Fonds / ETF, Fonds des Monats

Große Wertzuwächse der nachhaltigen ETF im ersten Halbjahr

Gleich drei nachhaltige börsengehandelten Indexfonds (englisch Exchange Traded Funds, kurz ETF) haben im ersten Halbjahr 2015 mehr 20 Prozent an Wert gewonnen. Eines haben sie gemeinsam: sie alle setzen auf Aktien aus dem Bereich der Erneuerbaren Energien. Insgesamt liegen aber alle nachhaltigen ETF auf Sicht des ersten Halbjahres deutlich im Plus. Das geht aus unserer Datenbank ECOfondsreporter hervor. Im Juni hat der beste nachhaltige ETF des Monats sich demnach um fast neun Prozent verbessert. Nur ein Fonds dieser Kategorie schloss den vergangenen Monat mit einem leichten Minus ab: der iShares S&P Global Clean Energy von iShares Public Limited. Das Unternehmen gehört dem US-Finanzriesen Black Rock Asset Management.

Dennoch hat sich dieser nachhaltige ETF im ersten Halbjahr 2015 insgesamt deutlich besser entwickelt als die Konkurrenz: Der iShares S&P Global Clean Energy setzte sich mit einem Plus von mehr als 28 Prozent an die Spitze. Dieser ETF ist seit Juli 2007 am Markt und bildet den weltweit ausgerichteten S&P Global Clean Energy-Index ab. Der Index enthält 30 Erneuerbare-Energien-Unternehmen. Dazu gehören auch große Versorger, die sich im Breich Erneuerbaren Energien aktiv sind beziehungsweise deren Ökosparten. Beispiele sind China Longyuuan Power oder Enel Green Power aus Italien. Außerdem im Index enthalten sind Projektierer wie SolarCity aus den USA sowie die Windradhersteller Gamesa aus Spanien und Vestas aus Dänemark. Eine Nachhaltigkeitsanalyse findet hier nicht statt – so wie bei fast allen Indices, an denen sich nachhaltige ETF orientieren.

Der iShares S&P Global Clean Energy notiert in US-Dollar. Er verfügt über ein Volumen von rund 111 Millionen Dollar. Gewinne werden an die Anleger ausgeschüttet. Die jährliche Managementgebühr beträgt 0,65 Prozent. Auf Jahressicht hat er rund 38 Prozent an Wert gewonnen.

Die zehn nachhaltigen ETF mit der besten Wertentwicklung im 1. Halbjahr

*In Fremdwährungen notierende Fonds wurden umgerechnet.


Der zweitbeste Fonds des ersten Halbjahres lag im Juni an der Spitze

Der zweitbeste nachhaltige ETF im ersten Halbjahr ist zugleich der beste Fonds des Monats Juni. Der Lyxor ETF New Energy der französischen Lyxor Asset Management, erreichte von Januar bis Juni ein Plus von 27 Prozent. Dazu trug ein starker Wertzuwachs im ersten Quartal bei. Im Juni verbesserte er sich um 8,7 Prozent – weit mehr als jeder andere nachhaltige ETF in dieser Zeit. Auf Jahressicht beträgt der Wertzuwachs 26 Prozent. Dem steht eine jährliche Managementgebühr von 0,60 Prozent gegenüber. Auch beim Lyxor ETF New Energy werden anfallende Gewinne an die Anleger ausgeschüttet. Das Volumen dieses im Oktober 2007 gestarteten nachhaltigen ETF betrug zur Jahresmitte rund 49 Millionen Euro.

Der Lyxor ETF New Energy orientiert sich am World-Alternative-Energy-Index (WAEX) der französischen Société Générale. Der WAEX enthält die 20 größten Firmen der Welt, die im Bereich der erneuerbaren Energien und Energieeffizienz tätig sind. Verantwortlich für die Indexzusammensetzung ist die auf nachhaltige Entwicklung spezialisierte RobecoSAM, die bei der Titelauswahl nach dem Prinzip des best-in-class vorgeht. Für jeden Sektor werden dabei die Nachhaltigkeitsbesten ausgewählt. Eine Voraussetzung für die Aufnahme in den Index ist zudem, dass die Unternehmen auf Basis ihrer Marktkapitalisierung zu den größten ihrer Branche gehören. Kein Unternehmen darf mehr als zehn Prozent des jeweiligen Index ausmachen. Enel Green Power und Brookfield Renewable Energy, Aktien von Versorgern aus Italien und aus Kanada sind große Positionen im Lyxor ETF New Energy, ebenso EnerSys, ein Anbieter von Energiespeicherlösungen, und die auf intelligente Netztechnologie spezialisierte Itron, beide aus den USA.

Außer dem Fonds des Monats Juni haben sich zwölf weitere nachhaltige ETF im vergangenen Monat um mindestens zwei Prozent verbessert. Dabei führt der FTSE Environmental Opportunities 100 THEAM Easy UCITS ETF mit einem Plus von über fünf Prozent das Feld der Verfolger an. Dieser Fonds der französischen BNP Paribas Asset Management ist seit 2008 auf dem Markt und spiegelt weitgehend den Index FTSE Environmental Opportunities 100. Dieser enthält Unternehmen, die mindestens 20 Prozent ihrer Erlöse mit Umwelttechnologie oder Aktivitäten im Bereich der erneuerbaren Energie erwirtschaften. Dazu gehören etwa die deutsche Siemens oder der französische Elektrotechnik-Konzern Schneider Electric SA.

Der FTSE Environmental Opportunities 100 THEAM Easy UCITS ETF hat ein Volumen von rund zwölf Millionen Euro aufgebaut. Anfallende Gewinne werden thesauriert, fließen also dem Fondsvermögen zu. Als Verwaltungsgebühr werden für diesen nachhaltigen ETF pro Jahr 0,45 Prozent erhoben. Er hat auf Jahressicht über 30 Prozent an Wert gewonnen.

Die zehn nachhaltigen ETF mit der besten Wertentwicklung im Juni

*In Fremdwährungen notierende Fonds wurden umgerechnet.

ECOreporter untersucht den Markt der nachhaltigen Geldanlage seit 1997 kontinuierlich. Zunächst im Auftrag des NRW-Umweltministeriums; mittlerweile werden die in der Branche anerkannten Zahlen von ECOreporter.de als ein Ergebnis der eigenen fortlaufenden Marktuntersuchungen veröffentlicht. Als ECOreporter.de 1997 diese Daten erstmals ermittelten, gab es nur zwölf nachhaltige Fonds mit insgesamt lediglich 220 Millionen Euro Volumen. Ende 2014 belief sich das Volumen der 268 nachhaltigen Fonds in Deutschland auf insgesamt 34,8 Milliarden Euro. Unsere Daten zur Wertentwicklung der Fonds stammen in der Regel von den Fondsbörsen.
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