 Euro (29. Dezember).
Besonders turbulent verlief das Jahr 2008 beim Hamburger Windturbinenhersteller REpower Systems AG. Getrieben von Übernahmephantasien sprang der Aktienkurs von 137,80 Euro zu Jahresbeginn auf bis zu 242,50 Euro (19. Mai). Hintergrund waren die Bemühungen der indischen Suzlon, ihre Mehrheitsbeteiligung weiter aufzustocken. Im Zuge der Finanzkrise brach die Notierung von REpower auf bis zu 56 Euro ein (28. Oktober), zum Jahresende erholte sich die Aktie auf zuletzt 106 Euro (29. Dezember).
REpower verhandelte im Jahresverlauf über verschiedene Grossaufträge: Die RWE-Tochter RWE Innogy wird beispielsweise möglicherweise Anlagen mit bis zu 1.900 MW Leistung von REpower beziehen. Der indische Windanlagenhersteller Suzlon Energy Ltd kontrollierte Ende des Jahres 73,71 Prozent von REpower. Bis April 2009 will Suzlon das Unternehmen vollständig übernehmen.
In den ersten neun Monaten hat REpower die Gesamtleistung von 268,7 Millionen auf 531,1 Millionen Euro nahezu verdoppelt. Das Betriebsergebnis (EBIT) sprang von 7,6 auf 22,7 Millionen Euro. Ende September lag das Auftragsvolumen bei mehr als 1,5 Milliarden Euro.
Tendenziell abwärts ging es letztes Jahr für die Aktie der Norderstedter Nordex AG.

Die Großaktionäre des Windturbinenbauers, CMP und Goldman Sachs, haben ihre 20 Prozent Beteiligung an Susanne Klatten verkauft. Die Quandt-Erbin gilt als reichste Frau Deutschlands. Der Umsatz des Unternehmens wuchs in den ersten neun Monaten um 58 Prozent auf 781,1 Millionen Euro. Der Auslandanteil lag bei rund 95 Prozent. Das EBIT stieg um 60 Prozent auf 37,3 Millionen Euro. Im Gesamtjahr rechnet Nordex mit 1,1 Milliarden Euro Umsatz und 60 bis 66 Millionen Euro EBIT.
Die westlichen Hersteller von Windkraftanlagen müssen sich mit zunehmender Konkurrenz aus Fernost auseinandersetzen. Die Volksrepublik China könnte nach Einschätzung von Experten bereits 2009 zum weltgrößten Hersteller von Windturbinen werden. Die chinesischen Unternehmen Xinjiang Jinfeng und Sinovel – zwei von 40 Turbinenherstellern in dem Land – wollen 2009 mit dem Export ihrer Produkte beginnen.
Windkraftriese in Existenzkrise, deutsche Projektierer im Aufwind
Uneinheitlich verlief das Jahr 2008 für börsennotierte Windkraftprojektierer. Die australische Babcock & Brown, einer der größten Entwickler von Windkraftprojekten weltweit, kämpft ums wirtschaftliche Überleben. Nur ein bis Januar 2009 gewährter Überbrückungskredit eines Bankenkonsortiums verhinderte, dass das stark verschuldete Unternehmen Gläubigerschutz beantragen musste. Babcock will sich nun wieder auf das Kerngeschäft Infrastruktur konzentrieren. Die Belegschaftszahl soll mehr als halbiert werden. Babcock hat zudem Windparks mit einer Gesamtleistung von über 1.000 MW in Spanien und Portugal verkauft. Die Babcock-Aktie hat rund 99 Prozent an Wert verloren.
Der Windenergieprojektierer Plambeck Neue Energien AG befindet sich dagegen auf der Erfolgsspur. Er plant, im Geschäftsjahr 2008 zwischen 0,41 Euro und 0,51 Euro Gewinn je Aktie zu erreichen. In den ersten neun Monaten belief sich das Periodenergebnis auf 18,8 Millionen oder 0,46 Euro je Aktie. Die Umsatzerlöse sprangen um 95,8 Prozent auf 51,9 Millionen Euro. Das EBIT verbesserte sich von minus 2,6 auf plus 24,1 Millionen Euro. Dennoch verbilligte sich die Plambeck-Aktie auf Jahressicht um rund 35 Prozent.
Die Bremer Energiekontor AG verzeichnete nach eigenen Angaben in den ersten neun Monaten 2008 „eine positive operative Geschäftsentwicklung“. Er hat die letzte noch fehlenden Genehmigung für den Offshore Windpark Nordergründe erhalten. In dem Projekt sollen bis 2010 18 Offshore-Windkraftanlagen des Typs REpower 5M errichtet werden. Die Kursverluste für die Aktie des Unternehmens fielen im vergangenen Jahr mit rund 20 Prozent deutlich schwächer aus als bei den meisten übrigen Umwelttechnologiewerten.
Fazit für die Windkraftaktien:
Trotz einer Erholung nach Erreichen der Tiefstwerte sind die Kurse weit von ihren Jahreshöhepunkten entfernt. Die Aussichten sind positiv, allerdings wirft die Finanzkrise Probleme bei der Finanzierung von Windparks auf. Die Zeiten, in denen Käufer mehrere Jahre auf neue Windmühle warten mussten, sind zunächst einmal vorbei.
Bildhinweise: Windkraftprojekt von Windwelt; Aufbau einer Windkraftanlage von Vestas; Produktion bei Nordex. / Quelle jeweils: Unternehmen