Krypto-Mining-Farmen setzen neben Grafikchips von Nvidia auch auf Halbleiter von Intel. / Foto: imago images

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Intel produziert keine Chips für Krypto-Mining mehr

Der US-Chipriese Intel steigt nach nur einem Jahr aus dem Geschäft mit Halbleitern für die Krypto-Branche aus. Nachhaltige Investoren hatten den Konzern zu diesem Schritt gedrängt.

Intels Blockscale-Chips kaufen vor allem Firmen, die Bitcoins schürfen. Dieses sogenannte Mining steht in der Kritik, weil dafür sehr viel Energie benötigt wird (mehr dazu können Sie hier lesen). Intel will noch bis Oktober Blockscale-Bestellungen annehmen und die Produktion danach auslaufen lassen. Der Konzern hatte die Krypto-Chips erst 2022 eingeführt.

Intel möchte sich künftig stärker auf die Produktion von kleineren und schnelleren Chips konzentrieren. Dass das Unternehmen seine Krypto-Abteilung schließt, dürfte auch mit der wachsenden Kritik institutioneller Investoren zu tun haben. Das nachhaltige Netzwerk Shareholders for Change (SfC) beispielsweise, dem unter anderem der Schweizer Fondsanbieter Ethius Invest angehört, hatte Intel dazu aufgefordert, das klimaschädliche Krypto-Mining nicht zu unterstützen.

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Intel steht wirtschaftlich aktuell stark unter Druck. Nach einem Gewinneinbruch 2022 hat der Konzern einen rigorosen Sparkurs inklusive Stellenstreichungen und Gehaltskürzungen angekündigt. Das Geschäftsjahr 2023 wird Intel voraussichtlich in den roten Zahlen abschließen.

Konkurrenten wie AMD stehen auf einem angespannten Markt derzeit besser da, haben technologisch aufgeholt und Intel Marktanteile abgenommen. Der Auftragsfertiger Taiwan Semiconductor (TSMC) ist den US-Amerikanern bei der Fertigungstechnik deutlich voraus, hier hatte Intel in den vergangenen Jahren immer wieder Probleme.

48 Prozent Minus auf drei Jahre

Die Intel-Aktie verliert seit Frühjahr 2021 stetig an Wert. Im Jahresvergleich hat sie 31 Prozent eingebüßt, auf drei Jahre gesehen liegt sie 48 Prozent im Minus. Aktuell kostet sie im Tradegate-Handel 28,86 Euro (Stand 19.4.2023, 10:14 Uhr).

Letzte Woche hat Intel den Verkauf seines Servergeschäfts sowie eine Kooperation mit dem Chipkonzern Arm angekündigt – Letztere soll dabei helfen, das geplante Geschäft als Auftragsfertiger aufzubauen. Chips mit Architekturen von Arm stecken in praktisch allen Smartphones und Tablets und kommen inzwischen auch stärker etwa in Computern, Autos und Rechenzentren zum Einsatz. Intel will im Zuge der Zusammenarbeit für Kunden Chips auf Basis von Arm-Designs mit Intel-Technologien entwickeln und produzieren.

Die Intel-Aktie ist aktuell ein Investment mit deutlichem Risiko. Für 2024, wenn die Rückkehr in die Gewinnzone nach den erheblichen Investitionen des laufenden Jahres gelingen soll, liegt das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis bei hohen 32. Die erwartete Dividendenrendite für das laufende Geschäftsjahr beträgt 3,5 Prozent.

Anlegerinnen und Anleger, die über einen Einstieg in die Intel-Aktie nachdenken, müssen eine lange Haltedauer einplanen und auf die langfristige Strategie des Konzerns vertrauen. Für Intel spricht die politische Rückendeckung, insbesondere durch die US-Regierung. Diese sieht Intel als einen Schlüssel für eine höhere Unabhängigkeit von der Chipfertigung in Asien.

Intel ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Kategorie Dividendenkönige. Lesen Sie hier unser ausführliches Unternehmensporträt.

Welche Dividendenkönige ECOreporter aktuell empfiehlt, erfahren Sie in unserem Überblick Nachhaltige Dividendenkönige: Bei diesen Aktien bieten sich jetzt Kaufgelegenheiten.

Welche Chip-Aktien derzeit aussichtsreich sind, lesen Sie im ECOreporter-Dossier Nachhaltige Halbleiter-Aktien: Wo bieten sich nach den hohen Kursverlusten Kaufgelegenheiten?.

Intel Corp.:  

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