Erneuerbare Energie

Investitionen in Erneuerbare Energie sind 2011 weltweit angestiegen – starker Mittelzufluss für Photovoltaik

Unabhängig von der weltweit angespannten Finanzlage wurden im Jahr 2011 insgesamt rund 260 Milliarden US-Dollar in Erneuerbare Energien investiert – ein Anstieg von fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dies gelang trotz politischer Kampagnen gegen die Solarenergie in den USA und einem drastischen Rückgang von Grünstromtarifen in der Europäischen Union. Auch große Pleiten von Branchenschwergewichten haben dem Vormarsch der grünen Energie weltweit keinen Abbruch getan. Das geht aus den Daten hervor, die Bloomberg Energy Finance nun veröffentlicht hat.

Besonders hervorzuheben sind demnach die „grünen“ Investitionen der Energiekonzerne. Sie stiegen von 138,3 Milliarden Dollar im Jahre 2010 auf 145,6 Milliarden Dollar im vergangenen Jahr. Zu den größten Projekten des letzten Quartals 2011 gehören etwa das Offshore-Projekt Amrumbank von E.on, der kanadische Windpark Seigneurie de Beaupre und das chinesische Solarstromprojekt Hanas Ningxia Yanchi Goashawo.

Nach Sparten aufgeteilt wurde in die Photovoltaik am meisten investiert: 2011 waren es rund 136,6 Milliarden Dollar, was 36 Prozent des Gesamtinvestitionsvolumens ausmacht. Mit einem großen Rückstand folgt die Windenergie mit 74,9 Milliarden Dollar. Die Photovoltaikbranche profitierte insbesondere von den stark fallenden Herstellungskosten für Solarkomponenten. In der von Deutschland und Italien dominierten Branche stieg das Investitionsvolumen 2011 von 60,4 Milliarden im Jahr 2010 auf 73,8 Milliarden Dollar an.

Der drittgrößte Sektor waren die Investitionen in die Technologien zur Energiespeicherung und Effektivitätssteigerung beim Energietransport. Zwar betrug das Gesamtinvestitionsvolumen hier 19,2 Milliarden Dollar, verzeichnete aber damit einen Rückgang von rund 17 Prozent im Vergleich zu 2010.
Die Investitionen in  Biokraftstoffe stiegen um Investitionen  von 8,6 Milliarden auf 9 Milliarden leicht an. Die Investitionen in Biogasanlagen gingen 18 Prozent zurück und betrugen im vergangenen Jahr 10,8 Milliarden Dollar. Auch in anderen Bereichen der regenerativen Energieerzeugung sanken die Investitionen erheblich. So schrumpften sie in der Geothermie von 3,2 auf 2,8 Milliarden Dollar, im Bereich der kleinen Wasserkraftwerke brachen sie um 25 Prozent auf drei Milliarden Dollar und erreichten im Bereich der Wellenkraft lediglich 30 Millionen Dollar.

Nach einigen Jahren chinesischer Dominanz haben nun die USA mit 55,9 Milliarden Dollar die weltweite Führung bei den Investitionen in erneuerbare Energien zurückerobert. Grund zum Feiern gibt es dennoch nicht, denn der rasante Anstieg der Investitionen ist vor alles auf die staatlichen Subventionen sowie Förderungsprogramme zurückzuführen, die in den Vereinigten Staaten bald auslaufen.

In der Europäischen Union stieg das Investitionsvolumen in grüne Energien um drei Prozent auf 100,2 Milliarden Dollar. Den höchsten prozentualen Sprung haben die Länder Indien und Brasilien geschafft mit 52% (10,3 Milliarden) und 15% (8,2 Milliarden)Zuwachs  im Vergleich zu 2010.
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