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Dividendenkönige: Was können Anleger für 2019 erwarten?
Aktien kaufen, liegen lassen, aber dennoch im Blick behalten: Das ist die Strategie für die ECOreporter-Favoriten-Aktien aus der Kategorie Dividendenkönige. Von 15 Aktien schlossen 2018 sieben im Plus ab, acht sanken.
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Das abgelaufene Jahr war turbulent, es gab ein auf und ab an den Börsen. Welche Aktien waren die größten Gewinner, welche verloren, was sollten Anleger noch wissen?
Thermo Fisher Scientific ganz vorne
Für Aktionäre von Thermo Fisher Scientific gab es 2018 ein Plus von 16,4 Prozent (Hinweis: alle Kursangaben in diesem Beitrag beziehen sich auf den 28.12.2018; die Kursangaben in der Tabelle auf den 2.1.2019), von knapp 190 auf fast 221 US-Dollar (umgerechnet 167 und 194 Euro). Damit war die Aktie Spitzenreiter in diesem Depot. Allerdings hatte Thermo Fisher Scientific Anfang Dezember kräftig an Wert verloren – anschließend jedoch Boden wieder gut gemacht, da Investoren den Kursrutsch zum Kauf nutzten. Der Spezialist für Produkte und Dienstleistungen für Labore litt Anfang Dezember unter einem allgemeinen Ausverkauf an den Börsen.
ECOreporter hatte immer wieder empfohlen, die Aktie zu halten und in Schwächephasen zu kaufen oder bestehende Positionen aufzustocken. Die Dividende ist nicht hoch, aber steigt jedes Jahr konstant an. Thermo Fisher Scientific zahlt seit 2012 durchgängig eine Dividende, die quartalsweise ausgeschüttet und zuletzt im März 2018 erhöht wurde.
Auf Platz 2: Cisco Systems
Zweitbester nachhaltiger Dividendenkönig war Cisco Systems. Das Unternehmen aus San Francisco stellt Netzwerklösungen für das Internet und beschäftigt etwa 75.000 Mitarbeiter. Kunden sind die ganz großen der IT-Branche: Apple, Alphabet (ehemals Google) und Amazon. Die Aktie kletterte 2018 um 12 Prozent auf 42,50 US-Dollar (etwa 37 Euro).
Wolkenloser Himmel über Linde - dank starker Wirtschaft
Die Aktie mit dem drittgrößten Zuwachs im Depot ist die von Linde mit einem Plus von etwa 6,5 Prozent. Das Unternehmen mit Sitz im irischen Dublin ist auf Gas und die Technologie rundherum spezialisiert - und ein nachhaltiger ECOreporter-Dividendenkönig. Gase ermöglichen Blutuntersuchungen, helfen bei Schmerz- und Atemtherapien, treiben Ballons nach oben, kühlen Lebensmittel.
Ende Oktober 2018 erhielt die Linde AG die Genehmigung der Kartellbehörden für die Fusion mit dem amerikanischen Konkurrenten Praxair Inc. Das neue Unternehmen firmiert unter dem Namen Linde plc und ist eine Aktiengesellschaft nach irischem Recht, aber wie zuvor die Linde AG im deutschen Leitindex DAX 30 vertreten. Linde plc ist mit einem geschätzten Jahresumsatz von 28 Milliarden Euro Weltmarktführer im Bereich Industriegase. Der Konzern beschäftigt weltweit etwa 80.000 Menschen.
Ins Minus gerutscht – aber die Dividenden können das teilweise ausgleichen
Insgesamt acht Aktien schnitten 2018 schlecht ab: Am meisten verlor Fresenius mit 36 Prozent. Wegen "Gegenwind im laufenden Geschäft und hohen Investitionen im kommenden Jahr" seien die Ziele für das Jahr 2020 nicht mehr zu halten, teilte das Bad Homburger Unternehmen Anfang Dezember 2018 mit. Auf Basis der Erwartungen für das laufende und das kommende Jahr sei "nicht mehr damit zu rechnen", dass die Ziele für 2020 erreicht würden. Auch im kommenden Jahr sollen die Geschäfte eher stagnieren.
Bereits Mitte Oktober hatte das Unternehmen die Prognosen für das laufende Jahr gesenkt. Vor allem die im Dax notierte Tochter Fresenius Medical Care ist für die Prognosesenkung verantwortlich. Das Dialyseunternehmen leidet unter schwächelnden Geschäften im Kernmarkt USA und wirtschaftlichen Turbulenzen in den Schwellenländern.
Investmentbank sorgt für Kursschub
Beflügelt wurde die Aktie zuletzt von einer positiven Einschätzung der US-Investmentbank Goldman Sachs. Analysten sehen hier nach dem Kursrutsch eine Kaufchance. Der Ausblick für 2019 des Gesundheitskonzerns mit Sitz in Bad Homburg sei eine Bereinigung, und die Planspiele zur Verwendung der Barmittel könnten für Auftrieb sorgen.
Die Aktie profitierte Anfang Dezember auch vom endgültigen Gerichtsentscheid im Zusammenhang mit der abgeblasenen Übernahme des US-Generikaherstellers Akorn. Der DAX-Konzern muss Akorn nicht übernehmen, urteilte ein US-Gericht.
Colgate-Palmolive: Gewinnrückgang aber höhere Dividende
Die Aktie von Colgate-Palmolive verlor 2018 mehr als 20 Prozent im Kurs. Der US-Konzern mit Sitz in New York hat die Anleger zuletzt mit einem schwachen vierten Quartal enttäuscht. Unter dem Strich führte die US-Steuerreform zu einem kräftigen Gewinnrückgang. Im Geschäftsjahr 2017 erzielte Colgate-Palmolive einen Gesamtumsatz von 15,5 Milliarden US-Dollar (umgerechnet etwa 13,6 Milliarden Euro). Der Nettogewinn betrug mehr als 2 Milliarden US-Dollar (1,75 Milliarden Euro).
Dividendenerhöhung im zweiten Quartal
Zuletzt erhöhte der Konsumgüter-Produzent für das zweite Quartal 2018 die Dividende: Um 5 Prozent. Damit gibt es eine Ausschüttung von 0,42 US-Dollar pro Aktie (umgerechnet knapp 37 Eurocent) (vorher: 0,40 US-Dollar, umgerechnet 35 Eurocent).
Das Unternehmen hat seit 1895 ununterbrochene Dividenden gezahlt – vor allem deshalb ist Colgate-Palmolive eine ECOreporter-Favoriten-Aktie der Kategorie Dividendenkönige.
In Schwellenländern stark
Colgate-Palmolive wächst insbesondere in den Entwicklungsländern, vor allem in Lateinamerika sowie im Heimatmarkt USA. Im Heimatmarkt erzielte das Unternehmen 2017 rund 20 Prozent seiner Umsätze (Lateinamerika: 25 Prozent).
Siemens: Umbau der Kraftwerkssparte lässt Kurs fallen
Der Siemens-Konzern hat zuletzt keine guten Zahlen vorgelegt. Das ließ den Kurs auf Jahressicht um 17,5 Prozent sinken. Der Grund: Der Gewinn für das vierte Quartal des Geschäftsjahres 2017/18 ging im Vorjahresvergleich um fast 50 Prozent auf 681 Millionen Euro zurück. Hohe Kosten für den Personalumbau in der Kraftwerks- und Antriebssparte sind die Gründe für den Kursrückgang. Alleine die Stellenstreichungen in der Kraftwerkssparte belasteten den Konzern mit Sitz in München um 301 Millionen Euro.
Der Umsatz stieg zwar im letzten Quartal leicht um 2 Prozent auf rund 22,6 Milliarden Euro an, doch das operative Ergebnis (EBIT) in den Industriesparten stagnierte bei 2,1 Milliarden Euro und konnte nicht positiv zum Kurs beitragen.
Dividende steigt an
Die Dividende will der Siemens-Vorstand um 10 Cent auf 3,80 Euro je Aktie erhöhen. Zudem beginnt im November ein neues, 3 Milliarden Euro schweres Aktienrückkaufprogramm. Seit 2012 hat Siemens durch Aktienrückkäufe 10 Milliarden Euro an die Aktionäre zurückgegeben.
Für das neue Geschäftsjahr 2018/19 ist Siemens zuversichtlich - obwohl der Konzern auf Risiken hinweist: "Wir erwarten ein weiterhin günstiges Marktumfeld mit begrenzten Risiken aus geopolitischen Unsicherheiten, insbesondere für unsere kurzzyklischen Geschäfte", erklärte das Unternehmen.
Der Umsatz soll leicht zulegen, die Rendite aus dem Industriegeschäft soll wie im Vorjahr bei 11 bis 12 Prozent liegen.
Was gab es 2018 noch Neues bei den nachhaltigen Dividendenkönigen?
Die Fusion von Linde und Praxair wurde 2017 begonnen und 2018 abgeschlossen. ECOreporter hatte den Linde-Aktionären empfohlen, das Umtauschangebot anzunehmen und ihre Aktien in neue Anteilsscheine der Linde plc umzutauschen.
Als Ersatz für den Autohersteller BMW wurde Ende 2017 die Aktie von Aflac, ein US-Versicherer, aufgenommen. Aflac erzielte 2018 ein kleines Kursplus von 2,5 Prozent. Zuletzt machte der Konzern mit positiven Meldungen auf sich aufmerksam: Ende August kam die Nachricht, das US-Unternehmen nutzt seine hohen Gewinne, um weitere Aktien zurückzukaufen. Der Aktienkurs befindet sich nach wie vor im Aufwärtstrend.
Keine Dividendenerhöhung
Trotz der positiven Nachrichten und zuletzt guten Geschäftszahlen zeigten sich Ende Oktober 2018 einige Analysten enttäuscht. Sie hatten damit gerechnet, dass Aflac für das vierte Quartal einen Dividendenanstieg ankündigen würde. Dies ist jedoch nicht passiert. Der Konzern wird am 3. Dezember wie in den drei Quartalen zuvor eine Dividende von 0,26 US-Dollar (umgerechnet etwa 23 Eurocent) pro Aktie auszahlen.
Wodurch sich die ECOreporter-Favoriten-Aktien in nachhaltiger Hinsicht auszeichnen, lesen Sie hier. Dort finden Sie auch weitere Informationen zu Nachhaltigkeit, K.O.-Kriterien wie Kinderarbeit, Gentechnik usw., sowie allgemeine strategische Grundlagen für die nachhaltigen Dividendenkönige, die nachhaltigen Mittelklasse-Aktien und Grüne Spezialwerte.
2019 Chancen bei Medizintechnikunternehmen
Möglichkeiten für ansteigende Kurse sehen wir 2019 bei Medizintechnikunternehmen. Die Aktien des US-Unternehmens Stryker und dem deutschen Fresenius-Konzern stehen dabei ganz oben auf dem Kurszettel. Stryker, weil die Geschäfte im abgelaufenen Jahr gut gelaufen und die Aussichten weiterhin positiv sind. Fresenius, da das Gröbste überstanden und der Kurs nach unserer Einschätzung nicht weiter fallen sollte. Spätestens im März 2019 sollte der Fresenius-Aktienkurs deutlich höher stehen als heute.
Alle genannten Unternehmen gehören zu den ECOreporter-Favoriten-Aktien aus der Reihe der Dividendenkönige. Zu den ausführlichen Unternehmensportraits gelangen Sie hier.