Einfach E-Mail-Adresse eintragen und auf "Abschicken" klicken - willkommen!

Intel: Technikprobleme machen starkes Quartal zur Nebensache – Aktie bricht ein
Trotz der Corona-Krise ist Intel im vergangenen Vierteljahr stark gewachsen. Doch der Chipriese hat Probleme mit der nächsten technischen Entwicklungsstufe. Die Aktie stürzt ab.
Der Ausbau von Rechenzentren hat Intel im zweiten Quartal einen kräftigen Schub beschert. Der Konzernumsatz stieg im Jahresvergleich um 20 Prozent auf 19,7 Milliarden Dollar (17 Milliarden Euro). Das Geschäft mit Rechenzentren legte dabei um 43 Prozent auf 7,1 Milliarden Dollar zu.
Der folgende Premium-Inhalt ist aufgrund des Artikelalters nun frei verfügbar.
Notwendig wurde der Ausbau der Netzwerk-Kapazitäten durch die Verlagerung von Arbeit ins Homeoffice und die verstärkte Nutzung von Streaming-Diensten wie Netflix in der Corona-Krise. Der Gewinn stieg sogar um 22 Prozent auf 5,1 Milliarden Dollar (4,4 Milliarden Euro).
Die starken Zahlen rückten aber in den Hintergrund angesichts einer schlechten Neuigkeit: Der Konzern muss die Einführung einer neuen Chip-Generation erneut um weitere sechs Monate verschieben. Die Prozessoren mit Strukturbreiten von sieben Nanometern sollen nun voraussichtlich Ende 2022 in erste Computer verbaut werden. Insgesamt verspätet sich die Einführung damit bereits um ein volles Jahr.
Von der Konkurrenz überholt
Je niedriger die Strukturbreiten, desto mehr Prozessoren passen auf eine Halbleiter-Scheibe bei der Produktion. Zudem arbeiten die Chips dadurch effizienter und stromsparender. Intels Produktion stellt aber bislang zu viele unbrauchbare Chips her. Laut dem Unternehmen wurde die Ursache für das Problem inzwischen gefunden, man arbeite daran, es zu beheben.
Im nachbörslichen Handel fiel die Intel-Aktie am Donnerstag um mehr als 10 Prozent. Auch im Tradegate-Handel notiert die Intel-Aktie derzeit mit 10,13 Prozent im Minus bei 46,90 Euro (24.7.2020, 9:21 Uhr). Im Monatsvergleich liegt die Aktie damit 1,57 Prozent im Minus, auf Jahressicht hat sie 12,41 Prozent gewonnen.
ECOreporter hatte wiederholt vor Unsicherheiten bei der Intel-Aktie gewarnt und geraten, den Kurs zu beobachten. Das empfiehlt sich auch jetzt. Die Umsatzprognose für den Rest des Jahres liegt unter den Erwartungen der Analysten, zudem liefert Intel-Konkurrent AMD seine jüngste Prozessor-Generation schon mit einem Sieben-Nanometer-Design aus.
Auch der Umsatz der Fahrassistenz-Systeme-Tochter Mobileye sackte wegen schwächelnder Autokäufe um 27 Prozent auf 146 Millionen Dollar ab. Intel setzt große Hoffnung in das Geschäft mit autonomem Fahren – derzeit testet der Konzern entsprechende Technik auch in Deutschland.
Intel ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Kategorie Dividendenkönige. Lesen Sie hier unser ausführliches Unternehmensporträt.
Intel Corp.: