Bis 2025 werden in Deutschland Windparks mit einer Gesamtleistung von 16 Gigawatt aus der staatlichen Förderung herausfallen. / Foto: Sabine Vielmo, Greenpeace Energy eG

  Erneuerbare Energie, Meldungen

Greenpeace Energy: Ein Vertragsabschluss mit Signalwirkung

Was passiert eigentlich mit deutschen Windkraftanlagen, wenn die gesetzlich garantierte Einspeisevergütung ausläuft? Greenpeace Energy und der Bürgerwindpark Ellhöft in Schleswig-Holstein haben gemeinsam eine Lösung gefunden.

Der folgende Premium-Inhalt ist aufgrund des Artikelalters nun frei verfügbar.

Die Energiegenossenschaft Greenpeace Energy und die Windpark Ellhöft GmbH & Co. KG haben den deutschlandweit ersten Vertrag zur direkten Belieferung von Privatkunden mit Strom aus Windkraftanlagen abgeschlossen – ein sogenanntes Power Purchase Agreement (PPA). Wenn der Windpark Ellhöft Ende 2020 aus der EEG-Förderung herausfällt, wird Greenpeace Energy den dort produzierten Strom abnehmen und vertreiben.

Ein Modell mit Vorbildcharakter?

"Von unserem Modell profitieren alle“, sagt Nils Müller, Vorstand von Greenpeace Energy. "Die Anlagenbetreiber erhalten eine kalkulierbare Vergütung und können ihre Anlagen länger in Betrieb halten. Wir als Ökoenergieanbieter beziehen Windstrom zu einem auskömmlichen Preis und stärken die direkte Verbindung zwischen unseren sauberen Lieferkraftwerken und unseren Kundinnen und Kunden.“

Der Bürgerwindpark Ellhöft besteht aus sechs Windrädern mit einer Gesamtkapazität von 7,8 Megawatt (MW). Der Abnahmevertrag beginnt am 1. Januar 2021 und hat eine Laufzeit von fünf Jahren. Greenpeace Energy und die Betreibergesellschaft des Parks haben einen Fixpreis für den produzierten Strom vereinbart, der aber noch nachjustiert wird, falls die Preise an der Strombörse bestimmte Schwellenwerte unter- oder überschreiten.

Windanlagenbetreiber erhalten Planungssicherheit

"Viele ältere Windparks sind – so wie unser in Ellhöft – technisch gut in Schuss, können also weiter viel saubere Energie liefern und dabei helfen, die deutschen Klimaziele zu erreichen“, sagt Reinhard Christiansen von der Windpark Ellhöft GmbH & Co. KG. "Dieser Vertrag macht uns unabhängig von den Schwankungen der Börsenstrompreise. Wir sind sicher, dass viele Windparkbetreiber unserem Beispiel folgen werden.“

Laut Greenpeace Energy läuft die EEG-Förderung alleine im Jahr 2021 für Windkraftanlagen mit einer Gesamtkapazität von 4.400 MW aus. Bis 2025 werden deutschlandweit 16.000 MW aus der Förderung herausfallen.

Verwandte Artikel

24.08.18
 >
01.02.18
 >
Aktuell, seriös und kostenlos: Der ECOreporter-Newsletter. Seit 1999.
Nach oben scrollen
ECOreporter Journalistenpreise
Anmelden
x