Erneuerbare Energie

In den USA boomt die Photovoltaik - Zukunft des Marktes unsicher

In den Vereinigten Staaten sind im dritten Quartal 2011 so viele Soalranlagen ans Netz gegangen wie nie zuvor. Darauf weist der US-amerikanische Solarverband Solar Energy Industries Association (SEIA) hin. Demnach wurden Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 449 Megawatt (MW) aufgestellt. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum bedeute dies ein Plus von 140 Prozent. Vor allem die Energieversorger hätten den Ausbau der Photovoltaik forciert.

Die gesamte Solarstromkapazität der USA hat dem Solarverband zufolge Ende September 3.650 MW erreicht. Allein in den Monaten Januar bis November 2011 seien mehr als 1.000 MW neu hinzu gekommen und damit bereits mehr als im Gesamtjahr 2010. Damit habe sich der Solarboom des Vorjahres fortgesetzt und an Dynamik gewonnen.

Allerdings sind die Vereinigten Staaten damit noch immer weit davon entfernt, ihr Photovoltaik-Potential auszuschöpfen. Zum Vergleich: im deutlich kleineren und weitaus weniger sonnenverwöhnten Deutschland wurde allein in 2010 doppelt so viel Solarstromkapazität ans Netz gebracht wie in den USA bislang insgesamt. Und die Bundesregierung strebt für die nahe Zukunft einen jährlichen Zubau um 3.500 MW an, also die Menge, für die die USA Jahre gebraucht haben.

Die SEIA rechnet damit, dass das vierte Quartal noch besser ausfallen wird. Sie weist darauf hin, dass Ende 2012 die Steuervergünstigungen für Photovoltaikprojekte in den USA auslaufen. Noch vor Förderprogrammen von Bundesstaaten und Kommunen sind diese so genannten tax credits wesentliche Antreiber des Wachstums des US-Solarmarktes. Im US-Kongress zeichnet sich bislang noch keine Mehrheit für eine Verlängerung ab. Der Solarverband geht davon aus, dass daher in den kommenden Monaten weiter viele Solaranlagen ans Netz gebracht werden, da die Investoren damit noch in den Genuss der tax credits gelangen. Dann aber drohe der Markt einzubrechen, warnt die SEIA.
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