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Insolvenzverwalter der Solar Millennium AG leitet Verkaufsprozess ein – nur wenige Anleger dürften mit einem blauen Auge davonkommen
Von der Pleite der Solar Millennium AG sind insgesamt rund 30.000 Anleger betroffen. Das geht aus einem ersten Bericht von Volker Böhm hervor, der kurz vor Weihnachten zum Insolvenzverwalter der Spezialistin für solarthermische Großkraftwerke bestellt worden war (per
Mausklick gelangen Sie zu unserem Bericht über die Insolvenz des Unternehmens. Für weitere 4.000 Anleger sieht es dagegen gut aus.
Die Aussichten dieser Investoren, zumindest einen Teil ihres Geldes zurück zu erhalten, hängt von der Form ihres Investments ab: Ein Großteil ihrer Projekte hat die Solar Millennium über fünf so genannte Inhaber-Teilschuldverschreibungen in einem Anleihevolumen von knapp 227 Millionen Euro finanziert. Diese Teilschuldverschreibungen wurden laut Böhm von rund 16.000 Anlegern erworben, die damit direkt in die AG investiert haben. Die Inhaber dieser Teilschuldverschreibungen seien Gläubiger im Insolvenzverfahren. Dazu müssen sie ihre Forderung beim Insolvenzverwalter anmelden, aber erst nach Verfahrenseröffnung. Die wird laut Böhm voraussichtlich im März 2012 erfolgen. Zu den Gläubigern gehören auch Geschäftspartner, die Solar Millennium Millionenbeträge geliehen hatten. Dazu zählt zum Beispiel der Essener Industriedienstleister Ferrostaal, der dem Unternehmen noch 2011 ein kurzfristiges Darlehen in Höhe von rund 40 Millionen Euro gewährt hatte, um ein Projekt in Spanien vorfinanzieren zu können.
Wie groß der Kuchen sein wird, aus dem die Gläubiger bedient werden können, ist allerdings noch völlig offen. Böhm verfolgt nach eigenen Angaben das Ziel, die die Projektgesellschaften von Solar Millennium als Paket oder einzeln an einen oder mehrere Investoren zu veräußern. Dafür hat er die Unternehmensberatung Deloitte mit der Investorensuche beauftragt. „Der nun beginnende Investorenprozess wird es ermöglichen, den Wert der vorhandenen Projekte und Beteiligungen nach den Maßstäben des Marktes zu ermitteln“, so der Insolvenzverwalter. Er betont die heterogene Struktur des Unternehmens-Portfolios. Solar Millennium unterhalte insgesamt rund 60 Projektgesellschaften und Beteiligungen an Unternehmen in zahlreichen Ländern weltweit, wobei die zugrunde liegenden Verträge überwiegend nach jeweils nationalem Recht geschlossen worden seien.
Dem Bericht zufolge befinden sich die Projekte „überwiegend in sehr frühen Entwicklungsstadien: Nur ein Kraftwerk ist bereits fertig gestellt; ein weiteres befindet sich in Bau. Zudem werden die Projekte gemeinsam mit industriellen Partnern umgesetzt“. Dies bedeute, dass die Weiterführung oder der Verkauf für jede Gesellschaft einzeln verhandelt werden müsse, und das mit einer Vielzahl von Partnern. Zudem bestehe bei einzelnen Gesellschaften die Möglichkeit, dass die anderen Gesellschafter infolge des Insolvenzverfahrens berechtigt sind, die Geschäftsanteile der Solar Millennium AG einzuziehen. Auch dies mindert die Aussichten der Anleger, einen größeren Anteil ihres Investments zurück zu erhalten.
Die rund 14.000 Aktionäre der Solar Millennium AG müssen ihr Investment sogar wohl ganz abschreiben. Denn als Gesellschafter der AG haben sie in einem Insolvenzverfahren erst Anspruch auf Zahlungen, wenn die Forderungen aller Gläubiger zu 100 Prozent befriedigt sind. Damit aber ist kaum zu rechnen.
Mit einem blauen Auge dürften dagegen die rund 4.000 Anleger davonkommen, die in einen der beiden geschlossenen Fonds von Solar Millennium investiert haben. Beide Fonds haben nicht Insolvenz angemeldet und sind rechtlich selbständige Gesellschaften. Der Ibersol-Fonds hat zur Finanzierung eines solarthermischen Kraftwerkes in Spanien laut dem Insolvenzverwalter 6,6 Millionen Euro eingesammelt. Doch schon vor der Insolvenz von Solar Millennium war die Zeichnung gestoppt worden. Die bislang eingesammelten Gelder wurden auf einem Treuhandkonto hinterlegt und sollen im Rahmen einer Rückabwicklung des Fonds wieder an die 537 Fondsgläubiger ausgezahlt werden. Die Rückabwicklung wird nicht von der Solar Millennium AG vorgenommen, sondern von der Fonds-Gesellschaft selbst.
Für ein weiteres Spanien-Projekt der Solar Millennium AG hatte der andere geschlossene Fonds rund 48 Millionen Euro eingesammelt. Im Gegensatz zu dem Ibersol-Projekt, das erst noch umgesetzt werden sollte, wurde das Andasol-Projekt bereits umgesetzt. Es erzeugt solarthermisch erzeugten Strom und speist ihn ins spanische Stromnetz zu staatlich festgelegten Tarifen ein. An dieser Projektgesellschaft sind Großunternehmen wie RWE Innogy, RheinEnergie ebenfalls beteiligt, die Stadtwerke München halten allein fast 50 Prozent der Anteile. Die 3.569 Anteilseigner des Andasol-Fonds können daher von einer Fortführung des Projektes ausgehen.
Solar Millennium AG: ISIN DE0007218406 / WKN 721840

Die Aussichten dieser Investoren, zumindest einen Teil ihres Geldes zurück zu erhalten, hängt von der Form ihres Investments ab: Ein Großteil ihrer Projekte hat die Solar Millennium über fünf so genannte Inhaber-Teilschuldverschreibungen in einem Anleihevolumen von knapp 227 Millionen Euro finanziert. Diese Teilschuldverschreibungen wurden laut Böhm von rund 16.000 Anlegern erworben, die damit direkt in die AG investiert haben. Die Inhaber dieser Teilschuldverschreibungen seien Gläubiger im Insolvenzverfahren. Dazu müssen sie ihre Forderung beim Insolvenzverwalter anmelden, aber erst nach Verfahrenseröffnung. Die wird laut Böhm voraussichtlich im März 2012 erfolgen. Zu den Gläubigern gehören auch Geschäftspartner, die Solar Millennium Millionenbeträge geliehen hatten. Dazu zählt zum Beispiel der Essener Industriedienstleister Ferrostaal, der dem Unternehmen noch 2011 ein kurzfristiges Darlehen in Höhe von rund 40 Millionen Euro gewährt hatte, um ein Projekt in Spanien vorfinanzieren zu können.
Wie groß der Kuchen sein wird, aus dem die Gläubiger bedient werden können, ist allerdings noch völlig offen. Böhm verfolgt nach eigenen Angaben das Ziel, die die Projektgesellschaften von Solar Millennium als Paket oder einzeln an einen oder mehrere Investoren zu veräußern. Dafür hat er die Unternehmensberatung Deloitte mit der Investorensuche beauftragt. „Der nun beginnende Investorenprozess wird es ermöglichen, den Wert der vorhandenen Projekte und Beteiligungen nach den Maßstäben des Marktes zu ermitteln“, so der Insolvenzverwalter. Er betont die heterogene Struktur des Unternehmens-Portfolios. Solar Millennium unterhalte insgesamt rund 60 Projektgesellschaften und Beteiligungen an Unternehmen in zahlreichen Ländern weltweit, wobei die zugrunde liegenden Verträge überwiegend nach jeweils nationalem Recht geschlossen worden seien.
Dem Bericht zufolge befinden sich die Projekte „überwiegend in sehr frühen Entwicklungsstadien: Nur ein Kraftwerk ist bereits fertig gestellt; ein weiteres befindet sich in Bau. Zudem werden die Projekte gemeinsam mit industriellen Partnern umgesetzt“. Dies bedeute, dass die Weiterführung oder der Verkauf für jede Gesellschaft einzeln verhandelt werden müsse, und das mit einer Vielzahl von Partnern. Zudem bestehe bei einzelnen Gesellschaften die Möglichkeit, dass die anderen Gesellschafter infolge des Insolvenzverfahrens berechtigt sind, die Geschäftsanteile der Solar Millennium AG einzuziehen. Auch dies mindert die Aussichten der Anleger, einen größeren Anteil ihres Investments zurück zu erhalten.
Die rund 14.000 Aktionäre der Solar Millennium AG müssen ihr Investment sogar wohl ganz abschreiben. Denn als Gesellschafter der AG haben sie in einem Insolvenzverfahren erst Anspruch auf Zahlungen, wenn die Forderungen aller Gläubiger zu 100 Prozent befriedigt sind. Damit aber ist kaum zu rechnen.
Mit einem blauen Auge dürften dagegen die rund 4.000 Anleger davonkommen, die in einen der beiden geschlossenen Fonds von Solar Millennium investiert haben. Beide Fonds haben nicht Insolvenz angemeldet und sind rechtlich selbständige Gesellschaften. Der Ibersol-Fonds hat zur Finanzierung eines solarthermischen Kraftwerkes in Spanien laut dem Insolvenzverwalter 6,6 Millionen Euro eingesammelt. Doch schon vor der Insolvenz von Solar Millennium war die Zeichnung gestoppt worden. Die bislang eingesammelten Gelder wurden auf einem Treuhandkonto hinterlegt und sollen im Rahmen einer Rückabwicklung des Fonds wieder an die 537 Fondsgläubiger ausgezahlt werden. Die Rückabwicklung wird nicht von der Solar Millennium AG vorgenommen, sondern von der Fonds-Gesellschaft selbst.
Für ein weiteres Spanien-Projekt der Solar Millennium AG hatte der andere geschlossene Fonds rund 48 Millionen Euro eingesammelt. Im Gegensatz zu dem Ibersol-Projekt, das erst noch umgesetzt werden sollte, wurde das Andasol-Projekt bereits umgesetzt. Es erzeugt solarthermisch erzeugten Strom und speist ihn ins spanische Stromnetz zu staatlich festgelegten Tarifen ein. An dieser Projektgesellschaft sind Großunternehmen wie RWE Innogy, RheinEnergie ebenfalls beteiligt, die Stadtwerke München halten allein fast 50 Prozent der Anteile. Die 3.569 Anteilseigner des Andasol-Fonds können daher von einer Fortführung des Projektes ausgehen.
Solar Millennium AG: ISIN DE0007218406 / WKN 721840