So soll die geplante Intel-Fabrik in Magdeburg einmal aussehen. / Grafik: Intel

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Intel: Baustart in Magdeburg könnte sich verzögern

Der US-Chipkonzern Intel stellt einem Zeitungsbericht zufolge den Baustart für seine geplante Halbleiterfabrik in Magdeburg im ersten Halbjahr 2023 in Frage. Dabei verweist der ECOreporter-Aktien-Favorit auf gestiegene Bau- und Energiekosten. Er soll nun mehr staatliche Fördergelder fordern.

Die gewachsenen geopolitischen Herausforderungen würden bedeuten, "dass wir noch kein definitives Datum für den Baubeginn nennen können", zitierte die "Magdeburger Volksstimme" am Wochenende einen Intel-Sprecher. Hinzu kämen eine gesunkene Nachfrage nach Halbleitern, die hohe Inflation und die globale Konjunkturschwäche.

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Der Bund fördert das Bauprojekt bislang mit 6,8 Milliarden Euro. Angesichts rapide steigender Bau- und Energiepreise sei aber eine Lücke bei der Finanzierung entstanden, schreibt nun die Zeitung. Intel erklärte demnach, es sei darüber mit den Behörden im Gespräch. „In der aktuellen Situation ist die Lücke gewachsen. Wir arbeiten derzeit mit den Partnern in der Regierung zusammen, um das Projekt mit Hinblick darauf voranzutreiben“, teilte der Konzern dem Blatt mit.

Hatte Intel ursprünglich mit Investitionen in Höhe von 17 Milliarden Euro gerechnet, dürften die Kosten laut "Magdeburger Volksstimme" inzwischen bei über 20 Milliarden Euro liegen. Intel gab zunächst keine Stellungnahme zu dem Bericht ab.

EU und Deutschland wollen Risiken in Lieferketten reduzieren

Die geplante Chipfertigung in Magdeburg ist nicht nur für Intel von großer strategischer Bedeutung. Die Bundesregierung und die EU wollen die heimische Produktion stärken, nachdem die Corona-Pandemie und die Folgen des Ukraine-Kriegs die Risiken weltumspannender Lieferketten aufgezeigt haben. So leidet etwa die deutsche Autoindustrie stark unter dem Halbleitermangel.

Die Intel-Aktie ist im Tradegate-Handel aktuell 0,3 Prozent im Minus zum Freitag und kostet 25,34 Euro (Stand: 19.12.2022, 10:32 Uhr). Auf Monatssicht ist die Aktie 12,6 Prozent im Minus, auf Jahressicht hat sie 42,3 Prozent an Wert verloren.

ECOreporter sieht Intel schon seit längerer Zeit als Investment mit Risiko. Der Konzern ist gegenüber Konkurrenten wie AMD technologisch ins Hintertreffen geraten, und die neuen Produktionsstätten werden erst in einigen Jahren fertiggestellt sein – dass sich nun in Deutschland schon Verzögerungen andeuten, unterstreicht die Unsicherheiten. Zuletzt hatte das Unternehmen noch mitgeteilt, es sei seinem Zeitplan sogar voraus.

Anlegerinnen und Anleger brauchen daher einen langen Atem und einiges Vertrauen in die langfristige Strategie von Intel, wenn sie aktuell in die Aktie einsteigen möchten. Diese ist mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2022 von 15 auch nicht mehr so günstig bewertet wie noch im Oktober. Die erwartete Dividendenrendite ist hingegen mit hohen 4,8 Prozent weiter attraktiv.

Intel ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Kategorie Dividendenkönige. Lesen Sie hier unser ausführliches Unternehmensporträt.

Welche Dividendenkönige ECOreporter aktuell empfiehlt, erfahren Sie in unserem Überblick Nachhaltige Dividendenkönige: Bei diesen Aktien bieten sich jetzt Kaufgelegenheiten.

Welche Chip-Aktien derzeit aussichtsreicher sind, erfahren Sie im ECOreporter-Dossier Von Intel bis Taiwan Semiconductor - die 20 besten nachhaltigen Halbleiter-Aktien.

Intel Corp.: 

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