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Helma Eigenheimbau bleibt auf Rekordkurs – aber wie lange noch?
Der Baukonzern Helma Eigenheimbau aus Lehrte bei Hannover ist auch im ersten Halbjahr 2022 weiter gewachsen. Bei den Aussichten für das Gesamtjahr gibt sich das Management allerdings vorsichtig.
In der ersten Jahreshälfte stieg der Umsatz von 161,4 Millionen Euro im Vorjahr auf 169,2 Millionen Euro. Der Vorsteuergewinn legte von 12,4 auf 13,5 Millionen Euro zu, der Nettogewinn betrug 8,9 Millionen Euro (2021: 8,7 Millionen Euro).
Der Auftragseingang blieb mit 197,4 Millionen Euro auf dem hohen Vorjahresniveau. Die Eigenkapitalquote des Konzerns verbesserte sich von 28,7 auf 31,6 Prozent. Zudem verfügt Helma eigenen Angaben zufolge über „erhebliche stille Reserven“, weil vor Jahren erworbene Baugrundstücke nach dem Vorsichtsprinzip bilanziert würden und damit deutlich unter ihren aktuellen Marktpreisen in den Büchern stünden.
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Die Baukonjunktur hat sich in Deutschland in den letzten Monaten eingetrübt, vor allem wegen gestiegener Baukosten, höherer Kreditzinsen und Materialengpässen. Das bekommt auch Helma zu spüren. Das Management geht aktuell davon, im Gesamtjahr nur das untere Ende seiner Prognosespannen zu erreichen. Bislang war Helma von einem Umsatz von 360 bis 380 Millionen Euro und einem Vorsteuergewinn von 30 bis 33 Millionen Euro ausgegangen. Ob der Konzern seine mittelfristigen Ziele – über 400 Millionen Euro Umsatz und ein Vorsteuergewinn von mehr als 40 Millionen Euro in 2024 – erreichen kann, ist eigenen Angaben zufolge „aktuell unklar“, da dies eine „entsprechend gute Marktnachfrage“ voraussetze.
Die Helma-Aktie notiert heute im Xetra-Handel nahezu unverändert zum Freitag bei 40,20 Euro (Stand 15.8.2022, 10:00 Uhr). Der Kurs war zwischen Frühjahr 2020 und Anfang 2022 stark gestiegen, hat die Gewinne mittlerweile aber fast vollständig wieder abgegeben. Im Jahresvergleich ist die Aktie 40 Prozent im Minus, auf drei Jahre gesehen hat sie 8 Prozent an Wert gewonnen.
Die Helma-Aktie ist derzeit mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2022 von 7 nicht hoch bewertet. Wegen der unklaren Entwicklung der Baubranche rät ECOreporter defensiven Anlegerinnen und Anlegern momentan aber von einem Einstieg ab. Nach mehreren Rekordjahren ist das Risiko gestiegen, dass es im Immobiliensektor zu einer Flaute kommt. Vor diesem Hintergrund wirken auch die gesenkten Jahresziele von Helma noch ambitioniert.
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Helma Eigenheimbau AG: