Intel gibt Millionen für Lobbyarbeit in den USA aus

Der US-Chipentwickler Intel gibt deutlich mehr Geld für Lobbyspenden aus. Ziel des ECOreporter-Aktien-Favoriten ist es, eine schnellere Bereitstellung von Mitteln des sogenannten CHIPS Acts (Creating Helpful Incentives to Produce Semiconductors) zu bewirken.

Das Gesetz sieht 52 Milliarden Dollar an Subventionen für die Chip-Produktion in den USA vor, davon 39 Milliarden für den Bau neuer Chipfabriken. Zwar wurde das Gesetz im Januar 2021 verabschiedet, noch immer hat der US-Kongress aber keine Haushaltsmittel bereitgestellt, um die Umsetzung zu finanzieren. Intel hat etwa den Bau seiner für 20 Milliarden Dollar geplanten Produktionsanlage in Ohio gestoppt, bis die Subventionen für den Bau gesichert sind.

Laut einem Bericht der britischen Nachrichten-Website "The Register" hat Intel allein im zweiten Quartal 2022 1,75 Millionen US-Dollar in Lobbyspenden investiert – ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Vorjahresquartal mit rund 1 Million Dollar.

Intel ist nicht der einzige Chiphersteller, der Geld für Lobbying ausgibt. Der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge haben Chipkonzerne im ersten Halbjahr 2022 Spenden in Gesamthöhe von 19,6 Millionen Dollar geleistet.

Hoffnung auf Bewegung

Bisher sind bei der Inkraftsetzung des CHIPS Act aber keine nennenswerten Fortschritte zu verzeichnen. Zuletzt hat der US-Senat allerdings mit 64 zu 34 Stimmen einem Antrag zugestimmt, der der Umsetzung des CHIPS Act Dringlichkeit verleihen soll. Chip-Konzerne hoffen auf eine Bereitstellung von Mitteln noch vor der Pause des Parlaments im Herbst.

Die Intel-Aktie ging am Freitag bei einem Preis von 38,92 Euro aus dem Xetra-Handel, was ein Minus von 1,5 Prozent zum Vortag bedeutete (Stand: 22.7.2022, 17:35 Uhr). Auf Monatssicht ist die Aktie 9,9 Prozent im Plus, im Jahresvergleich hat sie 18 Prozent an Wert verloren.

Selbst verschuldete Schwierigkeiten bei der Chip-Produktion und das Verschieben von Produktstarts haben in den vergangenen zwei Jahren das Vertrauen des Finanzmarkts in Intel beschädigt. Das Unternehmen erwirtschaftet noch immer hohe Gewinne und ist klarer Weltmarktführer – doch Konkurrenten haben technisch aufgeholt und gewinnen Marktanteile hinzu, wo Intel selbst solche verliert. Zuletzt kündigte der Konzern Preiserhöhungen an, zudem sollen Milliarden in neue Standorte investiert werden, etwa in Magdeburg in Deutschland. 

Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 11 ist die Intel-Aktie günstig bewertet – ECOreporter sieht in ihr aber ein Investment mit Risiko.

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Intel ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Kategorie Dividendenkönige. Lesen Sie hier unser ausführliches Unternehmensporträt.

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