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Jahresrückblick sonstige nachhaltige Aktien: Top-Aktien und Enttäuschungen
Seit der DAX im Frühjahr 2009 mit rund 4.000 Punkten seinen Tiefpunkt in de Finanzkrise erreichte, ging es für den deutschen Leitindex beständig aufwärts. Im Verlauf des vergangenen Jahres legte er knapp 20 Prozent zu und überwand die Marke von 7.000 Punkten. Vor dem Ausbruch der Finanzkrise hatte er ein Rekordhoch von 8.000 Punkten erreicht. Der Technologie-Index TecDax konnte da 2010 bei weitem nicht mithalten. Er hatte sich bereits 2009 kräftig erholt und legte im vergangenen Jahr nur noch fünf Prozent zu. Zudem schlug sich die schwache Wertentwicklung der vielen Solarwerte im TecDax belastend nieder (lesen Sie dazu unseren
Jahresrückblick Solaraktien). Der US-amerikanische Leitindex Dow Jones gewann 2010 rund zwölf Prozent hinzu, nachdem er ebenfalls bereits im Vorjahr stark zugelegt hatte. Für den japanischen Nikkei ging es dagegen 2010 abwärts, er gab im Jahresverlauf um fünf Prozent nach.
Grünstromaktien gerieten unter Druck
Die Kurse nachhaltiger Aktien entwickelten sich 2010 sehr unterschiedlich. Einzelne Anteilsscheine legten kräftig zu, andere wiederum büßten stark an Wert ein. Aktien aus dem Bereich der Erneuerbaren Energien etwa wurden von dem allgemein negativen Trend des Sektors beeinträchtigt. Die Kurse vieler Windaktien und vor allem von Solarwerten sanken stark ab. In diesen Sog gerieten auch die Wertpapiere von Grünstromprojektierern wie der französischen EDF Energies Nouvelles und spanischen Iberdrola Renewables, deren Aktien sich im Jahresverlauf um 12 bzw. 15 Prozent verbilligten. Auch die US-amerikanische Geothermie-Spezialistin Ormat Technologies verlor im Jahresverlauf an den Börsen an Vertrauen, ihr Anteilsschein verlor 17 Prozent an Wert. Allerdings hatte die Gesellschaft aus Arizona nach den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres eine schwache Bilanz vorgelegt, mit einem um elf Prozent geschrumpften Ergebnis und einem von 52,4 Millionen Dollar oder 1,16 Dollar je Aktie auf 32,7 Millionen Dollar oder 0,72 Dollar je Aktie gesunkenen Nettoergebnis. Eine wesentliche Ursache dafür waren Einnahmeverluste bei zwei Geothermie-Kraftwerken in den USA und in Guatemala. Die Anlage in Mittelamerika fiel zwischenzeitlich aufgrund eines Erdbebens aus, das Kraftwerk in North Brawley verursachte hohe Kosten für den Ausbau der Kapazitäten.
Die Schweizer Tropenholzspezialistin Precious Woods wiederum hatte im vergangenen Jahr mit Schwierigkeiten am Standort Gabun zu kämpfen. Das von der Regierung des afrikanischen Landes verhängte Exportverbot von Rundholz brachte ihr einen Millionenverlust ein. Hinzu kamen hohe Fixkosten für das Geschäft in Brasilien. Insgesamt fiel in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres ein Fehlbetrag von 8,9 Millionen US-Dollar an. Schon 2009 hatte die Tropenholzspezialistin rote Zahlen geschrieben. Im Frühjahr 2010 wurde daher die Führung von Precious Woods ausgewechselt. Mit einem starken Kostensenkungsprogramm und einer verbesserten Marktorientierung will das Unternehmen zurück in die Gewinnzone gelangen.
Envio AG wurde zur Skandalnudel
Das erscheint für die Envio AG aus Dortmund ausgeschlossen. Die Entsorgungsspezialistin wurde 2010 von einem PCB-Skandal erschüttert. Im Mai legte die Bezirksregierung Arnsberg ihren Betrieb im Dortmunder Hafen still. Zuvor hatte das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) erhöhte Werte von Polychlorierten Biphenylen und eine Belastung mit Dioxinen und Furanen auf dem Gelände festgestellt. Auf Betreiben der Stadt Dortmund wurde gegen die Envio Geschäftsführungs GmbH und Envio AG-Vorstandschef Dr. Dirk Neupert ein Gewerbeuntersagungsverfahren eingeleitet. Im Oktober fand dann noch eine gemeinsame Razzia von Steuerfahndung und Staatsanwaltschaft auf dem Gelände der Envio AG statt. Kurz darauf haben die Tochtergesellschaften Envio Recycling GmbH & Co. KG und deren Komplementärin Envio Germany Geschäftsführungs GmbH einen Insolvenzantrag wegen drohender Zahlungsunfähigkeit gestellt. Envio betreibt jetzt nur noch zwei Entsorgungsstandorte in Spanien und Korea. Im Dezember gab die Envio AG bekannt, dass ihr Eigenkapital mit 85 000 Euro nahezu aufgezehrt sei. Die Gesellschaft will ihren Hauptsitz von Dortmund nach Hamburg verlegen und fortan über die von ihr abgespaltene Bebra Biogas Holding auf das Geschäft mit Biogas setzen.
Wer im Bereich nachhaltiger Mobilität auf Aktien des Bahntechnikkonzerns Vossloh AG gesetzt hat, konnte für 2010 einen Wertzuwachs von 33 Prozent verbuchen. Das Unternehmen aus Werdohl hat seinen Aktionären zudem für das vergangene Jahr eine Rekorddividende von 2,50 Euro je gewinnberechtigter Aktie in Aussicht gestellt. In den ersten neun Monaten des Jahres war der Umsatz um 19 Prozent auf 1,01 Milliarden Euro verbessert worden und das EBIT um 33 Prozent auf 122,6 Millionen Euro. Im Gesamtjahr sollen Umsatz und Ergebnis laut der Prognose der Gesellschaft aus dem sauerländischen Werdohl kräftig anwachsen.
Die Aktie der Telematikspezialistin init innovation in traffic AG, einem weiteren Unternehmen aus dem Bereich der nachhaltigen Mobilität, gewann 2010 sogar um 40 Prozent an Wert. Das Unternehmen aus Karlsruhe profitiert stark vom Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs in vielen Ländern der Welt, für den es etwa elektronische Leit- und Zahlungssysteme anbietet. Zuletzt erhöhte init im November die Prognose für den Jahresumsatz von 72 Millionen Euro statt wie bisher 78 Millionen Euro und für das EBIT von 13 auf 15 Millionen Euro. 2009 hatte sie 65 Millionen Euro Umsatz und 11,8 Millionen Euro Gewinn gemacht.
Bei Asian Bamboo wuchs nicht nur der Bambus
Doch auch in anderen Branchen erzielten Nachhaltigkeitsunternehmen starke Zuwächse. Die Hamburger Asian Bamboo AG betreibt in China Bambusplantagen, handelt mit Bambusstämmen und mit biologisch angebauten Bambussprossen. In den ersten neun Monaten des Jahres wuchs der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 30 Prozent auf 52,9 Millionen Euro. Das bereinigte Nettoergebnis kletterte von 20,9 auf 26,9 Millionen Euro. Für das vierte Quartal wurden steigende Umsätzen und Erträge angekündigt. Asian Bamboo prognostizierte für das Gesamtjahr eine bereinigte Nettoergebnis-Marge von mindestens 45 Prozent. Vorstand und Aufsichtsrat wollen auf der nächsten Hauptversammlung eine Rekorddividende in Höhe von 0,36 Euro je Aktie Geschäftsjahr vorschlagen. In Frankfurt verteuerte sich der Anteilsschein des Unternehmens um über 70 Prozent.
Nicht ganz so stark aufwärts ging es für die Aktie des bayrischen Küchenausrüsters Rational AG, die sich aber immerhin im Jahresverlauf um mehr als 40 Prozent verteuerte. Bei diesem Unternehmen honorierten die Börsianer die verbesserten Absatzaussichten, speziell in Asien und den USA. Die wirtschaftliche Belebung in wichtigen Absatzmärkten ermöglichte es der Rational AG, Umsatz und Ergebnis in den ersten neun Monaten 2010 zweistellig zu steigern.
Erfolg mit Bio-Kaffee und Biolebensmitteln
Während die Rational AG bei nachhaltigen Investoren mit der hohen Energieeffizienz ihrer Küchensysteme punktet, gelingt die Green Mountain Coffee Roasters mit Bio-Kaffee und Sozialprogrammen für die Kaffeebauern in Lateinamerika, von denen das Unternehmen seine Bohnen bezieht. Das Unternehmen aus dem US-Bundesstaat Vermont verzeichnet seit Jahren eine steigende Nachfrage für seinen Biokaffee und das Ein-Tassen-Brühsystem, den es dafür vertreibt. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2010 steigerte es den Gewinn von 54,4 Millionen auf 79,5 Millionen Dollar verbessert, der Jahresumsatz stieg um 73 Prozent auf 1,36 Milliarden Dollar. Die Aktie spiegelte diese Entwicklung mit einem Wertzuwachs von fast 50 Prozent wider.
Weitaus besser schnitt ein weiteres Unternehmen aus dem Bereich der Biolebensmittel ab, die ebenfalls US-amerikanische Whole Foods Market aus Texas. Das Unternehmen war nach der Finanzkrise hart durch den Konjunkturknick in den Vereinigten Staaten gebeutelt worden, hatte daher ein Programm zur Kostensenkung durchgeführt und fand 2010 zurück auf die Erfolgsspur. Im Jahresverlauf erhöhte Whole Foods mehrmals die Prognose für den Jahresgewinn je Aktie, der 2009 bei 1,1 Dollar gelegen hatte. Zuletzt lag die Prognose bei 1,66 bis 1,71 Dollar pro Aktie. Im vierten Quartal hatte der Biolebensmittelhändler seinen Nettogewinn gegenüber dem Vorjahreszeitraum mehr als vervierfacht. Danach kündigte das Unternehmen an, die 2008 ausgesetzte Dividendenzahlungen pro Quartal wieder aufzunehmen. Die Börsianer begleiteten diese Entwicklung mit stark steigendem Interesse für die Aktie des Unternehmens. In Frankfurt gewann sie im Jahresverlauf fast 100 Prozent an Wert.
Bildnachweis: Dr. Dirk Neupert, Vorstand der Envio AG, Quelle: Unternehmen.

Grünstromaktien gerieten unter Druck
Die Kurse nachhaltiger Aktien entwickelten sich 2010 sehr unterschiedlich. Einzelne Anteilsscheine legten kräftig zu, andere wiederum büßten stark an Wert ein. Aktien aus dem Bereich der Erneuerbaren Energien etwa wurden von dem allgemein negativen Trend des Sektors beeinträchtigt. Die Kurse vieler Windaktien und vor allem von Solarwerten sanken stark ab. In diesen Sog gerieten auch die Wertpapiere von Grünstromprojektierern wie der französischen EDF Energies Nouvelles und spanischen Iberdrola Renewables, deren Aktien sich im Jahresverlauf um 12 bzw. 15 Prozent verbilligten. Auch die US-amerikanische Geothermie-Spezialistin Ormat Technologies verlor im Jahresverlauf an den Börsen an Vertrauen, ihr Anteilsschein verlor 17 Prozent an Wert. Allerdings hatte die Gesellschaft aus Arizona nach den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres eine schwache Bilanz vorgelegt, mit einem um elf Prozent geschrumpften Ergebnis und einem von 52,4 Millionen Dollar oder 1,16 Dollar je Aktie auf 32,7 Millionen Dollar oder 0,72 Dollar je Aktie gesunkenen Nettoergebnis. Eine wesentliche Ursache dafür waren Einnahmeverluste bei zwei Geothermie-Kraftwerken in den USA und in Guatemala. Die Anlage in Mittelamerika fiel zwischenzeitlich aufgrund eines Erdbebens aus, das Kraftwerk in North Brawley verursachte hohe Kosten für den Ausbau der Kapazitäten.
Die Schweizer Tropenholzspezialistin Precious Woods wiederum hatte im vergangenen Jahr mit Schwierigkeiten am Standort Gabun zu kämpfen. Das von der Regierung des afrikanischen Landes verhängte Exportverbot von Rundholz brachte ihr einen Millionenverlust ein. Hinzu kamen hohe Fixkosten für das Geschäft in Brasilien. Insgesamt fiel in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres ein Fehlbetrag von 8,9 Millionen US-Dollar an. Schon 2009 hatte die Tropenholzspezialistin rote Zahlen geschrieben. Im Frühjahr 2010 wurde daher die Führung von Precious Woods ausgewechselt. Mit einem starken Kostensenkungsprogramm und einer verbesserten Marktorientierung will das Unternehmen zurück in die Gewinnzone gelangen.
Envio AG wurde zur Skandalnudel

Wer im Bereich nachhaltiger Mobilität auf Aktien des Bahntechnikkonzerns Vossloh AG gesetzt hat, konnte für 2010 einen Wertzuwachs von 33 Prozent verbuchen. Das Unternehmen aus Werdohl hat seinen Aktionären zudem für das vergangene Jahr eine Rekorddividende von 2,50 Euro je gewinnberechtigter Aktie in Aussicht gestellt. In den ersten neun Monaten des Jahres war der Umsatz um 19 Prozent auf 1,01 Milliarden Euro verbessert worden und das EBIT um 33 Prozent auf 122,6 Millionen Euro. Im Gesamtjahr sollen Umsatz und Ergebnis laut der Prognose der Gesellschaft aus dem sauerländischen Werdohl kräftig anwachsen.
Die Aktie der Telematikspezialistin init innovation in traffic AG, einem weiteren Unternehmen aus dem Bereich der nachhaltigen Mobilität, gewann 2010 sogar um 40 Prozent an Wert. Das Unternehmen aus Karlsruhe profitiert stark vom Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs in vielen Ländern der Welt, für den es etwa elektronische Leit- und Zahlungssysteme anbietet. Zuletzt erhöhte init im November die Prognose für den Jahresumsatz von 72 Millionen Euro statt wie bisher 78 Millionen Euro und für das EBIT von 13 auf 15 Millionen Euro. 2009 hatte sie 65 Millionen Euro Umsatz und 11,8 Millionen Euro Gewinn gemacht.
Bei Asian Bamboo wuchs nicht nur der Bambus
Doch auch in anderen Branchen erzielten Nachhaltigkeitsunternehmen starke Zuwächse. Die Hamburger Asian Bamboo AG betreibt in China Bambusplantagen, handelt mit Bambusstämmen und mit biologisch angebauten Bambussprossen. In den ersten neun Monaten des Jahres wuchs der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 30 Prozent auf 52,9 Millionen Euro. Das bereinigte Nettoergebnis kletterte von 20,9 auf 26,9 Millionen Euro. Für das vierte Quartal wurden steigende Umsätzen und Erträge angekündigt. Asian Bamboo prognostizierte für das Gesamtjahr eine bereinigte Nettoergebnis-Marge von mindestens 45 Prozent. Vorstand und Aufsichtsrat wollen auf der nächsten Hauptversammlung eine Rekorddividende in Höhe von 0,36 Euro je Aktie Geschäftsjahr vorschlagen. In Frankfurt verteuerte sich der Anteilsschein des Unternehmens um über 70 Prozent.
Nicht ganz so stark aufwärts ging es für die Aktie des bayrischen Küchenausrüsters Rational AG, die sich aber immerhin im Jahresverlauf um mehr als 40 Prozent verteuerte. Bei diesem Unternehmen honorierten die Börsianer die verbesserten Absatzaussichten, speziell in Asien und den USA. Die wirtschaftliche Belebung in wichtigen Absatzmärkten ermöglichte es der Rational AG, Umsatz und Ergebnis in den ersten neun Monaten 2010 zweistellig zu steigern.
Erfolg mit Bio-Kaffee und Biolebensmitteln
Während die Rational AG bei nachhaltigen Investoren mit der hohen Energieeffizienz ihrer Küchensysteme punktet, gelingt die Green Mountain Coffee Roasters mit Bio-Kaffee und Sozialprogrammen für die Kaffeebauern in Lateinamerika, von denen das Unternehmen seine Bohnen bezieht. Das Unternehmen aus dem US-Bundesstaat Vermont verzeichnet seit Jahren eine steigende Nachfrage für seinen Biokaffee und das Ein-Tassen-Brühsystem, den es dafür vertreibt. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2010 steigerte es den Gewinn von 54,4 Millionen auf 79,5 Millionen Dollar verbessert, der Jahresumsatz stieg um 73 Prozent auf 1,36 Milliarden Dollar. Die Aktie spiegelte diese Entwicklung mit einem Wertzuwachs von fast 50 Prozent wider.
Weitaus besser schnitt ein weiteres Unternehmen aus dem Bereich der Biolebensmittel ab, die ebenfalls US-amerikanische Whole Foods Market aus Texas. Das Unternehmen war nach der Finanzkrise hart durch den Konjunkturknick in den Vereinigten Staaten gebeutelt worden, hatte daher ein Programm zur Kostensenkung durchgeführt und fand 2010 zurück auf die Erfolgsspur. Im Jahresverlauf erhöhte Whole Foods mehrmals die Prognose für den Jahresgewinn je Aktie, der 2009 bei 1,1 Dollar gelegen hatte. Zuletzt lag die Prognose bei 1,66 bis 1,71 Dollar pro Aktie. Im vierten Quartal hatte der Biolebensmittelhändler seinen Nettogewinn gegenüber dem Vorjahreszeitraum mehr als vervierfacht. Danach kündigte das Unternehmen an, die 2008 ausgesetzte Dividendenzahlungen pro Quartal wieder aufzunehmen. Die Börsianer begleiteten diese Entwicklung mit stark steigendem Interesse für die Aktie des Unternehmens. In Frankfurt gewann sie im Jahresverlauf fast 100 Prozent an Wert.
Bildnachweis: Dr. Dirk Neupert, Vorstand der Envio AG, Quelle: Unternehmen.