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Helma Eigenheimbau: Auftragseingang und Gewinn brechen ein
Der Baukonzern Helma Eigenheimbau hat das Geschäftsjahr 2022 trotz der Flaute im Baugewerbe in den schwarzen Zahlen abgeschlossen. Die Aktie legt heute zu. Lohnt sich nach den hohen Kursverlusten im letzten Jahr jetzt der Einstieg?
Weil die Baukosten und die Zinsen für Baukredite vor allem im zweiten Halbjahr stark gestiegen sind, ging der Auftragseingang bei Helma 2022 nach vorläufigen Zahlen um 43 Prozent auf 255 Millionen Euro zurück – der schwächste Wert seit 2017. Ende des Jahres lag der Auftragsbestand bei 303 Millionen Euro, nach 360 Millionen Euro ein Jahr zuvor.
Der Umsatz des Unternehmens aus Lehrte bei Hannover sank 2022 um knapp 9 Prozent auf 302,5 Millionen Euro, lag damit aber immer noch über dem bislang zweitbesten Geschäftsjahr 2020, als Helma 274 Millionen Euro umgesetzt hatte.
Der Nettogewinn verringerte sich 2022 von 18,8 auf 2,1 Millionen Euro. Darin enthalten sind außerordentliche Aufwendungen von 17,6 Millionen Euro im Zusammenhang mit der Insolvenz des wichtigen Subunternehmers Natura-Holzbau GmbH.
Helmas Nettofinanzverbindlichkeiten blieben 2022 konstant bei 211 Millionen Euro, die Eigenkapitalquote ging leicht zurück von 28,8 auf 27,7 Prozent.
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Das Management rechnet damit, dass sich die „weiterhin verhaltene Nachfrage“ im Jahresverlauf 2023 stetig verbessern wird. Der Umsatz soll im Gesamtjahr bei mehr als 300 Millionen Euro liegen, der Vorsteuergewinn wie 2022 bei etwa 3,5 Millionen Euro.
Marktbeobachter hatten etwas schwächere Zahlen erwartet. Die Helma-Aktie ist heute mit einem Plus von 2,4 Prozent in den Xetra-Handel gestartet, aktuell kostet sie 17,00 Euro (Stand 7.3.2023, 10:18 Uhr).
Die Krise in der Bauindustrie hatte die Aktie im letzten Jahr von knapp 70 Euro bis auf 14 Euro abstürzen lassen. In den letzten Monaten entwickelte sich der Kurs uneinheitlich, seit Anfang Februar befindet er sich wieder in einer Abwärtsbewegung. Im Monatsvergleich hat die Aktie 12 Prozent verloren, auf Jahressicht beträgt das Minus 70 Prozent. Auf fünf Jahre gesehen hat der Kurs 57 Prozent eingebüßt.
Nach einer längeren Boom-Phase spürt Helma nun den Konjunktureinbruch im Immobiliensektor. Wegen der mittlerweile auf durchschnittlich etwa 4 Prozent gestiegenen Zinsen für zehnjährige Immobilienkredite werden in Deutschland viele Bauprojekte storniert, stark gestiegene Baukosten und Lieferengpässe drücken zusätzlich auf die Gewinnmargen. Vor diesem Hintergrund bleibt die Helma-Aktie ein Investment mit erhöhtem Risiko.
Das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2023 liegt nach den Kurseinbrüchen bei moderaten 10, für 2024 bei niedrigen 6. Wer jetzt einsteigt, sollte einen langen Anlagehorizont mitbringen.
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Helma Eigenheimbau AG: