Erneuerbare Energie, Anleihen / AIF

„Investitionen in Erneuerbare Energien werden weiter stark zunehmen“ – ECOreporter.de-Interview mit Dr. Thomas Ritter, Hamburgische Energiehandlung

Auch in Italien drohen jetzt Einschnitte bei der Solarförderung. Die auf Beteiligungsangebote zu Solarprojekten spezialisierte Hamburgische Energiehandlung hat 2010 einen ersten Italien-Solarfonds auf den Markt gebracht. ECOreporter.de sprach mit Geschäftsführer Dr. Thomas Ritter unter anderem über die aktuellen und künftigen Marktaussichten für geschlossene Solarfonds in Südeuropa und darüber, welche Anlagethemen im Bereich Erneuerbare Energien in Zukunft interessant sein könnten.

Die Hamburgische Energiehandlung ist eine Schwestergesellschaft der Hamburgische Seehandlung Gesellschaft für Schiffsbeteiligungen mbH & Co. KG. Sie gehört auch zu den Ausstellern der Messe Grünes Geld Hamburg. Die Messe mit Vortragsprogramm findet am 26.März im Curio-Haus an der Rothenbaumchaussee statt. Der Eintritt ist kostenlos. Die Messe bietet Einsteigern wie Profis einen umfassenden Einblick in Trends, Entwicklungen und aktuelle Angebote am Markt für nachhaltige Investments im deutschsprachigen Euroraum. Sie wird von der ECOeffekt GmbH durchgeführt, einer Schwestergesellschaft von ECOreporter.de.

ECOreporter.de: Was ist das Kerngeschäft der Hamburgischen Energiehandlung?

Dr. Thomas Ritter: Die Hamburgische Energiehandlung beschäftigt sich ausschließlich mit regenerativen Energien im Bereich des Sonnenstromes, zurzeit in Südeuropa. In der Gruppe arbeiten wir bereits seit mehr als 20 Jahren an Erneuerbaren Energien. Die Vorbereitung der konkreten Fondslinie „Sonnenstrom“ begann vor vier Jahren.

ECOreporter.de: Was werden Sie auf der Messe Grünes Geld Hamburg präsentieren? Und was erhoffen Sie sich von der Messe?

Ritter: Wir werden unseren Fonds „Sonnenstrom alpha“ präsentieren und eventuell auch schon Stichworte zum nächsten Fonds „Sonnenstrom beta“ vorstellen können. Wir wollen Kontakt zu möglichst vielen Interessenten haben, für die Ökologie und Ökonomie keine Gegensätze sind.

ECOreporter.de: Die Solarstromvergütung wird 2011 weiter gekürzt – auch in Italien rechnen Experten mit einer Kappung zur Jahresmitte. Wie wird sich der Markt für geschlossene Solarfonds mit Investmentschwerpunkt Italien Ihrer Meinung nach in diesem Jahr entwickeln?

Ritter: Die gesetzlichen Randbedingungen für Investitionen in Italien sind ausgesprochen gut, da in Italien Tarifänderungen zuverlässig und rechtzeitig bekannt gegeben werden, so dass neue Investitionen darauf gut abgestimmt werden können. Die hervorragenden Rahmenbedingungen und das hohe Einstrahlungspotenzial in Italien lässt den Markt ausgesprochen interessant bleiben. Wir gehen davon aus, dass sich auch die Entwickler mit ihren Preisvorstellungen an die planmäßigen Tarifabsenkungen anpassen werden und somit die Renditechancen für Investoren sehr gut bleiben werden.

ECOreporter.de: Es sind europaweit weitere Solarstromkürzungen geplant, sogar ein Deckel ist für manche Märkte in der Diskussion. Wie schätzen Sie die weitere Entwicklung ein und inwiefern sehen Sie nach 2011 noch Marktpotenzial für geschlossene Solarfonds mit Fokus auf Südeuropa und speziell Italien?

Ritter: Es wäre falsch, sich bei Zukunftsinvestitionen wie Photovoltaikparks an kurzfristigen Diskussionen über die Subventionspolitik einzelner Staaten auszurichten. Regenerative Energien stellen DEN Zukunftsmarkt dar und sind politisch unumstritten gewollt. Investitionen in solche Technologien werden mithin unabhängig von aktuellen Subventionen weiterhin stark zunehmen, weil es hierfür keine Alternative gibt.

ECOreporter.de: Was erwarten Sie für die Zukunft? Wo sehen Sie die Hamburgische Energiehandlung  im Jahr 2012 und darüber hinaus?

Ritter: Von großem Interesse werden künftig Speichertechnologien sein, damit Elektrizität dann abgegeben werden kann, wenn sie benötigt wird. Konkret arbeiten wir an Sonnenstrominvestitionen in anderen europäischen Ländern. Auch ein deutscher Solarfonds wäre für uns denkbar. Freilandanlagen in Deutschland werden allerdings zunehmend seltener genehmigt. In unserer Gruppe wird der Bereich alternative Energie das zweite große Standbein neben der Handelsschifffahrt und der Kreuzfahrt bleiben.

ECOreporter.de: Herzlichen Dank für das Gespräch.

Bildhinweis: Thomas Ritter ist 57 Jahre alt. Der promovierte Wirtschaftswissenschaftler gründete 1995 die Hamburgische Seenhandlung und ist geschäftsführender Gesellschafter der auf Beteiligungen zu Solarprojekten spezialisierten Hamburgischen Energiehandlung. Zuvor war er unter anderem Geschäftsführer der Tochtergesellschaft einer Landesbank und in leitender Funktion für Fondsemissionen aus den Bereichen Immobilien und Schifffahrt mitverantwortlich.

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