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JA Solar & Hanwha Q Cells: Solar-Aktien mit Potential?
Seit Mitte 2016 warnte ECOreporter.de mehrfach vor dem Investment in die Aktien großer Solarhersteller aus Fernost. Zu ihnen zählen JA Solar aus China und die chinesisch-koreanische Hanwha Q Cells. Die beiden Konzerne haben Zahlen für das erste Quartal veröffentlicht. Ihre Solar-Aktien sind im Aufwind. Lohnt sich nun der Einstieg?
JA Solar und die Hanwha Q Cells gehören zu den Top-10 der größten Solarhersteller der Welt und haben ihre Produktion noch ausgebaut. Das ist eine riskante Strategie angesichts des Umstands, dass es seit 2016 ein großes Überangebot mit Weltmarkt für Solarmodule gibt. Dieses Überangebot hat einen starken Preisverfall ausgelöst, der die Einnahmen der großen Solarhersteller belastete. Nun aber haben JA Solar und Hanwha Q Cells für das erste Quartal schwarze Zahlen verbucht.
Solar-Aktie Hanwha Q Cells steckt tief im Kurskeller
Hanwha Q Cells mit Hauptsitz in Seoul und Produktion vor allem in China hat im ersten Vierteljahr einen Umsatzeinbruch erlitten. Gegenüber dem ersten Quartal 2016 verringerte sich der Umsatz nach vorläufigen Berechnungen von 514,9 Millionen auf 432,0 Millionen US-Dollar. Die Bruttomarge schrumpfte aufgrund des starken Preisverfalls bei Solartechnik von 21,2 auf 13,8 Prozent.
Immerhin wirtschaftete der Konzern wieder profitabel, nachdem er im vierten Quartal 2016 noch 18,5 Millionen US-Dollar Nettoverlust verzeichnet hatte. Doch der Nettogewinn des ersten Quartals hat sich gegenüber dem Vorjahreswert stark verringert, von 27,5 Millionen auf 17,6 Millionen US-Dollar. Je Aktie brach das Ergebnis von 33 auf 21 Dollarcents ein.
Seong-woo Nam, Chairman und CEO von Hanwha Q Cells, verwies zur Erklärung auf das weiterhin schwierige Marktumfeld für Solarhersteller. Er setzt vor allem auf die Steigerung der Effizienz bei der Produktion. Durch den weiteren Ausbau der Fertigung will er die Kosten je Stück senken. In 2016 hatte Hanwha Q Cells Solartechnik mit insgesamt 4.583 Megawatt (MW) Leistungskapazität abgesetzt. Seong-woo Nam strebt für das laufende Jahr Auslieferungen von rund 5.500 MW an.
Die Aktie von Hanwha Q Cells wird vor allem an der Nasdaq gehandelt. Dort legte sie leicht zu, nachdem dem Solarkonzern die Rückkehr in die Gewinnzone gelungen ist. Gewiss vermerkten die Börsianer auch positiv, dass er seine Verschuldung im ersten Quartal deutlich verringert hat. Doch die Solar-Aktie hat noch immer rund 40 Prozent an Wert verloren, seit ECOreporter.de in einem Aktientipp vom Juni 2016 vor erhöhten Kursrisiken von Solarkonzernen warnte, die wie Hanwha Q Cells vor allem in China aktiv sind.
Preiseinbruch lässt Gewinn von JA Solar abschmelzen
Die Aktie von JA Solar hat seit unserer Verkaufsempfehlung rund ein Drittel an Wert verloren. Seit März hat die Solar-Aktie deutlich zugelegt, so dass sie jetzt auf Jahressicht nur noch rund 12 Prozent im Minus notiert. Trotz des Nachfrageeinbruchs in China infolge tiefer Einschnitte bei der Solarförderung und des dadurch ausgelösten Preisverfalls bei Solartechnik hatte JA Solar im März positive Jahreszahlen für 2016 veröffentlicht. Scheinbar erwiesen sich die Ängste der Börsianer als übertrieben, es setzt eine Kaufwelle für die Aktie von JA Solar ein.
Allerdings waren Umsatz und Gewinn des chinesischen Solarkonzerns in 2016 in erster Linie aufgrund des starken ersten Halbjahres gewachsen. Weil Investoren vor der Kürzung der Solarförderung in China zur Jahresmitte alles daran setzten, vor diesem Stichtag möglichst viele Projekte umzusetzen und somit noch von den alten Konditionen profitieren zu können, war die Nachfrage im ersten Halbjahr ungewöhnlich hoch ausgefallen. Entsprechend gute Geschäfte hatte JA Solar in der ersten Jahreshälfte 2016 machen können.
Im ersten Quartal 2017 sind die Geschäfte von JA Solar laut den nun vorliegenden vorläufigen Zahlen längst nicht mehr so gut gelaufen. Zwar hat der Solarkonzern die Auslieferungen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 44 Prozent auf 1,325 MW gesteigert. Der Umsatz wuchs aber dennoch nur um 6,4 Prozent auf 536,4 Millionen US-Dollar. Die Bruttomarge schrumpfte von 16,6 auf 11,7 Prozent.
Der Gewinn je Aktie brach ein von 40 auf nur noch 3 Dollarcents. Aber die Börsianer hatten offenbar mit noch schlechteren Zahlen gerechnet. An der Nasdaq kletterte der Kurs von JA Solar nach Vorlage der Quartalszahlen um über drei Prozent auf 7,2 US-Dollar.
Dabei ist die weitere Entwicklung des chinesischen Solarmarktes weiterhin äußerst unsicher. Viele Experten rechnen mit weiteren und tiefen Einschnitten bei der Solarförderung, weil dieser Markt noch immer viel schneller wächst als von der Regierung geplant.
Immer mehr fertige Solaranlagen können nicht ans Netz kommen, weil der Ausbau der Netzkapazitäten immer weiter hinter dem Ausbau der Solarstromleistung zurückbleibt. JA Solar hat im ersten Quartal in China fast 40 Prozent des Umsatzes erlöst, ist also weiter enorm abhängig von der dortigen Entwicklung. Jederzeit kann hier die Nachfrage massiv einbrechen und bei JA Solar hohe Verluste auslösen. Dann würde die Solar-Aktie wieder stark an Wert verlieren.
Fazit
Bei beiden Solar-Aktien ist es für eine Entwarnung noch viel zu früh. Die Konzernchefs von JA Solar und Hanwha Q Cells haben bei der Präsentationen der aktuellen Geschäftszahlen selbst von einem weiterhin herausfordernden Marktumfeld gesprochen.
Es ist völlig offen, wie sich der Absatz in China, dem weitaus größten Solarmarkt der Welt, kurzfristig entwickeln wird. Vieles spricht dafür, dass die Regierung der Volksrepublik bei der Solarförderung noch viel fester auf die Bremse treten wird, weil der Markt dort schon sehr heiß gelaufen ist.
Ein Ausweichen in andere asiatische Märkte ist für JA Solar und Hanwha Q Cells nur eingeschränkt möglich, so dass hohe Überkapazitäten und Abschreibungen auf Lagebestände drohen, mithin starke Einbrüche bei den Einnahmen. Beide Solarkonzerne haben das Potential, solche eine Krise langfristig zu überstehen und dann in Zukunft wieder sehr erfolgreich zu wirtschaften. Kurzfristig sind ihre sehr schwankungsanfälligen Solar-Aktien jedoch hoch riskant. Wir raten weiter davon ab, in diese Wertpapiere zu investieren.
JA Solar Holdings Co. Ltd.: ISIN US4660902069 / WKN A1J87E
Hanwha Q Cells Co Ltd.: ISIN US41135V3015 / WKN A14T72
JA Solar und die Hanwha Q Cells gehören zu den Top-10 der größten Solarhersteller der Welt und haben ihre Produktion noch ausgebaut. Das ist eine riskante Strategie angesichts des Umstands, dass es seit 2016 ein großes Überangebot mit Weltmarkt für Solarmodule gibt. Dieses Überangebot hat einen starken Preisverfall ausgelöst, der die Einnahmen der großen Solarhersteller belastete. Nun aber haben JA Solar und Hanwha Q Cells für das erste Quartal schwarze Zahlen verbucht.
Solar-Aktie Hanwha Q Cells steckt tief im Kurskeller
Hanwha Q Cells mit Hauptsitz in Seoul und Produktion vor allem in China hat im ersten Vierteljahr einen Umsatzeinbruch erlitten. Gegenüber dem ersten Quartal 2016 verringerte sich der Umsatz nach vorläufigen Berechnungen von 514,9 Millionen auf 432,0 Millionen US-Dollar. Die Bruttomarge schrumpfte aufgrund des starken Preisverfalls bei Solartechnik von 21,2 auf 13,8 Prozent.
Immerhin wirtschaftete der Konzern wieder profitabel, nachdem er im vierten Quartal 2016 noch 18,5 Millionen US-Dollar Nettoverlust verzeichnet hatte. Doch der Nettogewinn des ersten Quartals hat sich gegenüber dem Vorjahreswert stark verringert, von 27,5 Millionen auf 17,6 Millionen US-Dollar. Je Aktie brach das Ergebnis von 33 auf 21 Dollarcents ein.
Seong-woo Nam, Chairman und CEO von Hanwha Q Cells, verwies zur Erklärung auf das weiterhin schwierige Marktumfeld für Solarhersteller. Er setzt vor allem auf die Steigerung der Effizienz bei der Produktion. Durch den weiteren Ausbau der Fertigung will er die Kosten je Stück senken. In 2016 hatte Hanwha Q Cells Solartechnik mit insgesamt 4.583 Megawatt (MW) Leistungskapazität abgesetzt. Seong-woo Nam strebt für das laufende Jahr Auslieferungen von rund 5.500 MW an.
Die Aktie von Hanwha Q Cells wird vor allem an der Nasdaq gehandelt. Dort legte sie leicht zu, nachdem dem Solarkonzern die Rückkehr in die Gewinnzone gelungen ist. Gewiss vermerkten die Börsianer auch positiv, dass er seine Verschuldung im ersten Quartal deutlich verringert hat. Doch die Solar-Aktie hat noch immer rund 40 Prozent an Wert verloren, seit ECOreporter.de in einem Aktientipp vom Juni 2016 vor erhöhten Kursrisiken von Solarkonzernen warnte, die wie Hanwha Q Cells vor allem in China aktiv sind.
Preiseinbruch lässt Gewinn von JA Solar abschmelzen
Die Aktie von JA Solar hat seit unserer Verkaufsempfehlung rund ein Drittel an Wert verloren. Seit März hat die Solar-Aktie deutlich zugelegt, so dass sie jetzt auf Jahressicht nur noch rund 12 Prozent im Minus notiert. Trotz des Nachfrageeinbruchs in China infolge tiefer Einschnitte bei der Solarförderung und des dadurch ausgelösten Preisverfalls bei Solartechnik hatte JA Solar im März positive Jahreszahlen für 2016 veröffentlicht. Scheinbar erwiesen sich die Ängste der Börsianer als übertrieben, es setzt eine Kaufwelle für die Aktie von JA Solar ein.
Allerdings waren Umsatz und Gewinn des chinesischen Solarkonzerns in 2016 in erster Linie aufgrund des starken ersten Halbjahres gewachsen. Weil Investoren vor der Kürzung der Solarförderung in China zur Jahresmitte alles daran setzten, vor diesem Stichtag möglichst viele Projekte umzusetzen und somit noch von den alten Konditionen profitieren zu können, war die Nachfrage im ersten Halbjahr ungewöhnlich hoch ausgefallen. Entsprechend gute Geschäfte hatte JA Solar in der ersten Jahreshälfte 2016 machen können.
Im ersten Quartal 2017 sind die Geschäfte von JA Solar laut den nun vorliegenden vorläufigen Zahlen längst nicht mehr so gut gelaufen. Zwar hat der Solarkonzern die Auslieferungen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 44 Prozent auf 1,325 MW gesteigert. Der Umsatz wuchs aber dennoch nur um 6,4 Prozent auf 536,4 Millionen US-Dollar. Die Bruttomarge schrumpfte von 16,6 auf 11,7 Prozent.
Der Gewinn je Aktie brach ein von 40 auf nur noch 3 Dollarcents. Aber die Börsianer hatten offenbar mit noch schlechteren Zahlen gerechnet. An der Nasdaq kletterte der Kurs von JA Solar nach Vorlage der Quartalszahlen um über drei Prozent auf 7,2 US-Dollar.
Dabei ist die weitere Entwicklung des chinesischen Solarmarktes weiterhin äußerst unsicher. Viele Experten rechnen mit weiteren und tiefen Einschnitten bei der Solarförderung, weil dieser Markt noch immer viel schneller wächst als von der Regierung geplant.
Immer mehr fertige Solaranlagen können nicht ans Netz kommen, weil der Ausbau der Netzkapazitäten immer weiter hinter dem Ausbau der Solarstromleistung zurückbleibt. JA Solar hat im ersten Quartal in China fast 40 Prozent des Umsatzes erlöst, ist also weiter enorm abhängig von der dortigen Entwicklung. Jederzeit kann hier die Nachfrage massiv einbrechen und bei JA Solar hohe Verluste auslösen. Dann würde die Solar-Aktie wieder stark an Wert verlieren.
Fazit
Bei beiden Solar-Aktien ist es für eine Entwarnung noch viel zu früh. Die Konzernchefs von JA Solar und Hanwha Q Cells haben bei der Präsentationen der aktuellen Geschäftszahlen selbst von einem weiterhin herausfordernden Marktumfeld gesprochen.
Es ist völlig offen, wie sich der Absatz in China, dem weitaus größten Solarmarkt der Welt, kurzfristig entwickeln wird. Vieles spricht dafür, dass die Regierung der Volksrepublik bei der Solarförderung noch viel fester auf die Bremse treten wird, weil der Markt dort schon sehr heiß gelaufen ist.
Ein Ausweichen in andere asiatische Märkte ist für JA Solar und Hanwha Q Cells nur eingeschränkt möglich, so dass hohe Überkapazitäten und Abschreibungen auf Lagebestände drohen, mithin starke Einbrüche bei den Einnahmen. Beide Solarkonzerne haben das Potential, solche eine Krise langfristig zu überstehen und dann in Zukunft wieder sehr erfolgreich zu wirtschaften. Kurzfristig sind ihre sehr schwankungsanfälligen Solar-Aktien jedoch hoch riskant. Wir raten weiter davon ab, in diese Wertpapiere zu investieren.
JA Solar Holdings Co. Ltd.: ISIN US4660902069 / WKN A1J87E
Hanwha Q Cells Co Ltd.: ISIN US41135V3015 / WKN A14T72