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„In der Krise stehen die großen Finanzinstitute in der Verantwortung.“ - Interview mit Irina Detlefsen, HVB
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ECOreporter.de: Was ist Kerngeschäft der Hypo- und Vereinsbank AG und wo liegt die Kernkompetenz des Hauses speziell im Bezug auf Nachhaltigkeit?
Irina Detlefsen: Die HypoVereinsbank gehört als Teil der UniCreditGroup zu einer der größten Banken Europas. Nachhaltigkeit scheint für viele immer noch ein Nischenthema zu sein, das von relativ kleinen, spezialisierten Nachhaltigkeitsbanken besetzt wird. Als internationaler Branchensieger des Bereichs Finanzen im Nachhaltigkeitsrating der oekom research AG sehen wir uns als Vorreiter unter den großen Finanzinstituten. Durch unsere Größe können wir auch mit kleinen Veränderungen viel bewegen, etwa durch Orientierung an Werten wie Fairness, Transparenz, Respekt, Gegenseitigkeit, Freiheit und Vertrauen – alles zentrale Elemente unserer Integrity Charter - und durch die Umsetzung unseres umfassenden Nachhaltigkeitsmanagement-Systems. Unseren Kunden bieten wir durch unsere internationale Aufstellung, die Stärke der UniCreditGroup und unsere langjährige Erfahrung das gesamte Spektrum an Finanzdienstleistungen.
ECOreporter.de: Wie hat sich Ihre Bank zuletzt entwickelt?
Detlefsen: Der letzte große Schritt war die Integration der HypoVereinsbank in die UniCredit Group. Schon früh haben wir die Bedeutung von nachhaltiger Unternehmensführung erkannt. So sorgt etwa ein seit Mitte der 1990er Jahre installiertes Umweltmanagementsystem dafür, dass wir Stoff- und Energieströme in allen Unternehmensabläufen zuverlässig erfassen und Einsparpotentiale konsequent ausschöpfen. Im Jahr 2006 wurde es erstmals nach der internationalen Umweltmanagementnorm ISO 14001 begutachtet und zertifiziert.
ECOreporter.de: Setzt die Hypo- und Vereinsbank auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit spezielle Schwerpunkte?
Detlefsen: Klima- und Umweltschutz sind uns wichtig. Im Jahr 2007 hat die UniCredit Group die Erklärung der Financial Initiative des Umweltprogramms der Vereinten Nationen zum Klimawandel unterzeichnet und sich verpflichtet, den eigenen CO2-Ausstoß zu minimieren und regelmäßig offenzulegen. Unsere Klimastrategie, die wir in Partnerschaft mit dem WWF umsetzen, sieht vor, dass wir die CO2-Emissionen der gesamten UniCredit Group bis 2020 um 30 Prozent im Vergleich zu 2008 reduzieren –die HypoVereinsbank wird bis Ende 2010 bereits 60 Prozent ihrer betrieblich verursachten jährlichen Emissionen eingespart haben. In ihrem umfangreichen Klimaaktionsprogramm integriert die HypoVereinsbank Klimaschutz in alle Geschäftsbereiche. Wir sind als eine von wenigen Banken in Europa im CO2-Emissionshandel als Handelspartner für Unternehmen tätig. In 14 Kompetenzzentren in Deutschland berät die HVB als Marktführer in der Finanzierung von erneuerbaren Energien ihre Kunden zur Finanzierung von klimaschonenden Projekten.
ECOreporter.de: Was erhoffen Sie sich von der Messe Grünes Geld2010 in München?
Detlefsen: Auf der Messe Grünes Geld wollen wir zeigen, dass sich auch eine Großbank engagiert für das Thema Nachhaltigkeit einsetzen kann. Wir wollen mit unserem Auftritt das Thema Sustainable Investments einem breitem Publikum zugänglich machen und uns als verantwortungsvollen, professionellen Anbieter nachhaltiger Geldanlagen vorstellen. Wir sehen die Messe Grünes Geld als eine Möglichkeit, einen wichtigen Beitrag zu unserem Ziel zu leisten, Nachhaltigkeit von einem Nischen- zu einem Breitenthema zu machen und neue Kunden für die HypoVereinsbank und unsere nachhaltigen Geldanlagen zu begeistern.
ECOreporter.de: Was wollen Sie auf der Messe Grünes Geld in München präsentieren?
Detlefsen: Auf der Messe Grünes Geld werden wir unsere verschiedenen Aktivitäten im Bereich Nachhaltigkeit vorstellen und zeigen, wie wir uns unserer Verantwortung als eine der führenden Banken Europas stellen. Darüber hinaus werden wir die vielfältigen Anlagemöglichkeiten präsentieren, die wir ökologisch und sozial interessierten Kunden bieten. Dies umfasst neben klassischen Anlagen wie nachhaltigen Investmentfonds auch interessante nachhaltige Sachwerte.
ECOreporter.de: Auf welche zukünftigen Marktherausforderungen haben Sie sich wie eingestellt? Was raten sie Menschen, die im Zuge der Euroschuldenkrise sich vor der Inflation und dem Zusammenbruch des Euro fürchten?
Detlefsen: Die Finanzkrise hat eindrucksvoll gezeigt, dass kurzfristiges Gewinnstreben auf den Finanzmärkten große Gefahren für alle birgt. In besonderer Verantwortung stehen hier große Finanzinstitute, die durch ihr Verhalten die Maßstäbe für den Markt setzen. Die aktuellen Geschehnisse auf den Finanzmärkten sorgen für Unsicherheit unter den Anlegern, die daher noch größeren Beratungsbedarf haben. Diesem Wunsch kommen wir gerne nach. Eine mögliche Reaktion auf gesteigerte Inflationsangst kann die Investition in Sachwerte sein. In diesem Bereich bieten wir unseren Kunden aktuell unter anderem zwei nachhaltige Sachwerte – davon einer in US-Dollar – an, die wir auch auf der Messe Grünes Geld vorstellen werden.
ECOreporter.de: Was erwarten Sie für die Zukunft?
Detlefsen: Wir rechnen in der Zukunft mit einem weiter steigenden öffentlichen Bewusstsein für Nachhaltigkeitsthemen und einem weiteren Wachstum des Marktes für nachhaltige Geldanlagen. Wir sind davon überzeugt, dass die Ausrichtung unseres Geschäfts auf Nachhaltigkeit unseren wirtschaftlichen Erfolg fördert. Indem wir die Erwartungen und Bedürfnisse der Menschen respektieren und unser Geschäft daran ausrichten, schaffen und bewahren wir Vertrauen – das wichtigste Kapital einer Bank.
ECOreporter.de: Herzlichen Dank für das Gespräch!