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Ist die Party schon vorbei? - Grünstromaktien unter Druck, Analysten senken Daumen
Der Atomunfall in Japan und der absehbare Rückzieher der Atomplitik der Bundesregierung haben an deutschen Börsen für Höhenflüge vieler Grünstromaktien gesorgt. Heute dagegen setzte eine erste Trendumkehr ein. Die Aktienkurs von etlichen Unternehmen gaben heute nach. Haben nur die ersten Anleger die Wertzuwächse zu Geld gemacht oder werden die Kurse weiter nachgeben?
Besonders stark gaben die Anteilssscheine von zwei Windturbinenbauern nach. Vestas verlor in Frankfurt bis zum Mittag über vier Prozent an Wert, Nordex gar über sechs Prozent. Sie liegen damit auf Monatssiecht aber immer noch weit im Plus. Die Vestas-Aktie ist seit dem Erdbeben in Japan um 28 Prozent gestiegen, die von Nordex sogar um 56 Prozent.
Nach Einschätzung von Alasdair Leslie, Analysten der UniCredit in London, ist die Vestas-Aktie derzeit stark überteuert. Er rät zum Verkauf der Aktie und nennt als Kursziel 18,77 Euro. Aktuell steht das Papier bei 29,3 Euro (12:50 Uhr). Laut dem Analysten herrschten zurzeit auf dem Weltmarkt für Windkraftanlagen Überkapazitäten und ein starker Preisdruck. Auch die Wahlerfolge der Grünen in Deutschland eröffnen aus seiner Sicht keine neuen Marktchancen für Vestas. Sollte Deutschland beschleunigt aus der Kernkraft aussteigen, so seien die Stromerzeugungskapazitäten in erster Linie durch Gaskraftwerke zu ersetzen, da nur sie grundlastfähig seien. Gefahr für Vestas drohe im Übrigen aus China. Sinovel und Goldwind könnten auf dem Heimatmarkt nicht expandieren, weil dort die Stromnetzkapazitäten für weitere Windparks fehlten. Daher würden sie verstärkt in ausländische Märkte drängen und dort zu neuen Konkurrenten für Vestas. Dies werde für weiteren Preisdruck sorgen.
Ähnlich skeptisch bewertet Sven Diermeier, Analyst der WGZ Bank, den Hamburger Windkraftradhersteller Nordex. Dessen Aktie hat bis heute Mittag einen Kurs von 8,8 Euro erreicht. Diermeier erhöht das Kursziel von 5,6 auf 7,1 Euro, rät aber weiter zum Verkauf. Ihm zufolge zeichnet sich zwar in Deutschland eine Energiewende fort von der Kernkraft ab. Auf der europäischen bzw. internationalen Ebene sei dergleichen aber noch nicht erkennbar. Zudem bleibe ungewiss, ob die Forschungs- und Entwicklungsarbeiten erfolgreich verlaufen werden, die Nordex mit der heute angekündigten Kapitalerhöhung finanzieren will (wir
berichteten). Holger Fechner, Analyst der Nord LB, nennt als Kursziel für Nordex sogar nur 5 Euro. Er sieht keine Anzeichen für eine nachhaltige Trendwende des Aktienkurses. Weiterhin bleibe das Marktumfeld für westliche Windradhersteller schwierig.
Bei den Solaraktien hat Q-Cells aus Thalheim heute mit am stärksten verloren. Die Aktie verbilligte sich bis zum Mittag um fast sechs Prozent auf 3,2 Euro. Damit reagierten die Börsianer auf die vorsichtige Prognose für das Gesamtjahr, die das Unternehmen heute bei der Bekanntgabe der offiziellen Zahlen für 2010 bekannt gab (per
Mausklick gelangen Sie zu unserem Bericht darüber). Der Solarkonzern dämpfte damit die Euphorie für Solaraktien, die den Aktienkurs seit der ersten Meldung über einen Atomunfall in Japan um 25 Prozent nach oben trieb. Das bringt ihm eine Verkaufsempfehlung für die Aktie durch Götz Fischbeck von der BHF Bank ein. Er zeigt sich enttäuscht von der Prognose für das Gesamtjahr, auch wenn der lange Winter an der schwachen Nachfrage aus Deutschland im ersten Quartal sei. Doch angesichts der Kürzung von Solartarifen in den wichtigen europäischen Absatzmärkten und der weiter starken Konkurrenz aus Asien sei mit einem anhaltenden Preisdruck zu rechnen. Der werde es Q-Cells in 2011 erschweren, ein positoves Nettoergebnis zu erwirtschaften. Fischbeck rät, die Beteiligung unterzugewichten und nennt als Kursziel 2,8 Euro.
Allerdings hatte die Aktie von Q-Cells schon vor der Katastrophe in Japan kräftig zugelegt. Spätestens die nun bestätigten vorläufigen Zahlen für 2010 signalisierten den Erfolg der Restrukturierung des vergangenen Jahres. 2011 wird wohl für die meisten Solarunternehmen ein schwieriges Jahr. Andere aufstrebende Solarmärkte können wohl erst ab 2012 die Nachfragerückgänge in Europa ausgleichen. Dafür wiederum hat sich Q-Cells aussichtsreich positioniert. Wie ECOreporter.de-Chefredakteur Jörg Weber die Aktie einschätzt, erfahren Sie in einem frei zugänglichen
Audio-Interview, dass er dem Deutschen Anlegerfernsehen heute gab.
Frank Huttel ist Fondsmanager des LSF Asian Solar & Wind Fund. Er geht davon aus, dass "die Nachfrage nach Solaraktien über den akuten Popularitätsschub hinaus langfristig ansteigen" wird. Der Fondsmanager, der auch das Portfoliomanagement der FiNet Asset Management AG leitet, rechnet damit, dass "der weltweite Solarstrombedarf von derzeit 21,5 auf etwa 60 Gigawatt im Jahr 2015 ansteigen" wird. Größte Nachfragezuwächse erwartet er in den USA, in Asien mit Schwerpunkt China sowie in weiteren Schwellenländern. Huttel investiert fast ausschließlich in asiatische Solaraktien. Ihm zufolge sind "chinesische Solaraktien gegenüber deutschen Konkurrenten deutlich günstiger und die Gewinnmargen höher". Chinesische Hersteller hätten das Potenzial, ihre Kostenführerschaft bei den Materialkosten weiter auszubauen.
Die chinesische Suntech Power Holdings aus Wuxi ist beeits zum größten Produzenten von Solarmodulen weltweit aufgestiegen. Der Wiener Börsenbrief Öko-Invest hält die Aktie mit einem KGV für 2011 von 7 für günstig bewertet. In Frankfurt notiert sie aktuell bei 6,6 Euro. Der Börsenbrief rät, bis zu einem Kurs von 7,1 Euro in das Papier einzusteigen.
Nordex SE: ISIN DE000A0D6554 / WKN A0D655
Q-Cells SE: ISIN DE0005558662 /WKN 555866
Suntech Power Holdings Co. Ltd.: WKN A0HL4L / ISIN US86800C1045
Vestas Wind Systems AS: WKN 913769 / ISIN DK0010268606
Besonders stark gaben die Anteilssscheine von zwei Windturbinenbauern nach. Vestas verlor in Frankfurt bis zum Mittag über vier Prozent an Wert, Nordex gar über sechs Prozent. Sie liegen damit auf Monatssiecht aber immer noch weit im Plus. Die Vestas-Aktie ist seit dem Erdbeben in Japan um 28 Prozent gestiegen, die von Nordex sogar um 56 Prozent.
Nach Einschätzung von Alasdair Leslie, Analysten der UniCredit in London, ist die Vestas-Aktie derzeit stark überteuert. Er rät zum Verkauf der Aktie und nennt als Kursziel 18,77 Euro. Aktuell steht das Papier bei 29,3 Euro (12:50 Uhr). Laut dem Analysten herrschten zurzeit auf dem Weltmarkt für Windkraftanlagen Überkapazitäten und ein starker Preisdruck. Auch die Wahlerfolge der Grünen in Deutschland eröffnen aus seiner Sicht keine neuen Marktchancen für Vestas. Sollte Deutschland beschleunigt aus der Kernkraft aussteigen, so seien die Stromerzeugungskapazitäten in erster Linie durch Gaskraftwerke zu ersetzen, da nur sie grundlastfähig seien. Gefahr für Vestas drohe im Übrigen aus China. Sinovel und Goldwind könnten auf dem Heimatmarkt nicht expandieren, weil dort die Stromnetzkapazitäten für weitere Windparks fehlten. Daher würden sie verstärkt in ausländische Märkte drängen und dort zu neuen Konkurrenten für Vestas. Dies werde für weiteren Preisdruck sorgen.
Ähnlich skeptisch bewertet Sven Diermeier, Analyst der WGZ Bank, den Hamburger Windkraftradhersteller Nordex. Dessen Aktie hat bis heute Mittag einen Kurs von 8,8 Euro erreicht. Diermeier erhöht das Kursziel von 5,6 auf 7,1 Euro, rät aber weiter zum Verkauf. Ihm zufolge zeichnet sich zwar in Deutschland eine Energiewende fort von der Kernkraft ab. Auf der europäischen bzw. internationalen Ebene sei dergleichen aber noch nicht erkennbar. Zudem bleibe ungewiss, ob die Forschungs- und Entwicklungsarbeiten erfolgreich verlaufen werden, die Nordex mit der heute angekündigten Kapitalerhöhung finanzieren will (wir

Bei den Solaraktien hat Q-Cells aus Thalheim heute mit am stärksten verloren. Die Aktie verbilligte sich bis zum Mittag um fast sechs Prozent auf 3,2 Euro. Damit reagierten die Börsianer auf die vorsichtige Prognose für das Gesamtjahr, die das Unternehmen heute bei der Bekanntgabe der offiziellen Zahlen für 2010 bekannt gab (per

Allerdings hatte die Aktie von Q-Cells schon vor der Katastrophe in Japan kräftig zugelegt. Spätestens die nun bestätigten vorläufigen Zahlen für 2010 signalisierten den Erfolg der Restrukturierung des vergangenen Jahres. 2011 wird wohl für die meisten Solarunternehmen ein schwieriges Jahr. Andere aufstrebende Solarmärkte können wohl erst ab 2012 die Nachfragerückgänge in Europa ausgleichen. Dafür wiederum hat sich Q-Cells aussichtsreich positioniert. Wie ECOreporter.de-Chefredakteur Jörg Weber die Aktie einschätzt, erfahren Sie in einem frei zugänglichen

Frank Huttel ist Fondsmanager des LSF Asian Solar & Wind Fund. Er geht davon aus, dass "die Nachfrage nach Solaraktien über den akuten Popularitätsschub hinaus langfristig ansteigen" wird. Der Fondsmanager, der auch das Portfoliomanagement der FiNet Asset Management AG leitet, rechnet damit, dass "der weltweite Solarstrombedarf von derzeit 21,5 auf etwa 60 Gigawatt im Jahr 2015 ansteigen" wird. Größte Nachfragezuwächse erwartet er in den USA, in Asien mit Schwerpunkt China sowie in weiteren Schwellenländern. Huttel investiert fast ausschließlich in asiatische Solaraktien. Ihm zufolge sind "chinesische Solaraktien gegenüber deutschen Konkurrenten deutlich günstiger und die Gewinnmargen höher". Chinesische Hersteller hätten das Potenzial, ihre Kostenführerschaft bei den Materialkosten weiter auszubauen.
Die chinesische Suntech Power Holdings aus Wuxi ist beeits zum größten Produzenten von Solarmodulen weltweit aufgestiegen. Der Wiener Börsenbrief Öko-Invest hält die Aktie mit einem KGV für 2011 von 7 für günstig bewertet. In Frankfurt notiert sie aktuell bei 6,6 Euro. Der Börsenbrief rät, bis zu einem Kurs von 7,1 Euro in das Papier einzusteigen.
Nordex SE: ISIN DE000A0D6554 / WKN A0D655
Q-Cells SE: ISIN DE0005558662 /WKN 555866
Suntech Power Holdings Co. Ltd.: WKN A0HL4L / ISIN US86800C1045
Vestas Wind Systems AS: WKN 913769 / ISIN DK0010268606