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Jahresrückblick Windaktien: Hersteller floppten, Projektierer toppten – was 2016 für die Aktien von Nordex, Vestas, ABO Invest oder Energiekontor brachte
Nicht nur Bioenergieaktien und Solaraktien fällt die Bilanz für 2016 gemischt aus: Auch Windaktien haben sich im Jahresverlauf sehr uneinheitlich entwickelt. Während Aktien von Windenergie-Projektierern zum Teil deutlich zulegten, sind die Hersteller in einer schwierigen Phase. Für die Aktien von großen Windkraftanlagen-Produzenten wie Nordex oder Vestas ging es auf Jahressicht klar abwärts. Die Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten hat die Kurse der Hersteller-Aktien sichtbar belastet: Trump leugnet den Klimawandel und hat versprochen, als Staatschef der USA die Öl- und Kohle-Branche zu fördern. Die Börsianer rechnen offenbar mit einem Rückgang der Nachfrage für Windkraftanlagen aus den Vereinigten Staaten.
Im ersten Halbjahr 2016 wurden weltweit neue Windkraftanlagen mit einer Gesamtkapazität von 21,7 Gigawatt (GW) errichtet. Das geht aus einem Report der World Wind Energy Association (WWEA) hervor. Laut dem Weltwindkraftverband bedeutet dieser Zubau keine große Steigerung im Vergleich zum ersten Halbjahr 2015, wo 21,6 GW errichtet wurden. Weltweit habe sich die installierte Windkraftkapazität Ende Juni auf 456,5 GW summiert, damit liege die Steigerung leicht unter der des Vorjahreszeitraums. Für das Gesamtjahr erwartet die WWEA, dass die globale Kapazität auf 500 GW steigen wird. Der Zubau liege damit 2016 bei 65 GW, hieß es. Insgesamt würde die Windkraft Ende 2016 dann fünf Prozent des weltweiten Strombedarfs decken.
Windmärkte: China bleibt weiterhin dominant
Das Wachstum des globalen Windmarktes ist aber nach wie vor ungleich verteilt. Unverändert ist China der dominante Einzelmarkt, nicht nur mit seinen 158 GW Gesamtkapazität, die er der WWEA zufolge Mitte 2016 erreicht hat. Sondern auch, weil kein anderer Windmarkt so kräftig wächst. In China wurden allein in den ersten sechs Monaten von 2016 neue Windräder mit zusammen rund zehn GW neu aufgestellt. In den USA brach der Ausbau der Windkraftleistung gegenüber dem Vorjahreshalbjahr massiv ein und fiel von knapp zwei GW auf 0,8 GW. Grund war die Verlängerung einer Investitionsförderung für Erneuerbare Energien. Das führte dazu, dass viele Investoren sich bei neuen Windkraftprojekten Zeit ließen.

Erst seit kurzem gehört Brasilien zu den boomenden Windmärkten. Das Land ist der WWEA zufolge in die Top 10 weltweit vorgedrungen. In Brasilien wurden im ersten Halbjahr neue Windräder mit zusammen fast 1,1 GW neu errichtet, ein Zuwachs gegenüber dem Vorjahreszeitraum von über 30 Prozent. Das Land hat mit insgesamt installierten 9,8 GW Italien auf Rang 10 im Weltmarkt hinter sich gelassen und arbeitet sich nun an Frankreich heran, das mit 10,9 GW den achten Platz einnimmt. Nur in China, Deutschland und Indien wurde in den ersten sechs Monaten mehr neue Windkraftleistung installiert als in Brasilien. Indien rangiert im WWEA-Ranking der größten Windkraftnationen mit insgesamt 27,2 GW bereits auf Platz 4. Das Land hat im ersten Halbjahr den Abstand auf Spanien und Großbritannien vergrößert, die mit knapp 23 GW und knapp 14 GW folgen. In Spanien ruht der Windkraftausbau infolge der Finanzkrise schon seit Jahren, und in Großbritannien ist der Ausbau der Windkraft auf See – Offshore – zumindest vorübergehend ins Stocken geraten.
Bildhinweis: Windräder von Vestas – 2016 war kein leichtes Jahr für viele Hersteller. / Foto: Unternehmen
Aktien von Windkraftanlagen-Herstellern: Nordex sucht nach neuen Märkten
Wind-Aktien haben sich im vergangenen Jahr uneinheitlich entwickelt. Einen Einbruch gab es beim Hamburger Windkraftanlagen-Hersteller Nordex: Die Aktie verbilligte sich im Jahresverlauf um fast 38 Prozent. Dabei laufen die Geschäfte offenbar gut. In den ersten neun Monaten des Jahres hat Nordex den Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 31 Prozent auf 2,34 Milliarden Euro verbessert. Die Produktionsleistung wuchs weiter, und die von Nordex gelieferte Windkraftleistung erhöhte sich um 75 Prozent auf 2.025 Megawatt (MW). Nordex verkaufte Windräder bisher vor allem in Europa, nun will das Unternehmen verstärkt auf Schwellenländer setzen. Mit der Übernahme von Acciona Windpower im Frühjahr 2016 hat Nordex hier die Geschäftschancen deutlich verbessert. Die Spanier sind schon länger in neuen Windmärkten aktiv. Nordex selbst hat bereits etliche Aufträge in jungen Märkten wie Pakistan, Südafrika und Uruguay ergattert.

2016 profitierte Nordex aber in erster Linie noch vom Windkraftboom in Deutschland: Der Windkraftanlagen-Hersteller hat es vor allem der hohen Nachfrage aus dem Heimatmarkt zu verdanken, dass er das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) in den ersten neun Monaten gegenüber dem Vorjahreszeitraum um fast 23 Prozent von 97,6 Millionen auf 125,8 Millionen Euro steigern konnte. Der Nordex-Vorstand hatte für das Jahr 2016 eine stabile Umsatzentwicklung angekündigt, allerdings wird wohl nur das untere Ende der Prognose erreicht. Das dürfte ein Grund für die Kursverluste sein, zusammen mit der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten und den dadurch erwarteten negativen Folgen für den Windmarkt.
Bildhinweis: Windräder von Nordex – Die Aktie musste in 2016 Kursverluste hinnehmen. / Foto: Unternehmen
Zwar wird das Geschäft für Nordex durch das Wahlergebnis in den USA nicht leichter. Auch ist für die nahe Zukunft die Gefahr groß, dass die Unsicherheit über den wirtschaftlichen Kurs der USA verstärkte Kursschwankungen an den Börsen auslöst. Auf lange Sicht dürfte Nordex aber von der weiterhin weltweit großen Nachfrage für Windräder profitieren. Das Unternehmen hat sich 2016 mit der Acciona-Übernahme und der gesteigerten Profitabilität aussichtsreich für den härteren Wettbewerb aufgestellt.
Senvion punktet mit Großauftrag – wenig Auftrieb für die Aktie
Windkraftanlagen-Hersteller Senvion dürfte nach eigenen Angaben die Umsatzprognose für 2016 von 2,25 bis 2,3 Milliarden Euro erreichen. In den ersten neun Monaten 2016 sank der Umsatz des Hamburger Unternehmens um 5 Prozent oder 81 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr, nämlich von 1,54 Milliarden auf 1,45 Milliarden. Von Januar bis September 2016 konnte Senvion aber das EBIT gegenüber 2015 um 1 Million Euro steigern auf 86 Millionen Euro. Das Unternehmen will die Zahlen für das vierte Quartal und das Gesamtjahr im März 2017 veröffentlichen. Die Windaktie von Senvion ist erst seit dem März 2016 an der Börse und geriet gleich unter Druck. Sie war für einen Preis von 15,75 Euro ausgegeben worden, damit erreichte das Windkraftunternehmen einen Börsenwert von rund einer Milliarde Euro. Seither schwankt der Aktienkurs meist zwischen 15,8 und 12,1 Euro.
Punkten konnte das Unternehmen mit einem Großauftrag für den Trianel Windpark Borkum II in der deutschen Nordsee. Nach der geplanten Fertigstellung im Herbst 2019 wird der Offshore-Windpark über eine Leistung von rund 203 MW verfügen. Laut Vertrag ist Senvion auch für Serviceleistungen zuständig.
Volles Auftragsbuch bei Vestas: Wind-Aktie trotzdem schwach
Vestas aus Dänemark musste ebenfalls Kurseinbrüche hinnehmen, allerdings liegt der Wertverlust der Vestas-Aktie auf Jahressicht nur bei knapp über 6 Prozent. Der Windrad-Hersteller mit Sitz in Aarhus heimst auch noch Großaufträge aus den USA ein, darunter eine 154-MW-Order für einen Windpark in Iowa, Servicevertrag inklusive.
Die US-Tochter von Vestas hat allein im Dezember Aufträge für Windkraftanlagen mit einer Gesamtkapazität von rund 700 MW erhalten. Im ersten Halbjahr verzeichnete Vestas hingegen einen fast 45-prozentigen Rückgang bei Neuaufträgen aus den Vereinigten Staaten. Der weltgrößte Hersteller von Windkraftanlagen erhöhte Anfang November abermals die Prognose für das Gesamtjahr. Er stellt nun 10 bis 10,5 Milliarden Euro Umsatz in Aussicht und eine EBIT-Marge von 13 bis 14 Prozent. Bislang hatte Vestas 9,5 Milliarden Euro Umsatz und 12,5 Prozent EBIT-Marge prognostiziert. In 2015 erreichten die Dänen 8,4 Milliarden Euro Umsatz und eine EBIT-Marge von 10,2 Prozent.
Nahaufnahme einer Vestas-Anlage: Das dänische Unternehmen erhielt vor allem zum Jahresende etliche Aufträge. / Foto: Vestas Wind Systems
Ende September hatte Vestas einen Auftragsbestand von 17,1 Milliarden Euro. Hier entfällt mit 9,9 Milliarden Euro der Löwenanteil inzwischen auf das Servicegeschäft. In Europa wird das Neuanlagen-Geschäft schwieriger, weil hier die Regierungen zuletzt die Förderung von Windkraft immer weniger unterstützt haben. In Deutschland, dem wichtigsten Windmarkt Europas, stehen die festen Einspeisetarife für Windstrom aus Neuanlagen vor dem Aus. Künftig sollen Auktionen die Preise für Strom aus neuen Windparks ermitteln. Das vermindert für Investoren die Planungssicherheit und könnte die Nachfrage aus Deutschland für Vestas-Windräder drosseln.
Fusion mit Windsparte von Siemens beflügelt Gamesa-Aktie
Die Aktie des spanischen Windanlagenherstellers Gamesa legte 2016 um fast 21 Prozent zu. Gamesa profitiert von der anstehenden Fusion mit der Windsparte von Siemens. Mit dem für das erste Quartal 2017 geplanten Zusammenschluss entsteht einer der größten Windkraftkonzerne der Welt. Gamesa hat in den ersten neun Monaten von 2016 den Umsatz um 32 Prozent auf 3,34 Milliarden Euro gesteigert. Das EBIT sprang um 65 Prozent auf 340 Millionen Euro und die EBIT-Marge kletterte von 8,1 auf 10,2 Prozent. Der Nettogewinn wuchs um 84 Prozent auf 225 Millionen Euro.
Die Führung von Gamesa wies zur Erklärung auf deutlich erhöhte Auslieferungen von Windkraftanlagen hin. Diese lagen mit einer Gesamtkapazität von 3.256 MW um 42 Prozent über dem Wert der ersten neun Monate von 2015. Weiterhin waren die Absatzmärkte Indien und Lateinamerika die Säulen des Absatzes. Auf sie entfielen rund 34 bzw. rund 27 Prozent des Absatzes, vor Europa mit 20 Prozent, den USA mit zwölf Prozent und Asien mit acht Prozent. Auch das Service-Geschäft des Windkraftkonzerns entwickelte sich stabil. Es trug 343 Millionen Euro zum Gesamtumsatz bei und 44 Millionen Euro zum EBIT der ersten neun Monate. Der Auftragsbestand von Gamesa ist in den ersten neun Monaten auf insgesamt 3.301 MW angewachsen. Für das Gesamtjahr rechnet die Unternehmensführung mit Aufträgen über 4.300 MW.
Windpark-Betreiber und Projektierer gut im Geschäft: Energiekontor mit starken Zahlen
Windkraft-Projektierer und Betreiber von Windparks hatten es im Rückblick leichter als die Hersteller. Für die Windkraft-Pionierin Energiekontor AG aus Bremen verlief 2016 positiv: Die Aktie des Unternehmens legte auf Jahressicht um über 25 Prozent zu. Um im schwierigen europäischen Markt weiter wachsen zu können, will Energiekontor den Bestand an konzerneigenen Windparks ausbauen.
Stetige Erträge aus dem Stromverkauf sollen zusammen mit den Einnahmen aus der Betriebsführung für finanzielle Stabilität sorgen. Auch die Projektentwicklung wird verstärkt. Energiekontor hat über 100 Windparks mit insgesamt rund 900 Megawatt (MW) Leistungskapazität und Solarparks mit rund 20 MW installiert (Stand: Oktober 2016). Das entspricht einem Investitionsvolumen von über 1,3 Milliarden Euro. Auf eigene Rechnung betrieb Energiekontor im Herbst 2016 Erneuerbare-Energie-Anlagen mit zusammen rund 300 MW. Umsatz und Gewinn konnte das Unternehmen im ersten Halbjahr 2016 steigern. Das lag daran, dass ausnahmsweise bereits im ersten Halbjahr ein Windpark realisiert und verkauft wurde. Der Umsatz legte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund 43 Prozent auf 43,3 Millionen Euro zu. Der Gewinn stieg von 1,8 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2015 auf 3,4 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2016.
Ein Windpark im Portfolio von Energiekontor: Die Windkraft-Pionierin verstärkt den Bereich Projektentwicklung. / Foto: Unternehmen
PNE Wind verkauft großes Portfolio – Aktienkurs bleibt im Keller
Die PNE Wind AG aus Cuxhaven hat in diesem Jahr den größten Verkauf der Unternehmensgeschichte getätigt: So wurde ein Windpark-Portfolio zu 80 Prozent an eine Tochtergesellschaft von Allianz Global Investors verkauft. Die verkauften Anteile mit einer Kapazität von 142 MW haben einen Unternehmenswert von mehr als 330 Millionen Euro. PNE Wind behält 20 Prozent der Anteile am Portfolio und übernimmt das Betriebsmanagement.
Zuvor war die Aktie nach einem Gewinneinbruch des Windkraftprojektierers unter Druck geraten. Das operative Ergebnis hatte sich in den ersten neun Monaten mehr als halbiert. Von Januar bis Ende September 2016 erzielte PNE Wind Umsätze in Höhe von 77,1 Millionen Euro. Das sind 3,4 Millionen Euro weniger als im Vorjahreszeitraum. Zudem erwirtschaftete das Unternehmen ein EBIT von 7,2 Millionen Euro und liegt damit 9,5 Millionen unter dem Umsatz im selben Zeitraum des Vorjahres. Mittlerweile hat sich der Aktienkurs von PNE Wind wieder stabilisiert, auf Jahressicht gibt es noch ein Plus von rund 5 Prozent. Das Unternehmen hat die Ziele für das Geschäftsjahr 2016 bestätigt und erwartet ein Konzern-EBIT von bis zu 100 Millionen Euro. Das wäre ein Rekordgewinn und eine Vervielfachung gegenüber 2015. Da wies die PNE Wind AG noch 9,8 Millionen Euro EBIT aus. Außerdem will der Projektierer den Dienstleistungsbereich weiter ausbauen, um an der Wertschöpfungskette so breit wie möglich beteiligt zu sein.
ABO Wind hebt Jahresprognose an – ABO Invest Aktie legt zu

Für das Geschäftsjahr 2016 rechnet die ABO Wind AG mit einem besseren Ergebnis als zuvor angenommen. Der Windpark-Projektierer aus Wiesbaden geht davon aus, das bereits gute Vorjahresergebnis von 7,8 Millionen Euro um mindestens 30 Prozent zu übertreffen. Im Vorjahr hatte ABO Wind den Jahresüberschuss sogar um 50 Prozent auf 7,8 Millionen Euro gesteigert. Nun peilt der Vorstand für 2016 „mehr als zehn Millionen Euro“ an. Das Unternehmen führt die starke Ergebnisentwicklung auf eine große Nachfrage von Investoren nach Windprojekten zurück. Zudem war das Auslandsgeschäft erfolgreich: ABO Wind hat in diesem Jahr erstmals in Argentinien sechs Windparks mit insgesamt 350 MW Leistung verkauft. Auch der kürzlich errichtete finnische Windpark Silovuori mit 26,4 MW trägt zum Jahresergebnis 2016 bei.
Montage in einem Windpark von ABO Wind: Der Projektierer hat ein erfolgreiches Jahr hinter sich. / Foto: Unternehmen
Um mit Bürgern gemeinsam Windkraftanlagen zu betreiben, hat ABO Wind 2011 die Bürgerwindaktie ABO Invest gegründet. Die Aktie hat auf Jahressicht über 6 Prozent zugelegt. Das hängt damit zusammen, dass die ABO Invest AG den Windpark-Bestand immer weiter ausbaut. Mit der Anzahl der Windräder wächst der Wert des Unternehmens. Es verfügt über 22 Windkraftanlagen in Deutschland und weitere 40 in Finnland, Frankreich und Irland (Stand: Oktober 2016). Diese Windräder erreichen eine Leistungskapazität von 130 MW. Ihre Verteilung auf viele unterschiedliche Standorte ist von Vorteil. Wenn an einzelnen Standorten die Windernte schwächer ausfällt als erwartet, können die anderen Windparks diesen Ausfall ausgleichen.
Die ABO Invest AG konnte ihre Prognose für das Gesamtjahr 2016 nicht erfüllen. Sie geht stattdessen geht davon aus, wie in 2015 rund 29 Millionen Euro Jahresumsatz zu erwirtschaften. Anvisiert hatte sie etwa 31 Millionen Euro. Das EBITDA sollte auf 23 bis 24 Millionen Euro steigen, wird sich aber laut ABO Invest wohl wie in 2015 auf rund 21,7 Millionen Euro belaufen. Auch rechnet die Windkraftspezialistin nicht mehr damit, in 2016 ein positives Vorsteuerergebnis zwischen 0,5 und 1,0 Millionen Euro zu erreichen. Für das Vorjahr hatte sie einem Fehlbetrag von rund 3,3 Millionen Euro verbucht.
Laut dem im Oktober 2016 veröffentlichten Halbjahresbericht stehen der ABO Invest AG rund 3,3 Millionen Euro Kapital für Investitionen zur Verfügung. Davon entfallen zwei Millionen Euro auf noch nicht genutzte Kreditlinien und 1,3 Millionen Euro auf freie Liquidität aus den erwirtschafteten Erträgen. Die ABO Invest AG muss einen großen Teil der Einnahmen für die Rückzahlung von Krediten für die übernommenen Windparks einsetzen. Sie wies Mitte 2016 eine Eigenkapitalquote von 19 Prozent auf.
Futuren baut Windpark-Bestand aus: Auch die Wind-Aktie profitiert
Auch Futuren SA, ein französischer Betreiber von Windkraftanlagen, hat sein Windkraftportfolio in 2016 kräftig ausgebaut. Im September und im Dezember 2016 nahm das Unternehmen zwei Windparks neu in Betrieb. Den Umsatz konnte Futuren in den ersten neun Monaten leicht steigern. Das meldete das börsennotierte Unternehmen aus Aix-en-Provence auf Basis vorläufiger Berechnungen. Demnach hat Futuren die Erlöse aus der Produktion von Windstrom im Vergleich zu den ersten neun Monaten des Vorjahres um zwei Prozent auf 36,6 Millionen Euro verbessert. Dies sei trotz schlechter Windverhältnisse gelungen, betonte der Windparkbetreiber. Er hatte im Jahresverlauf seinen Windkraftanlagenbestand ausgebaut. Futuren will zudem bis Anfang 2017 weitere Windräder mit zusammen 21 MW neu in Betrieb nehmen.
Die Projektpipeline von Futuren für die kommenden drei Jahre sieht einen Ausbau um rund 200 MW vor. Gegenwärtig betreibt das Unternehmen für Kunden und auf eigene Rechnung Windparks mit insgesamt 732 MW. Zu einem geringen Teil erwirtschaften die Franzosen auch Erlöse als Projektierer und Service-Dienstleister. Hier steigerten sie den Umsatz in den ersten neun Monaten um 13 Prozent auf 5,8 Millionen Euro. Insgesamt wuchs der Umsatz von Futuren damit im Zeitraum Januar bis September um drei Prozent auf 42,5 Millionen Euro.
Bis zum Herbst 2015 firmierte das Unternehmen noch als Theolia SA. Im Juni 2016 hat der von Boussard & Gavaudan gemanagte BG Master Fund den Aktionären ein Übernahmeangebot unterbreitet und 0,70 Euro je Aktie geboten. Seitdem liegt der Aktienkurs fast unverändert bei 0,70 Euro, auf Jahressicht legte die Futuren-Aktie um 33,3 Prozent zu.
Im ersten Halbjahr 2016 wurden weltweit neue Windkraftanlagen mit einer Gesamtkapazität von 21,7 Gigawatt (GW) errichtet. Das geht aus einem Report der World Wind Energy Association (WWEA) hervor. Laut dem Weltwindkraftverband bedeutet dieser Zubau keine große Steigerung im Vergleich zum ersten Halbjahr 2015, wo 21,6 GW errichtet wurden. Weltweit habe sich die installierte Windkraftkapazität Ende Juni auf 456,5 GW summiert, damit liege die Steigerung leicht unter der des Vorjahreszeitraums. Für das Gesamtjahr erwartet die WWEA, dass die globale Kapazität auf 500 GW steigen wird. Der Zubau liege damit 2016 bei 65 GW, hieß es. Insgesamt würde die Windkraft Ende 2016 dann fünf Prozent des weltweiten Strombedarfs decken.
Windmärkte: China bleibt weiterhin dominant
Das Wachstum des globalen Windmarktes ist aber nach wie vor ungleich verteilt. Unverändert ist China der dominante Einzelmarkt, nicht nur mit seinen 158 GW Gesamtkapazität, die er der WWEA zufolge Mitte 2016 erreicht hat. Sondern auch, weil kein anderer Windmarkt so kräftig wächst. In China wurden allein in den ersten sechs Monaten von 2016 neue Windräder mit zusammen rund zehn GW neu aufgestellt. In den USA brach der Ausbau der Windkraftleistung gegenüber dem Vorjahreshalbjahr massiv ein und fiel von knapp zwei GW auf 0,8 GW. Grund war die Verlängerung einer Investitionsförderung für Erneuerbare Energien. Das führte dazu, dass viele Investoren sich bei neuen Windkraftprojekten Zeit ließen.

Erst seit kurzem gehört Brasilien zu den boomenden Windmärkten. Das Land ist der WWEA zufolge in die Top 10 weltweit vorgedrungen. In Brasilien wurden im ersten Halbjahr neue Windräder mit zusammen fast 1,1 GW neu errichtet, ein Zuwachs gegenüber dem Vorjahreszeitraum von über 30 Prozent. Das Land hat mit insgesamt installierten 9,8 GW Italien auf Rang 10 im Weltmarkt hinter sich gelassen und arbeitet sich nun an Frankreich heran, das mit 10,9 GW den achten Platz einnimmt. Nur in China, Deutschland und Indien wurde in den ersten sechs Monaten mehr neue Windkraftleistung installiert als in Brasilien. Indien rangiert im WWEA-Ranking der größten Windkraftnationen mit insgesamt 27,2 GW bereits auf Platz 4. Das Land hat im ersten Halbjahr den Abstand auf Spanien und Großbritannien vergrößert, die mit knapp 23 GW und knapp 14 GW folgen. In Spanien ruht der Windkraftausbau infolge der Finanzkrise schon seit Jahren, und in Großbritannien ist der Ausbau der Windkraft auf See – Offshore – zumindest vorübergehend ins Stocken geraten.
Bildhinweis: Windräder von Vestas – 2016 war kein leichtes Jahr für viele Hersteller. / Foto: Unternehmen
Aktien von Windkraftanlagen-Herstellern: Nordex sucht nach neuen Märkten
Wind-Aktien haben sich im vergangenen Jahr uneinheitlich entwickelt. Einen Einbruch gab es beim Hamburger Windkraftanlagen-Hersteller Nordex: Die Aktie verbilligte sich im Jahresverlauf um fast 38 Prozent. Dabei laufen die Geschäfte offenbar gut. In den ersten neun Monaten des Jahres hat Nordex den Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 31 Prozent auf 2,34 Milliarden Euro verbessert. Die Produktionsleistung wuchs weiter, und die von Nordex gelieferte Windkraftleistung erhöhte sich um 75 Prozent auf 2.025 Megawatt (MW). Nordex verkaufte Windräder bisher vor allem in Europa, nun will das Unternehmen verstärkt auf Schwellenländer setzen. Mit der Übernahme von Acciona Windpower im Frühjahr 2016 hat Nordex hier die Geschäftschancen deutlich verbessert. Die Spanier sind schon länger in neuen Windmärkten aktiv. Nordex selbst hat bereits etliche Aufträge in jungen Märkten wie Pakistan, Südafrika und Uruguay ergattert.

2016 profitierte Nordex aber in erster Linie noch vom Windkraftboom in Deutschland: Der Windkraftanlagen-Hersteller hat es vor allem der hohen Nachfrage aus dem Heimatmarkt zu verdanken, dass er das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) in den ersten neun Monaten gegenüber dem Vorjahreszeitraum um fast 23 Prozent von 97,6 Millionen auf 125,8 Millionen Euro steigern konnte. Der Nordex-Vorstand hatte für das Jahr 2016 eine stabile Umsatzentwicklung angekündigt, allerdings wird wohl nur das untere Ende der Prognose erreicht. Das dürfte ein Grund für die Kursverluste sein, zusammen mit der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten und den dadurch erwarteten negativen Folgen für den Windmarkt.
Bildhinweis: Windräder von Nordex – Die Aktie musste in 2016 Kursverluste hinnehmen. / Foto: Unternehmen
Zwar wird das Geschäft für Nordex durch das Wahlergebnis in den USA nicht leichter. Auch ist für die nahe Zukunft die Gefahr groß, dass die Unsicherheit über den wirtschaftlichen Kurs der USA verstärkte Kursschwankungen an den Börsen auslöst. Auf lange Sicht dürfte Nordex aber von der weiterhin weltweit großen Nachfrage für Windräder profitieren. Das Unternehmen hat sich 2016 mit der Acciona-Übernahme und der gesteigerten Profitabilität aussichtsreich für den härteren Wettbewerb aufgestellt.
Senvion punktet mit Großauftrag – wenig Auftrieb für die Aktie
Windkraftanlagen-Hersteller Senvion dürfte nach eigenen Angaben die Umsatzprognose für 2016 von 2,25 bis 2,3 Milliarden Euro erreichen. In den ersten neun Monaten 2016 sank der Umsatz des Hamburger Unternehmens um 5 Prozent oder 81 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr, nämlich von 1,54 Milliarden auf 1,45 Milliarden. Von Januar bis September 2016 konnte Senvion aber das EBIT gegenüber 2015 um 1 Million Euro steigern auf 86 Millionen Euro. Das Unternehmen will die Zahlen für das vierte Quartal und das Gesamtjahr im März 2017 veröffentlichen. Die Windaktie von Senvion ist erst seit dem März 2016 an der Börse und geriet gleich unter Druck. Sie war für einen Preis von 15,75 Euro ausgegeben worden, damit erreichte das Windkraftunternehmen einen Börsenwert von rund einer Milliarde Euro. Seither schwankt der Aktienkurs meist zwischen 15,8 und 12,1 Euro.
Punkten konnte das Unternehmen mit einem Großauftrag für den Trianel Windpark Borkum II in der deutschen Nordsee. Nach der geplanten Fertigstellung im Herbst 2019 wird der Offshore-Windpark über eine Leistung von rund 203 MW verfügen. Laut Vertrag ist Senvion auch für Serviceleistungen zuständig.
Volles Auftragsbuch bei Vestas: Wind-Aktie trotzdem schwach
Vestas aus Dänemark musste ebenfalls Kurseinbrüche hinnehmen, allerdings liegt der Wertverlust der Vestas-Aktie auf Jahressicht nur bei knapp über 6 Prozent. Der Windrad-Hersteller mit Sitz in Aarhus heimst auch noch Großaufträge aus den USA ein, darunter eine 154-MW-Order für einen Windpark in Iowa, Servicevertrag inklusive.

Nahaufnahme einer Vestas-Anlage: Das dänische Unternehmen erhielt vor allem zum Jahresende etliche Aufträge. / Foto: Vestas Wind Systems
Ende September hatte Vestas einen Auftragsbestand von 17,1 Milliarden Euro. Hier entfällt mit 9,9 Milliarden Euro der Löwenanteil inzwischen auf das Servicegeschäft. In Europa wird das Neuanlagen-Geschäft schwieriger, weil hier die Regierungen zuletzt die Förderung von Windkraft immer weniger unterstützt haben. In Deutschland, dem wichtigsten Windmarkt Europas, stehen die festen Einspeisetarife für Windstrom aus Neuanlagen vor dem Aus. Künftig sollen Auktionen die Preise für Strom aus neuen Windparks ermitteln. Das vermindert für Investoren die Planungssicherheit und könnte die Nachfrage aus Deutschland für Vestas-Windräder drosseln.
Fusion mit Windsparte von Siemens beflügelt Gamesa-Aktie
Die Aktie des spanischen Windanlagenherstellers Gamesa legte 2016 um fast 21 Prozent zu. Gamesa profitiert von der anstehenden Fusion mit der Windsparte von Siemens. Mit dem für das erste Quartal 2017 geplanten Zusammenschluss entsteht einer der größten Windkraftkonzerne der Welt. Gamesa hat in den ersten neun Monaten von 2016 den Umsatz um 32 Prozent auf 3,34 Milliarden Euro gesteigert. Das EBIT sprang um 65 Prozent auf 340 Millionen Euro und die EBIT-Marge kletterte von 8,1 auf 10,2 Prozent. Der Nettogewinn wuchs um 84 Prozent auf 225 Millionen Euro.
Die Führung von Gamesa wies zur Erklärung auf deutlich erhöhte Auslieferungen von Windkraftanlagen hin. Diese lagen mit einer Gesamtkapazität von 3.256 MW um 42 Prozent über dem Wert der ersten neun Monate von 2015. Weiterhin waren die Absatzmärkte Indien und Lateinamerika die Säulen des Absatzes. Auf sie entfielen rund 34 bzw. rund 27 Prozent des Absatzes, vor Europa mit 20 Prozent, den USA mit zwölf Prozent und Asien mit acht Prozent. Auch das Service-Geschäft des Windkraftkonzerns entwickelte sich stabil. Es trug 343 Millionen Euro zum Gesamtumsatz bei und 44 Millionen Euro zum EBIT der ersten neun Monate. Der Auftragsbestand von Gamesa ist in den ersten neun Monaten auf insgesamt 3.301 MW angewachsen. Für das Gesamtjahr rechnet die Unternehmensführung mit Aufträgen über 4.300 MW.
Windpark-Betreiber und Projektierer gut im Geschäft: Energiekontor mit starken Zahlen
Windkraft-Projektierer und Betreiber von Windparks hatten es im Rückblick leichter als die Hersteller. Für die Windkraft-Pionierin Energiekontor AG aus Bremen verlief 2016 positiv: Die Aktie des Unternehmens legte auf Jahressicht um über 25 Prozent zu. Um im schwierigen europäischen Markt weiter wachsen zu können, will Energiekontor den Bestand an konzerneigenen Windparks ausbauen.

Ein Windpark im Portfolio von Energiekontor: Die Windkraft-Pionierin verstärkt den Bereich Projektentwicklung. / Foto: Unternehmen
PNE Wind verkauft großes Portfolio – Aktienkurs bleibt im Keller
Die PNE Wind AG aus Cuxhaven hat in diesem Jahr den größten Verkauf der Unternehmensgeschichte getätigt: So wurde ein Windpark-Portfolio zu 80 Prozent an eine Tochtergesellschaft von Allianz Global Investors verkauft. Die verkauften Anteile mit einer Kapazität von 142 MW haben einen Unternehmenswert von mehr als 330 Millionen Euro. PNE Wind behält 20 Prozent der Anteile am Portfolio und übernimmt das Betriebsmanagement.
Zuvor war die Aktie nach einem Gewinneinbruch des Windkraftprojektierers unter Druck geraten. Das operative Ergebnis hatte sich in den ersten neun Monaten mehr als halbiert. Von Januar bis Ende September 2016 erzielte PNE Wind Umsätze in Höhe von 77,1 Millionen Euro. Das sind 3,4 Millionen Euro weniger als im Vorjahreszeitraum. Zudem erwirtschaftete das Unternehmen ein EBIT von 7,2 Millionen Euro und liegt damit 9,5 Millionen unter dem Umsatz im selben Zeitraum des Vorjahres. Mittlerweile hat sich der Aktienkurs von PNE Wind wieder stabilisiert, auf Jahressicht gibt es noch ein Plus von rund 5 Prozent. Das Unternehmen hat die Ziele für das Geschäftsjahr 2016 bestätigt und erwartet ein Konzern-EBIT von bis zu 100 Millionen Euro. Das wäre ein Rekordgewinn und eine Vervielfachung gegenüber 2015. Da wies die PNE Wind AG noch 9,8 Millionen Euro EBIT aus. Außerdem will der Projektierer den Dienstleistungsbereich weiter ausbauen, um an der Wertschöpfungskette so breit wie möglich beteiligt zu sein.
ABO Wind hebt Jahresprognose an – ABO Invest Aktie legt zu

Für das Geschäftsjahr 2016 rechnet die ABO Wind AG mit einem besseren Ergebnis als zuvor angenommen. Der Windpark-Projektierer aus Wiesbaden geht davon aus, das bereits gute Vorjahresergebnis von 7,8 Millionen Euro um mindestens 30 Prozent zu übertreffen. Im Vorjahr hatte ABO Wind den Jahresüberschuss sogar um 50 Prozent auf 7,8 Millionen Euro gesteigert. Nun peilt der Vorstand für 2016 „mehr als zehn Millionen Euro“ an. Das Unternehmen führt die starke Ergebnisentwicklung auf eine große Nachfrage von Investoren nach Windprojekten zurück. Zudem war das Auslandsgeschäft erfolgreich: ABO Wind hat in diesem Jahr erstmals in Argentinien sechs Windparks mit insgesamt 350 MW Leistung verkauft. Auch der kürzlich errichtete finnische Windpark Silovuori mit 26,4 MW trägt zum Jahresergebnis 2016 bei.
Montage in einem Windpark von ABO Wind: Der Projektierer hat ein erfolgreiches Jahr hinter sich. / Foto: Unternehmen
Um mit Bürgern gemeinsam Windkraftanlagen zu betreiben, hat ABO Wind 2011 die Bürgerwindaktie ABO Invest gegründet. Die Aktie hat auf Jahressicht über 6 Prozent zugelegt. Das hängt damit zusammen, dass die ABO Invest AG den Windpark-Bestand immer weiter ausbaut. Mit der Anzahl der Windräder wächst der Wert des Unternehmens. Es verfügt über 22 Windkraftanlagen in Deutschland und weitere 40 in Finnland, Frankreich und Irland (Stand: Oktober 2016). Diese Windräder erreichen eine Leistungskapazität von 130 MW. Ihre Verteilung auf viele unterschiedliche Standorte ist von Vorteil. Wenn an einzelnen Standorten die Windernte schwächer ausfällt als erwartet, können die anderen Windparks diesen Ausfall ausgleichen.
Die ABO Invest AG konnte ihre Prognose für das Gesamtjahr 2016 nicht erfüllen. Sie geht stattdessen geht davon aus, wie in 2015 rund 29 Millionen Euro Jahresumsatz zu erwirtschaften. Anvisiert hatte sie etwa 31 Millionen Euro. Das EBITDA sollte auf 23 bis 24 Millionen Euro steigen, wird sich aber laut ABO Invest wohl wie in 2015 auf rund 21,7 Millionen Euro belaufen. Auch rechnet die Windkraftspezialistin nicht mehr damit, in 2016 ein positives Vorsteuerergebnis zwischen 0,5 und 1,0 Millionen Euro zu erreichen. Für das Vorjahr hatte sie einem Fehlbetrag von rund 3,3 Millionen Euro verbucht.
Laut dem im Oktober 2016 veröffentlichten Halbjahresbericht stehen der ABO Invest AG rund 3,3 Millionen Euro Kapital für Investitionen zur Verfügung. Davon entfallen zwei Millionen Euro auf noch nicht genutzte Kreditlinien und 1,3 Millionen Euro auf freie Liquidität aus den erwirtschafteten Erträgen. Die ABO Invest AG muss einen großen Teil der Einnahmen für die Rückzahlung von Krediten für die übernommenen Windparks einsetzen. Sie wies Mitte 2016 eine Eigenkapitalquote von 19 Prozent auf.
Futuren baut Windpark-Bestand aus: Auch die Wind-Aktie profitiert
Auch Futuren SA, ein französischer Betreiber von Windkraftanlagen, hat sein Windkraftportfolio in 2016 kräftig ausgebaut. Im September und im Dezember 2016 nahm das Unternehmen zwei Windparks neu in Betrieb. Den Umsatz konnte Futuren in den ersten neun Monaten leicht steigern. Das meldete das börsennotierte Unternehmen aus Aix-en-Provence auf Basis vorläufiger Berechnungen. Demnach hat Futuren die Erlöse aus der Produktion von Windstrom im Vergleich zu den ersten neun Monaten des Vorjahres um zwei Prozent auf 36,6 Millionen Euro verbessert. Dies sei trotz schlechter Windverhältnisse gelungen, betonte der Windparkbetreiber. Er hatte im Jahresverlauf seinen Windkraftanlagenbestand ausgebaut. Futuren will zudem bis Anfang 2017 weitere Windräder mit zusammen 21 MW neu in Betrieb nehmen.
Die Projektpipeline von Futuren für die kommenden drei Jahre sieht einen Ausbau um rund 200 MW vor. Gegenwärtig betreibt das Unternehmen für Kunden und auf eigene Rechnung Windparks mit insgesamt 732 MW. Zu einem geringen Teil erwirtschaften die Franzosen auch Erlöse als Projektierer und Service-Dienstleister. Hier steigerten sie den Umsatz in den ersten neun Monaten um 13 Prozent auf 5,8 Millionen Euro. Insgesamt wuchs der Umsatz von Futuren damit im Zeitraum Januar bis September um drei Prozent auf 42,5 Millionen Euro.
Bis zum Herbst 2015 firmierte das Unternehmen noch als Theolia SA. Im Juni 2016 hat der von Boussard & Gavaudan gemanagte BG Master Fund den Aktionären ein Übernahmeangebot unterbreitet und 0,70 Euro je Aktie geboten. Seitdem liegt der Aktienkurs fast unverändert bei 0,70 Euro, auf Jahressicht legte die Futuren-Aktie um 33,3 Prozent zu.