Anleihen / AIF

"Investitionen in Solaranlagen werden in Deutschland zukünftig schwieriger", Karsten Reetz von reconcept GmbH im Interview


reconcept GmbH zählt zu den Ausstellern der Messe „Grünes Geld“, die am 24. März erstmals in Berlin zu Gast ist. Die Messe gibt einen Einblick in die ganze Fülle nachhaltiger Geldanlagen und wird begleitet von einem umfassenden Vortragsprogramm. Mehr darüber erfahren Sie Opens external link in new windowhier.

ECOreporter: Herr Reetz, welches Angebot hat reconcept GmbH im Bereich nachhaltiger Anlagen? Wie wird nachhaltiges Investment bei Ihnen definiert und wie umgesetzt?

Karsten Reetz: reconcept konzipiert und vertreibt ökologische Kapitalanlagen im Bereich der Erneuerbaren Energien. Aktuell bieten wir mit dem RE01 Solarpark La Carrasca ein Direktinvestment in eine Zwei-Megawatt-Photovoltaikanlage in der südspanischen Region Murcia an. Darüber hinaus werden wir im zweiten Quartal mit dem RE02 Windenergie Deutschland einen Fonds anbieten, der in ein breit gestreutes Portfolio von Windenergieanlagen in Deutschland investieren wird.
Nachhaltigkeit steht für reconcept GmbH seit Unternehmensgründung im Jahre 1998 im Unternehmensleitbild. Unsere Vision ist es, eine lebenswerte Zukunft für die jetzige und die folgenden Generationen zu schaffen. Dazu gehört für uns nachhaltiges Wirtschaftswachstum, verantwortlicher Umgang mit den Ressourcen der Natur und Unterstützung für Produkte, die dem Ziel der weltweiten Reduzierung von CO2-Emissionen dienen.

ECOreporter: Welche strategischen Ziele verfolgen Sie mit Ihrer aktuellen
Angebotspalette auf dem deutschen Anlegermarkt?


Reetz: Wir konzipieren anlegerorientierte Investments in etablierten Märkten wie Solar- und Windenergie. Dabei achten wir darauf, dass wir Investitionsobjekte dort lokalisieren, wo es Sinn macht. Das heißt: Wir wählen Standorte nach ihrem Nachhaltigkeitsplus aus. Photovoltaik in sonnenreichen Regionen, Windenergie in windstarken Gegenden.

ECOreporter: Angesichts der Euro-Krise sind viele Anleger verunsichert. Wie sollten sie sich Ihrer Meinung nach aktuell verhalten?

Reetz: Wie in eigentlich jeder Marktlage ist auch heute das Wichtigste, Ruhe zu bewahren und Anlageentscheidungen mit kühlem Kopf zu treffen. Gerade das Anlageuniversum der geschlossenen Fonds ist aufgrund von längeren Fondslaufzeiten auch in den Krisen sehr robust. Während beispielsweise in Aktien investierte Anleger häufig in wirtschaftlich schwierigen Zeiten Verluste machen, können aktiv gemanagte geschlossene Fonds auf Marktentwicklungen reagieren.

ECOreporter: Wie schätzen Sie die Auswirkungen der aktuellen Kürzungen von
Einspeisevergütungen für Solarstrom in Deutschland auf Ihre Finanzprodukte
ein? Welche Veränderungen für Ihre Firmenpolitik bringen diese mit?


Reetz:Zunächst einmal bedauern wir die politische Entscheidung, den Weg für die Förderung von Erneuerbaren Energien nicht konsequent zu Ende zu gehen und Einschnitte in die zugesagten Förderungen zu machen. Den Protest gerade aus dem Photovoltaikbereich können wir gut verstehen und nachvollziehen.
Wir haben die Kürzungen erwartet und unser Produktportfolio dahingehend angepasst.
Seit 14 Jahren fühlen wir uns als Teil der Windenergiebranche in Deutschland und freuen uns, dass die Windenergie jetzt an der Schwelle angekommen ist, Strom zu konkurrenzfähigen Preisen zu produzieren und somit zukünftig kaum noch von der Förderung abhängig ist. Daher auch unsere Entscheidung, den „RE02 Windenergie Deutschland“ aufzulegen, der in moderne Windenergieanlagen investiert und mittelfristig auch ohne Förderungen auskommen wird.
Darüber hinaus analysieren wir neue Märkte, auch außerhalb Europas, auf ihre Werthaltigkeit und Stabilität, um unabhängig von den politischen Entwicklungen im Inland und in Europa handlungsfähig zu bleiben und unseren Anlegern Investitionsmöglichkeiten in Erneuerbare Energien anzubieten.
Aufgrund der Kürzungen in Deutschland werden Investitionen in Photovoltaikanlagen zukünftig jedoch schwieriger umzusetzen sein. Wir sind gespannt, wie sich der Photovoltaikbereich auf die neuen Vergütungen einstellen wird.

ECOreporter: Was bringen Sie zur Messe Grünes Geld mit?

Reetz: Mit unserem Fonds „RE01 Solarpark La Carrasca“ bieten wir Anlegern wahrscheinlich eine der letzten Photovoltaikanlagen an, die eine über 25 Jahre staatlich garantierte und an die Inflationsrate angepasste Vergütung erhält und stabile Erträge für die Anleger erzielt. Besonders ist bei diesem Angebot hervorzuheben, dass es sich hierbei um eine Bestandsanlage handelt und dass die Ist-Produktionszahlen die Prospektannahmen bereits heute deutlich übertreffen.
Im zweiten Quartal werden wir mit dem RE02 Windenergie Deutschland wieder einen Windenergiefonds anbieten.

ECOreporter: Was erwarten Sie für Ihr Unternehmen in der Zukunft? Wo sehen Sie das Unternehmen in einem Jahr?

Reetz: Wir blicken sehr zuversichtlich in die Zukunft und freuen uns auf das vor uns liegende Jahr. Der politische Wille zur Energiewende ist nach wie vor vorhanden und die Windenergie als wichtigster Energielieferant für den Ersatz von fossilen Brennstoffen und der Atomenergie wird zukünftig noch an Bedeutung gewinnen.
Wir verstehen uns als mittelständisches Unternehmen und streben in diesem Jahr ein moderates Wachstum an. In einem Jahr wollen wir auf ein erfolgreiches 2012 zurückblicken, in dem wir unsere Beteiligungsangebote „RE01 Solarpark La Carrasca“ und „RE02 Windenergie Deutschland“ platziert, und in dem wir daneben weitere interessante Beteiligungsmöglichkeiten lokalisiert haben. 

ECOreporter: Herr Reetz, vielen Dank für das Gespräch!
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