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Indisches Windkraftunternehmen will Börsengang wagen - Hoffnung auf großes Potential im Heimatmarkt

Ein indischer Windkraftprojektierer bereitet sein Börsendebüt vor. Wie die Indian Energy bekannt gab, strebt sie die Börsennotiz an der Alternative Investment Market (AIM) an. Dieses Segment der Londoner Börse stellt vergleichsweise geringe Anforderungen für ein Listing. Dort sind auch weitere Nebenwerte aus dem Bereich der Erneuerbaren Energien wie etwa Clipper Windpower notiert, ein Hersteller von Windkraftanlagen aus den USA. Laut Angaben gelangen an der AIM in 2006 und 2007 rund 40 Börsendebüts von Unternehmen aus dem Sektor. Doch seit die Finanzkrise die Märkte erschütterte, scheiterten etliche weitere Versuche.

Indian Energy betreibt nach eigenen Angaben in der indischen Provinz Karnataka einen Windpark mit rund 25 Megawatt (MW) Leistung. Eingesetzt werden dort Anlagen der deutschen Enercon. Bis 2013 werde das Windkraftportfolio auf 500 MW ausgebaut, so das Unternehmen. Der Börsengang soll in diesem Monat erfolgen und dem unabhängigen Projektierer 41 Millionen Dollar einbringen. Das Unternehmen ist 2007 gegründet worden, an seiner Gründung beteiligten sich unter anderem Standard Bank, Premier Asset Management und Financier du Champlain.

Die indische Regierung will den Ausbau der Erneuerbaren Energien forcieren. 2012 sollen sie zehn Prozent des Energiebedarfs decken, der durch den wirtschaftlichen Aufschwung des Milliardenvolkes stark gestiegen ist. Für 2020 werden zwanzig Prozent anvisiert. Gegenwärtig summieren sich die indischen Grünstromaktivitäten laut Indian Energy auf knapp 14.000 MW. Experten würden mit einem Zuwachs auf über 40.000 MW bis 2017 rechnen.  Der Schwerpunkt der Erneuerbarenenergien in Indien liege auf der Windkraft.

Mit mehr als 10.000 MW installierter Kapazität ist Indien bereits die fünftgrößte Windkraftnation der Welt. Mit seiner 5600 Kilometer langen Küste hat Indien ideale Voraussetzungen für die Nutzung von Windenergie. Die Indian Wind Energy Association schätzt das Windkraft-Potenzial des Landes auf 65.000 MW. Größter Akteur ist Suzlon Energy. Der Hersteller von Windkraftanlagen erzielt ein Drittel seines Umsatzes im Heimatmarkt und setzt auch selbst Windparks um. Obwohl die Gesellschaft zu einem der größten Produzenten von Windturbinen weltweit aufgestiegen ist, ist deren Aktie nur an indischen Börsen notiert.

Sowohl die Zentralregierung in Mumbay, vormals Bombay, als auch die einzelnen Bundesstaaten weitere bieten Investoren Steuererleichterungen und Subventionen, um den Ausbau der Windkraft zu finanzieren. Hinzu kommen zahlreiche Sonderkonditionen wie niedrige Importzölle und kostengünstige Kredite. Einige Bundesstaaten wie etwa Karnataka, Uttar Pradesh und Uttataranchal haben Einspeisetarife für Strom aus Erneuerbaren Energien festgeschrieben. All dies lockte bereits westliche Unternehmen wie BP Alternative Energy an, die mit einer 40 MW-Projekt ihren ersten asiatischen Windpark in Indien errichtet hat. Ein großes Hindernis für den Sektor stellt allerdings das unzureichende Übertragungs- und Verteilungsnetz des Landes dar.

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