Einfach E-Mail-Adresse eintragen und auf "Abschicken" klicken - willkommen!

Erneuerbare Energie, Meldungen
Historische Trendwende: Erste Solaranlage kommt ohne Einspeisevergütung aus
Es ist ein Meilenstein für die Solarbranche. In Deutschland kommt erstmals eine Solaranlage, die einen Zuschlag bei einer Ausschreibung bekommen hat, ohne die nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) garantierte Einspeisevergütung aus. Branchenkenner rechnen damit, dass dies in Zukunft häufiger der Fall sein wird.
Der folgende Premium-Inhalt ist aufgrund des Artikelalters nun frei verfügbar.
Konkret geht es um einen Solarpark des Kölner Emissionshauses Wattner. Dieser hatte bei der Solarausschreibung im Juni 2017 einen Zuschlag mit einer garantierten Vergütung von 5,42 Cent pro Kilowattstunde (Ct/kWh) erhalten.
Die Anlage ist nach einem Jahr Bauzeit ans Netz gegangen. Im August erreichte der Marktwert für Solarstrom seinen diesjährigen Höchststand von 5,595 Ct/kWh und lag damit über dem Zuschlagswert für den Solarpark von Wattner. Heißt: Die Anlage kann derzeit gänzlich ohne EEG-Prämie wirtschaftlich betrieben werden.
Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) spricht von einer "historischen Trendwende“. Im Juli, August und September lag der Marktwert für Solarstrom jeweils über den diesjährigen Zuschlagswerten für Photovoltaik-Freiflächenanlagen. Diese Anlagen befinden sich derzeit noch in der Planungs- oder Bauphase.
Marktwert für Solarstrom stark gestiegen
In den letzten Jahren sind die Zuschlagswerte in den deutschen Photovoltaik-Ausschreibungen stark gesunken. Der bislang niedrigste Durchschnittswert wurde im Februar 2018 mit 4,33 Ct/kWh erreicht. Gleichzeitig stieg diesen Sommer der Marktwert für Solar auf ein Rekordniveau.
"Die Integration Erneuerbarer Energie in den Markt funktioniert“, sagt Peter Röttgen, Geschäftsführer des BEE. Und Marco Nicolosi von der Berliner Energieberatungsgesellschaft Connect Energy Economics ergänzt: "Wir haben keine Glaskugel, aber ich gehe davon aus, dass sich diese Entwicklung in Zukunft noch verstärkt. Historisch gesehen stehen wir jetzt am Anfangspunkt.“
Nicolosi rechnet damit, dass zu Beginn des nächsten Jahrzehnts, wenn für die ersten Anlagen die EEG-Förderung ausläuft und weitere Atomkraftwerke abgeschaltet werden, der Marktwert für Strom aus Solar- und Windparks noch weiter steigen wird. "Dann werden immer mehr Anlagen keine Marktprämie mehr erhalten, was gleichzeitig auch die EEG-Umlage entlastet“, so Nicolosi.