Der Bau der geplanten Intel-Fabriken in Magdeburg soll Ende diesen oder Anfang kommenden Jahres beginnen. / Grafik: Intel

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Intel in Magdeburg: Bund stockt Fördermittel auf rund 10 Milliarden Euro auf

Der US-Chipkonzern Intel und die deutsche Bundesregierung haben sich wie erwartet auf eine deutliche Erhöhung der Fördermittel für den Bau der geplanten Intel-Fabriken in Magdeburg geeinigt. Der ECOreporter-Aktien-Favorit kündigt einen baldigen Baustart an.

Intel erhält für das Bauprojekt in Sachsen-Anhalt nun 9,9 Milliarden Euro staatliche Subventionen. Nachdem am vergangenen Freitag bereits von einem Durchbruch bei den Verhandlungen die Rede war (ECOreporter berichtete hier), unterschrieb Konzernchef Pat Gelsinger am Montag einen entsprechenden Fördervertrag.

Baldiger Baustart angekündigt

Damit investiert Intel einschließlich staatlicher Hilfen mehr als 30 Milliarden Euro in Magdeburg. Die Aufstockung der Förderung muss von der EU-Kommission allerdings noch genehmigt werden.

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Intel hatte ursprünglich die gesamte Investitionssumme mit mindestens 17 Milliarden Euro angegeben. Vom Bund sollten 6,8 Milliarden Euro Unterstützung kommen. Wegen steigender Bau- und Energiekosten und weil Intel auch technologisch noch einmal nachrüsten will, wird das Projekt in Sachsen-Anhalt jedoch teurer als geplant.

Zuletzt hatte es lange Verhandlungen über eine mögliche Aufstockung der Mittel gegeben. Die Politik hatte dabei offenbar höhere Investitionen auch von Intels Seite zur Bedingung gemacht.

Nach Unterzeichnung des Vertrags kündigte Gelsinger nun einen baldigen Baustart Ende dieses oder Anfang kommenden Jahres an. Ursprünglich hatten die Arbeiten schon im ersten Halbjahr dieses Jahres beginnen sollen, der Start des Projekts war wegen der Subventionsverhandlungen aber verschoben worden.

Umfangreiche Investitionen

Die Intel-Aktie ist im Tradegate-Handel aktuell 1,3 Prozent im Minus zum Vortag und kostet 33,47 Euro (Stand: 20.6.2023, 10:11 Uhr). Auf Monatssicht hat die Aktie 19,3 Prozent an Wert gewonnen, im Jahresvergleich ist sie 7 Prozent im Minus.

Intel steht insbesondere wegen Problemen bei der Modernisierung der Fertigung wirtschaftlich stark unter Druck und investiert Milliarden in neue Werke. Vergangene Woche kündigte das Unternehmen auch in Polen und Israel neue Fabriken an. Für Intel geht es darum, den Abstand zum weltgrößten Chip-Auftragsfertiger Taiwan Semiconductor (TSMC) zu verkürzen. Der hat technologisch aktuell klar die Nase vorn, wovon insbesondere der Intel-Konkurrent AMD profitiert, der seine Chips bei TSMC fertigen lässt.

Der Intel-Kurs ist von den Investitionsplänen in den letzten Wochen stark getrieben worden. Die Vorhaben verschlingen allerdings auch viel Geld. Zusätzlich macht der Einbruch am PC-Markt dem Konzern zu schaffen. Im ersten Quartal 2023 verbuchte Intel mit einem Minus von 2,8 Milliarden Dollar den höchsten Quartalsverlust seiner Geschichte. Auch für das Gesamtjahr erwartet der nach wie vor weltgrößte Chiphersteller rote Zahlen.

Politische Rückendeckung

Für Intel spricht, dass das Unternehmen auf politische Rückendeckung setzen kann: Der Konzern fertigt seine Chips weiterhin selber und nicht bei Auftragnehmern in Asien. Die USA und auch die EU wünschen sich eine solche stärkere Unabhängigkeit und haben umfangreiche Subventionspakete geschnürt, um den heimischen Aufbau einer Chipproduktion zu fördern.

Prinzipiell traut ECOreporter es Intel zu, wieder in die Erfolgsspur zurückzufinden. Für 2024, wenn die Rückkehr in die Gewinnzone nach den erheblichen Investitionen des laufenden Jahres gelingen soll, liegt das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis allerdings bei hohen 32. Anlegerinnen und Anleger, die einen Einstieg in Erwägung ziehen, sollten ihre Investition auf viele Jahre anlegen. Die erwartete Dividendenrendite für das laufende Geschäftsjahr beträgt 3,5 Prozent.

Intel ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Kategorie Dividendenkönige. Lesen Sie hier unser ausführliches Unternehmensporträt.

Welche Dividendenkönige ECOreporter aktuell empfiehlt, erfahren Sie in unserem Überblick Nachhaltige Dividendenkönige: Bei diesen Aktien bieten sich jetzt Kaufgelegenheiten.

Welche Chip-Aktien derzeit aussichtsreich sind, lesen Sie im ECOreporter-Dossier Nachhaltige Halbleiter-Aktien: Bis 770 % Plus in fünf Jahren

Intel Corp.: ISIN US4581401001 / WKN 855681

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