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Aktientipps, Meldungen, Fonds / ETF
Grün bis kerngrün - auf welche Aktien setzen kleine Nachhaltigkeitsindizes?
Wie entwickeln sich die kleinen nachhaltigen Börsenbarometer? ECOreporter stellt grüne Börsenindizes und ihre Aktien vor. Geht klein und kerngrün mit Performance-Einbußen einher?
Naturaktien-Index: kerngrün, sehr gute Performance
Einer der ältesten Nachhaltigkeitsindizes aus dem deutschsprachigen Raum ist der Naturaktien-Index, kurz NAI, gestartet von der Zeitschrift Natur & Kosmos vor mehr als 20 Jahren. Der NAI hat umfangreiche Ausschlusskriterien. Tabu sind Aktien aus den Bereichen Atomkraft, Rüstung, Diskriminierung von Frauen und Minderheiten sowie Kinderarbeit (auch bei Zulieferern).
Darüber hinaus dürfen die Unternehmen keine Tierversuche vornehmen oder in ihrem Kerngeschäft umwelt- oder gesundheitsschädliche Produkte herstellen. Zu den Ausschlussgründen zählen auch Rechtsverstöße, Gentechnik und die Weigerung von Unternehmen, ihre Umwelt- und Gesundheitsrisiken öffentlich darzulegen.
Hinzu kommen Positivkriterien. Um in den NAI aufgenommen zu werden, müssen Firmen zwei der folgenden vier Kriterien erfüllen. Sie müssen mit ihren Produkten einen Beitrag zu den ökologischen oder sozialen Menschheitsproblemen leisten, Branchenvorreiter in Bezug auf ihre Produkte oder führend hinsichtlich der Gestaltung der Arbeitsprozesse in ihrer sozialen oder technischen Form sein.
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Der NAI investiert weltweit. Zu den Unternehmen im NAI gehören unter anderem der japanische Fahrradkomponenten-Hersteller Shimano, der dänische Windanlagenbauer Vestas (eine ECOreporter-Favoriten-Aktie der Kategorie Mittelklasse) und der kalifornische E-Autokonzern Tesla. Auf Sicht von einem Jahr ist der Index 1,78 Prozent im Minus (Stichtag: 1.4.19, 18:27 Uhr). In den letzten fünf Jahren beträgt das Kursplus 51,13 Prozent. Der NAI ist ein Kursindex. Heißt: die Dividenden werden nicht in der Wertentwicklung berücksichtigt.
ÖkoDax: schlappe Performance
Der ÖkoDax setzt auf deutsche Unternehmen und wird von der Deutschen Börse AG aufgelegt. Insgesamt zehn Unternehmen sind Teil des ÖkoDax. Sie werden nach ihrem Börsenwert ausgewählt. Der Name "ÖkoDax" führt in die Irre. Als Referenzindex dient nicht der Dax, sondern der Prime IG Renewable Energy Index, der die Wertentwicklung von Erneuerbaren-Energien-Unternehmen abbildet.
Der ÖkoDax enthält beispielsweise den Brennstoffzellenspezialisten SFC Energy, den Windparkprojektierer PNE und den Bio-Spritproduzent Verbio. Die Performance des ÖkoDax hinkt anderen nachhaltigen Indizes stark hinterher. In den letzten zwölf Monaten liegt er 8,9 Prozent im Minus (Stichtag: 1.4.19, 17:45 Uhr). In den letzten fünf Jahren beträgt der Kursverlust 56,27 Prozent. Der ÖkoDax ist ein Kurs-Index und berücksichtigt nicht die Dividenden in der Wertentwicklung.
Mittlerweile eingestellt: UBAI, der nachhaltige Aktienindex der Umweltbank
Den UmweltBank-AktienIndex, kurz UBAI, hat die UmweltBank aus Nürnberg 2002 aufgelegt. Mittlerweile ist er eingestellt.
Vönix setzt auf österreichische Unternehmen
Der Index Vönix bildet die Kursentwicklung von Unternehmen ab, die an der Wiener Börse gelistet sind und laut Angaben des Indexerstellers in sozial-ökologischer Hinsicht führend sind. Der Index startete 2005 und hat sowohl Negativ- als auch Positiv-Kriterien. Die Index-Zusammensetzung wird jährlich neu festgelegt. Dabei spielt die Nachhaltigkeit der Unternehmen eine entscheidende Rolle. Das Nachhaltigkeitsrating erstellt die Wiener Beratungsgesellschaft rfu.
Im Index enthalten sind derzeit der Aluminiumkonzern Amag, der Faserhersteller Lenzing und der Ziegelproduzent Wiener. In den letzten zwölf Monaten machte der Index einen Kursverlust von 9,65 Prozent, auf Sicht von fünf Jahren ist er 26,48 Prozent im Plus (1.4., 17:34 Uhr). Der Vönix ist ein sogenannter Kursindex und berücksichtigt in der Wertentwicklung keine angefallen Dividenden.
Fazit:
Die großen nachhaltigen Börsenindizes erzielten auf Sicht von fünf Jahren ein Plus von 30 bis 50 Prozent (ECOreporter stellte die wichtigsten Indizes hier vor). Die kleineren Indizes liegen in ihrer Fünf-Jahres-Performance dagegen unter der 30-Prozent-Marke, teilweise sogar deutlich im Minus. Der Naturaktienindex NAI sticht heraus. Über fünf Jahre hat er über 50 Prozent zugelegt, trotz sehr anspruchsvoller Auswahlkriterien.