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Hohe Abschreibungen halten Vestas tief in der Verlustzone

Millionenschwere Abschreibungen belasten die aktuelle Bilanz des Windradherstellers Vestas Wind Systems. Das Unternehmen aus Randers in Dänemark steigerte zwar sowohl im Gesamtjahr als auch im vierten Quartal 2012 den Umsatz deutlich. Dennoch fiel in 2012 inklusive aller einmaligen Effekte aus Abschreibungen mehr als eine halbe Milliarde Euro Verlust vor Zinsen und Steuern (EBIT) an.

Die heute veröffentlichte Bilanz von Vestas weist mit 7,2 Milliarden Euro einen um 23,6 Prozent  gestiegenen Jahresumsatz aus. Beim EBIT ohne Sondereffekte schaffte Vestas nach 38 Millionen Euro Verlust nun vier Millionen Euro Ertrag. Hohe Produkt- und Produktionskosten für die Windradbaureihe V-112 3.0 sowie die Entwicklung der GridStreamer-Technologie und 126 Millionen Euro erhöhte Amortisationskosten und Abschreibungen hätten das EBIT jedoch schwer belastet, hieß es.
Inklusive aller einmaligen Kosten und Abschreibungen verbuchte Vestas für das Gesamtjahr 697 Millionen Euro EBIT-Verlust. Gegenüber 2011 hat sich dieser Verlust mehr als verzehnfacht. Damals hatte Vestas 60 Millionen Euro EBIT-Verlust bilanzieren müssen. Der Verlust vor Steuern wuchs von 153 Millionen Euro im Vorjahr auf 713 Millionen Euro. Allerdings sei es durch das laufende harte Sparprogramm schon gelungen, die Kostenstruktur deutlich zu verschlanken.

Wesentlich besser verlief das vierte Quartal. Der Umsatz stieg im Zeitraum Oktober bis Dezember gegenüber dem Vorjahresquartal um 23 Prozent auf 2,5 Milliarden Euro. Zugleich vervielfachte sich das EBIT vor Sondereffekten. Es kletterte um 237 Prozent auf 155 Millionen Euro.

Positiv sieht auch der Auftragsbestand zum Jahresende 2012 aus. Hier weist Vestas Windradbestellungen und Projektaufträge im Gesamtwert von 7,1 Milliarden Euro aus, was einer Lieferung und Installation von 7.156 Megawatt (MW) Windstromkapazität gleichkommt. Zusammengenommen mit allen neuen Service- und Wartungsaufträgen beziffern die Dänen ihr Neugeschäft auf 12,4 Milliarden Euro.
Für 2013 erwartet Vestas einen Rückgang der Auslieferungen von 6.171 MW auf 4.000 bis 5.000 MW. Der Umsatz soll auf 5,5 Milliarden Euro zurückgehen.  Die EBIT-Marge vor Sondereffekten soll „mindestens ein Prozent“ erreichen.Die Börse reagierte zunächst positiv auf die Nachrichten aus Dänemark: Bis 9:17 kletterte die im Xetra der deutschen Börse gehandelte Tranche der Vestas-Aktie um 8,3 Prozent auf 4,87 Euro. Damit war sie allerdings noch zehn Prozent billiger als heute vor einer Woche. Und vor einem Jahr lag ihr Kurs noch knapp 55 Prozent über dem aktuellen Stand.

Vestas Wind Systems: ISIN DK0010268606 /WKN 913769
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