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Intel senkt Jahresprognose – Aktie stürzt ab
Intel hat nach einem Umsatzeinbruch und roten Zahlen im zweiten Quartal 2022 seine Jahresziele kassiert. Der Chip-Riese rechnet mit weniger Umsatz und Gewinn als noch vor drei Monaten. Die Aktie rauscht ins Minus.
Der Umsatz fiel von April bis Juni im Jahresvergleich um 22 Prozent auf 15,3 Milliarden US-Dollar. Unterm Strich stand ein Verlust von 454 Millionen Dollar nach einem Gewinn von gut 5 Milliarden Dollar ein Jahr zuvor.
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Ein Auslöser war der Rückgang der Erlöse im PC-Geschäft um ein Viertel auf 7,7 Milliarden Dollar. Der große Corona-Boom bei PCs und Notebooks ist vorbei, es werden immer weniger Geräte verkauft. Das operative Ergebnis des Bereichs fiel noch stärker um 73 Prozent auf knapp 1 Milliarde Dollar. Bei Chips für Rechenzentren sank der Umsatz um 16 Prozent auf 4,6 Milliarden Dollar, und der operative Gewinn schmolz von knapp 2,1 Milliarden Dollar auf 214 Millionen Dollar zusammen.
Prognose deutlich gesenkt
Für das gesamte Jahr senkte Intel die Umsatzprognose auf 65 bis 68 Milliarden Dollar von zuvor 76 Milliarden Dollar. Das würde am unteren Ende der Spanne einen Rückgang von 13 Prozent bedeuten. Auch der bereinigte Gewinn pro Aktie wird nun deutlich niedriger erwartet. Die Zahlen verfehlten die Erwartungen der Analysten deutlich.
Intel sei selbst enttäuscht von den Quartalsergebnissen, so Konzernchef Pat Gelsinger in einer Mitteilung. Er verwies vor allem auf den wirtschaftlichen Abschwung, räumte aber auch Probleme auf Intel-Seite unter anderem beim Hochfahren der Produktion einiger Chips ein.
"Wir denken, wir sind ganz unten", erklärte Intels Finanzchef David Zinsner gegenüber dem US-Sender CNBC. Preiserhöhungen und der saisonale Auftrieb im vierten Quartal sollen zu einem Umschwung verhelfen.
Intel will seine Kapazitäten deutlich ausbauen und unabhängiger vom Fertigungsstandort Asien werden. Der Konzern kündigte bereits den Bau mehrerer Fabriken unter anderem in Deutschland an. Zudem sollen Chips verstärkt nicht nur für das eigene Angebot, sondern auch im Auftrag für andere Firmen produziert werden. Trotz der schlechten Ergebnisse halte man an der Strategie und den nötigen Investitionen fest, betonte Konzernchef Gelsinger.
Die Intel-Aktie ist im Tradegate-Handel aktuell 9,6 Prozent im Minus zum Vortag und kostet 35,23 Euro (Stand: 29.7.2022, 10:50 Uhr). Auf Monatssicht notiert die Aktie 8,6 Prozent im Plus, im Jahresvergleich hat sie 13 Prozent an Wert eingebüßt.
Lohnt sich die Aktie?
ECOreporter bewertet die Intel-Aktie bereits länger als Investment mit Risiko. Der weltgrößte Chip-Hersteller krankt schon seit geraumer Zeit an hausgemachten Problemen, etwa bei der Qualität der Chipproduktion. Konkurrenten wie AMD haben dies genutzt, um technologisch aufzuholen und dem Branchenprimus Marktanteile abzunehmen.
Allerdings: Bislang hatte Intel dennoch weiter solide Gewinne erwirtschaftet. Dieses Argument fällt nun weg. Aktuell gibt es für einen Einstieg in die – wenn auch mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 11 günstige – Intel-Aktie wenig Argumente. Anlegerinnen und Anleger sollten abwarten, ob die angekündigte Erholung in der zweiten Jahreshälfte wirklich eintritt.
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