IEA: 2017 weniger Investitionen im Energiesektor

Global wird immer weniger in den Energiesektor investiert. So das Ergebnis des Energie-Investitionsberichtes 2018 der Internationalen Energieagentur (IEA). Dies ist laut IEA ein Grund zur Sorge: Denn ohne genügend Investitionen könnten die Ziele zur Energie-Versorgungssicherheit und die Klimaschutzziele nicht erreicht werden.

Weniger Investitionen in Energiesektor - Anteil staatlicher Investitionen steigt

Im Vergleich zu 2016 hat das Volumen des globalen Investitionen in den Energiesektor um 2 Prozent nachgelassen. Insgesamt waren es 2017 1,8 Billionen US-Dollar (USD), von denen 750 Milliarden USD in den Elektrizitätssektor und 715 Milliarden USD in die Öl- und Gasversorgung flossen.

Trotz des Nachlassens privater Investitionen in den Energiesektor stieg der Anteil staatlich geförderter Investitionen laut IEA-Bericht. Staatlich geförderte Investitionen stiegen auf über 40 Prozent im Jahr 2017.

Mehr Investitionen in fossile Brennstoffe

Auch die gesamten globalen Investitionen in Erneuerbare Energien und Energieeffizienz sind rückläufig. Ganze 3 Prozent hat das Volumen laut IEA nachgelassen. Die IEA rechnet mit einem weiteren Rückgang. Grund dafür seien auch aktuelle politische Veränderungen - etwa die Solar-Subventionskürzungen in China.

"Ein solcher Rückgang der weltweiten Investitionen in erneuerbare Energien und Energieeffizienz ist besorgniserregend", sagte Fatih Birol, Geschäftsführer der IEA. Der Rückgang könne den Ausbau sauberer Energiequellen gefährden. Dieser sei aber dringend nötig, um die Pariser Klimaziele zu erreichen und der fortschreitenden Luftverschmutzung entgegen zu wirken.

Zusätzlich zu den rückläufigen globalen Investitionen in die zukunftsorientierte Energieversorgung ist 2017 erstmals seit 2014 der Anteil fossiler Brennstoffe an den Investitionen in den Energiesektor gestiegen. Und die IEA rechnet damit, dass dieser Trend anhält. Laut IEA-Bericht sorgten weitere Atomkraftwerk-Stilllegungen in 2017 für ein Investitionstief im AKW-Sektor und staatliche Förderungen für einen wachsenden Anteil von Elektrofahrzeugen auf dem PKW-Markt.

Investitionen in Kohlekraftwerke rückläufig - steigende Investitionen in US-Schieferölindustrie

Ein weiteres Jahr in Folge gingen auch die endgültigen Investitionsentscheidungen für den Bau von Kohlekraftwerken zurück und machten gerade mal ein Drittel des Niveaus aus dem Jahr 2010 aus. Dennoch ist der globale Kohlemarkt 2017 gewachsen.

Grund dafür sind vor allem die asiatischen Länder. Die IEA merkt in diesem Zusammenhang an, dass Kohlekraftanlagen zwar zunehmend effizienter werden, über 60 Prozent der derzeitigen Betriebskapazität jedoch zu ineffizient sei.

Laut Bericht der IEA befindet sich die US-Schieferölindustrie derzeit auf Wachstumskurs. Grund dafür sei eine Senkung der Gewinnschwelle durch einen Rückgang der Produktionskosten. In Folge dessen könne man mit einem Anstieg der US Light Ölproduktion auf 1,3 Millionen Barrel pro Tag im Jahr 2018 rechnen.