Bei Henkel laufen zwar die Geschäfte mit Klebstoff – ansonsten aber sieht es düster aus bei dem Chemiekonzern. / Foto: Unternehmen

  Nachhaltige Aktien, Aktien-Favoriten

Henkel kassiert Gewinnprognose – Kosten und Krieg belasten

Der Düsseldorfer Konsumgüterkonzern Henkel hat vorläufige Zahlen zum ersten Quartal 2022 veröffentlicht – und senkt seine Gewinnprognose für dieses Jahr deutlich. Der Grund seien stärker als erwartet steigende Materialkosten sowie der Rückzug aus Russland und Belarus als Folge des Ukraine-Krieges, wie der ECOreporter-Aktien-Favorit erklärte.

Offenbar kann Henkel die höheren Kosten nicht vollständig an die Kunden weiterreichen. Beim Umsatzwachstum ist der Konzern dank steigender Preise vor allem für seine Klebstoffe hingegen optimistischer als zuvor.

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So konnte Henkel, getragen von der Klebstoffsparte Adhesive Technologies, im ersten Quartal seinen Umsatz um rund 7 Prozent zum Vorjahr auf 5,3 Milliarden Euro steigern. Zu Gewinnzahlen machte das Unternehmen keine Angabe.

Für das Gesamtjahr erwartet Henkel nun ein organisches Umsatzwachstum um 3,5 bis 5,5 Prozent. Bislang war der Konzern nur von einem Plus von 2,0 bis 4,0 Prozent ausgegangen.

Negatives Ergebnis erwartet

Die um einmalige Aufwendungen und Erträge sowie Restrukturierungsaufwendungen bereinigte Umsatzrendite (EBIT-Marge) sieht Henkel hingegen für dieses Jahr nur noch in einer Bandbreite von 9 bis 11 Prozent, nach vorher 15 bis 17 Prozent. Beim bereinigten Ergebnis je Vorzugsaktie (EPS) stellt sich Henkel auf ein Minus von 15 bis 35 Prozent ein, zuvor war eine Bandbreite von minus 15 bis plus 5 Prozent erwartet worden.

Diese neue Prognose beruht laut Henkel auf der Annahme, dass sich die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine nicht wesentlich verschärfen werden und es nicht aufgrund der Corona-Pandemie zu neuen weitreichenden Geschäfts- und Produktionsschließungen in Industrie und Handel kommen wird.

Die Henkel-Aktie verlor als Folge der Mitteilung im Handel am Freitag 4,5 Prozent. Aktuell ist sie zum Vortag 0,5 Prozent im Plus und kostet 60,70 Euro (Stand 3.5.2022, 12:11 Uhr). Auf Monatssicht notiert die Aktie 0,8 Prozent im Minus, im Jahresvergleich hat sie 37 Prozent an Wert verloren.

Aktie kommt nicht vom Fleck

Dass Henkel anders als Konkurrenten nicht in der Lage ist, Kostenbelastungen durch Preiserhöhungen auszugleichen, ist ein weiterer Dämpfer für die schon seit längerem schwächelnde Aktie. Auch Konzernumbauten in jüngerer Vergangenheit haben nicht den erhofften Erfolg gebracht. Zwar ist die Aktie mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2022 von 14 nicht teuer. Nach Einschätzung von ECOreporter ist Henkel derzeit aber nur ein Investment für risikobereite Anlegerinnen und Anleger mit einem sehr langen Investitionshorizont.

Henkel ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie der Kategorie Nachhaltige Dividendenkönige.

Henkel AG & Co. KGaA Vorzugsaktie:   

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