Will Deutschland seine Klimaziele 2030 erreichen, müssen in den nächsten Jahren deutlich mehr Solar- und Windanlagen installiert werden. / Foto: Pixabay

  Erneuerbare Energie, Meldungen

Greenpeace: Deutschland verfehlt Klimaziel um mindestens fünf Jahre

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat das von der Bundesregierung verabschiedete Klimaschutzprogramm 2030 vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) analysieren lassen. Das Ergebnis ist ernüchternd.

Laut DIW wird das Klimaschutzprogramm nicht ausreichen, um die Klimaziele der Bundesregierung zu erreichen. So werde die Vorgabe für 2020 – 40 Prozent weniger CO2-Ausstoß im Vergleich zu 1990 – mit den vorgesehenen Maßnahmen frühestens 2025 zu erfüllen sein, heißt es in der Studie. "Mit jedem weiteren verlorenen Jahr macht die Bundesregierung den notwendigen CO2-Reduktionspfad steiler“, sagt Greenpeace-Klimaexperte Karsten Smid.

Die Wissenschaftler des DIW gehen davon aus, dass die geplante Einführung eines Emissionshandels für den Verkehrssektor und den Wärmesektor nur wenig zur Klimawende beitragen wird. Der anvisierte Preis pro Tonne CO2 von 10 bis 35 Euro im Verkehrssektor sei viel zu niedrig, spürbare Veränderungen seien erst ab 180 Euro pro Tonne zu erwarten. Ähnliches gelte für den Wärmesektor.

Der Studie zufolge wird der Anteil Erneuerbarer Energien am Strommix im Jahr 2030 bei ungefähr 56 Prozent liegen – die Bundesregierung hat sich als Ziel aber 65 Prozent gesetzt. Um dies zu erreichen, müssten laut DIW jährlich neue Wind- und Solaranlagen mit einer Kapazität von 4,4 beziehungsweise 4,3 Gigawatt errichtet werden.

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